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Meisterschaft rückt in weite Ferne- Interviews (RR)

Die Rhein-Neckar Löwen haben sich mit einer bitteren und womöglich folgenreichen Niederlage in die Länderspielpause der Handball- Bundesliga verabschiedet. Das Team von Nikolaj Jacobsen verlor beim Tabellen- Neunten HSG Wetzlar mit 27:31 (10:15) und hat damit im Rennen um die Meisterschaft die vielleicht entscheidenden Zähler verpasst. Denn jetzt liegen die Löwen zwei Punkte hinter dem Spitzenreiter THW Kiel, der auch über das weitaus bessere Torverhältnis verfügt. Fünf Spieltage vor dem Saisonende scheint damit die Entscheidung im Titelrennen gefallen. Erfolgreichster Werfer für die Gelb- Blauen war Alexander Petersson mit acht Treffern.

Vor 4412 Zuschauern in der ausverkauften Rittal- Arena deutete sich bereits schnell an, dass dies nicht der Abend des Tabellenzweiten werden sollte. Gleich die ersten vier Würfe der Gäste fanden nicht den Weg ins Ziel und die Chancenverwertung sollte auch über weite Phasen der Partie ein Manko der Löwen bleiben, auch weil Andreas Wolf im Tor der HSG sofort zur Hochform auflief. Allein neun Paraden wurden in der ersten Viertelstunde für den Keeper der Gastgeber notiert. Sein Gegenüber Niklas Landin hatte es da schon schwerer ins Spiel zu finden, was jedoch daran lag, dass die Defensive der Badener alles andere als ein Bollwerk war. So liefen die Gäste vom Start weg einem Rückstand hinterher und gerieten nach 19 Minuten mit fünf Toren ins Hintertreffen- 9:4. Dann legten die Löwen einen Gang zu: Der nun ins Spiel gebrachte Mads Mensah Larsen verkürzte auf 9:5 und dann war Landin zur Stelle, leitete gleich zwei erfolgreiche Gegenstöße ein, Uwe Gensheimer und Patrick Groetzki verkürzten auf 9:7. Doch die aufkommende Hoffnung bei den mitgereisten Fans der Gelb- Blauen wurde gleich wieder im Keim erstickt, denn Wetzlar zeigte sich unbeeindruckt, erhöhte wieder auf 11:7 (23.) und legte bis zur Pause auf 15:10 vor.  Diese Führung hatten die Mittelhessen auch Ivano Balic zu verdanken, denn der ehemalige Welthandballer zeigte eindrucksvoll, dass er mit seinen mittlerweile 35 Jahren noch lange nicht zum alten Eisen gehört und über ein unglaubliches Spielverständnis verfügt. Immer wieder setzte der kroatische Handball- Star seine Nebenleute gut in Szene und war von den Löwen kaum in Griff zu bekommen.

Und zum Leidwesen der Gäste ging Balic auch nach dem Wechsel nicht die Puste aus. Auch ansonsten änderte sich zu Beginn des zweiten Abschnitts an den Kräfteverhältnissen nicht viel, so konnte Wetzlar die Gäste bis zur 44. Minute auf fünf Tore Distanz halten. Aber die Löwen kämpften sich noch einmal heran. Nach dem zwischenzeitlichen 23:17 (45.) gelang den Gästen ein Lauf von 4:0- Toren und nach Andy Schmids Treffer zum 23:21 elf Minuten vor Schluss schien wieder alles möglich für die Badener. Allerdings brachte auch dies nicht die nötige Sicherheit ins Spiel der Gelb- Blauen zurück und so zeichnete sich die vierte Niederlage des Tabellenzweiten in der laufenden Bundesliga- Saison langsam endgültig ab. Spätesens nach Tönnesens Treffer zum 29:25 (55.) war dann die Entscheidung gefallen.

Nach der Partie hat Radio Regenbogen mit Andy Schmid, Stefan Kneer und Uwe Gensheimer gesprochen.

http://www.regenbogen.de/news/507472/meisterschaft-rueckt-in-weite-ferne