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Löwen wollen an Füchsen Revanche nehmen

Heidelberg. Am Wochenende kommt es in Hamburg zum großen „Finale“. Der HSV, Tabellenführer der Handball-Bundesliga, trifft auf den nur einen Punkt schlechteren aktuellen Meister THW Kiel. Wer gewinnt, dem dürfte zwei Spieltage vor Saison-Ende der Titel nicht mehr zu nehmen sein.

Aus dem Rennen um die begehrte Trophäe sind dagegen die Rhein-Neckar Löwen schon lange ausgeschieden. Selbst Platz drei und damit die direkte Qualifikation zur Champions League ist kaum noch möglich. Also konzentriert sich die Mannschaft von Trainer Ola Lindgren auf Rang vier und die Qualifikation zur Königsklasse. Und dazu müssen die letzten drei Spiele gegen Berlin, Düsseldorf und Wetzlar gewonnen werden.

Zunächst erwarten die Löwen am Sonntag (17.45 Uhr) in der Karlsruher Europahalle mit den Füchsen Berlin einen Gegner, der nicht ganz unschuldig daran ist, dass den Löwen die Felle davon geschwommen sind. Denn das Hinspiel gewann die Mannschaft des isländischen Trainers Dagur Sigurdsson – ein Freund von Löwen-Rückraumspieler Olafur Stefansson, der wegen einer Knieverletzung allerdings nicht mitwirken kann.

Damit schlägt also wieder einmal die Stunde für Michael Müller. „Ich werde meine Chance bekommen, das gibt mir Sicherheit“, sagt der Nationalspieler, der sich in den letzten Wochen – mit mehr Spielpraxis – stetig gesteigert und zuletzt richtig gute Leistungen gezeigt hat. Aber der 25 Jahre alte Linkshänder mit dem harten Wurf sieht das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht. „Ich habe noch Potenzial nach oben. Ich habe noch lange nicht das gezeigt, was ich beim TV Großwallstadt gezeigt haben“, möchte der Mann mit der Nummer 15 die letzten Spiele nutzen, um sich für die nächste Saison zu empfehlen.

Das sollen am Sonntag auch die Füchse erfahren. Aus den Fehlern in der Vorrunde, als Berlin mit 33:28 siegte, sollten die Löwen gelernt haben. Michael Müller jedenfalls weiß, woran es gelegen hat: „Wir standen schlecht in der Abwehr, und Berlin hat zu viele leichte Tore gemacht. Im Angriff haben wir zu schnell abgeschlossen. Das müssen wir in den Griff bekommen“, sagt der 1,97m große Rückraumspieler. „Ich bin der Meinung, dass wir die Punkte einfahren werden. Aber in der Bundesliga darf man keine Mannschaft unterschätzen.“

Immerhin sind die Rhein-Neckar Löwen, die die Lizenz von der HBL ohne Auflagen bekommen haben, in Karlsruhe noch unbesiegt. Michael Müller: „Wir sind aus der Champions League an die Europahalle gewöhnt und es macht Spaß dort zu spielen. Wir fühlen uns da wohl.“

Von Hasso Waldschmidt

 21.05.2010