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Löwen vor dem REWE Final Four

Deutscher Meister trifft am Samstag im Halbfinale auf die SG Flensburg-Handewitt

Selten lag Freud und Leid für die Rhein-Neckar Löwen enger zusammen als in der vergangenen Woche. Bei zwei Heimspielen vor insgesamt über 20.000 Zuschauern in der SAP Arena, innerhalb von drei Tagen, erlebten die Löwen im Achtelfinale gegen den THW Kiel einmal den großen Schock, als eine engagierte Vorstellung nicht zum Weiterkommen in der Königsklasse reichte.

Nur zwei Tage später im Bundesligaheimspiel gegen Leipzig überwogen die Glücksgefühle, als die Badener eine fast schon verloren geglaubte Partie noch zum Sieg drehten. „Keine Frage, wir haben zwei unglaubliche Spiele erlebt. Aber so ist Handball, wir haben in beiden Spielen alles gegeben, leider gibt es nicht immer einen positiven Ausgang, an Spannung und Dramatik waren beide Spiele aber sicher kaum zu übertreffen“, sagte Spielmacher Andy Schmid, der mit seinem einzigen Tor, Sekunden vor dem Ende, gegen Leipzig den Siegtreffer besorgte.

Spannung und Dramatik ist auch am kommenden Wochenende garantiert, wenn die Löwen beim REWE Final Four in Hamburg antreten. Im Halbfinale kommt es dabei zum fast schon alljährlichen Duell mit der SG Flensburg-Handewitt. Die Bilanz spricht dabei klar für die Norddeutschen, die auch das erste Aufeinandertreffen in der laufenden Saison in der Bundesliga für sich entscheiden konnten. „Seit ich hier Trainer bin, treffen wir im Halbfinale auf Flensburg. Ich kenne das gar nicht anders und hätte gerne mal ein anderes Los gehabt“, sagt Löwen-Trainer Nikolaj Jacobsen.

Im zweiten Halbfinale treffen der THW Kiel und der SC DHfK Leipzig aufeinander. Ein erneutes Duell der Löwen gegen die Sachsen wäre also möglich, sofern beide ihre Halbfinalspiele gewinnen. „Das würde ich sofort nehmen“, musste Leipzigs Trainer Christian Prokop nach der unglücklichen Niederlage seiner Mannschaft in der SAP Arena angesprochen auf ein mögliches Duell mit den Löwen in Hamburg schmunzeln, denn „das würde bedeuten, dass wir den THW Kiel geschlagen hätten.“ Bei den Löwen gilt unterdessen die volle Konzentration der SG Flensburg-Handewitt im Halbfinale. Die Situation wird nicht einfacher für den Deutschen Meister, da Torhüter Andreas Palicka nach seinem Muskelfaserriss auch in Hamburg ausfallen wird, für ihn wird Lucas Bauer mit in die Hansestadt reisen, in der über 1200 Fans die Löwen auch bei ihrer zehnten Teilnahme unterstützen werden.

„Wir sollten aufhören immer nur an Flensburg zu denken und was in der Vergangenheit war. Wir sollten unseren Stiefel spielen und dann sehen wir, ob es reicht“, kündigte Kreisläufer Hendrik Pekeler an, und auch Nikolaj Jacobsen wollte sich, angesprochen auf einen möglichen Ausgang des kommenden Wochenendes, nicht festlegen. „Ich kann nicht versprechen, dass wir den DHB-Pokal gewinnen. Aber ich kann versprechen, dass wir wie in den letzten Spielen alles geben werden. Wenn es dann nicht reicht, kann man sich keinen Vorwurf machen. Mit unseren Fans im Rücken ist aber eine Menge möglich, das hat nicht zuletzt die Partie gegen Leipzig gezeigt“, so Jacobsen. Auch er hätte übrigens nichts gegen ein erneutes Duell mit den Sachsen am kommenden Sonntag.