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Mikael Appelgren vor Lemgo: „Wir spielen noch um zwei Titel mit“

Löwen-Kapitän will am Donnerstag den sechsten Liga-Sieg in Folge und sich damit im Spitzenfeld der HBL festsetzen

Mikael Appelgren geht als Kapitän in Sachen Motivation voran.

Nach dem Abschlusstraining am Mittwochmorgen steigen die Rhein-Neckar Löwen in den Bus. Es geht rund 400 Kilometer nach Norden. Bis zum Erreichen des Fahrtziels dürfte der Tross, bei nicht allzu schlimmem Verkehr, mit Pause rund fünf Stunden brauchen. Ankunft in Lemgo soll am Abend zwischen 18 und 19 Uhr sein.

Ziemlich genau 24 Stunden später steht das letzte Hinrunden-Spiel der Löwen auf dem Programm, das Gastspiel beim TBV Lemgo Lippe. Dass die Truppe von Neu-Trainer Kristjan Andresson als Favorit in die Partie geht, ist unbestreitbar. Allerdings präsentieren sich die Ostwestfalen in deutlich ansteigender Form – und haben zuletzt zuhause gegen die Löwen gar nicht mal so schlecht ausgesehen.

„Lemgo darf man auf keinen Fall unterschätzen. Das ist eine Mannschaft mit Riesenpotenzial, die in den letzten Jahren vor allem auch gegen uns immer gut gespielt hat“, sagt Löwen-Kapitän Mikael Appelgren und erinnert sich noch sehr gut an die beiden jüngsten Duelle in der Lipperlandhalle, die seit Juli 2018 auf den Namen Phoenix Contact Arena hört. Im März dieses Jahres gab es für die Löwen dort ein 25:23, im Augst 2017 ein 26:24. Den letzten etwas klareren Sieg fuhr man beim TBV im März 2017 mit 33:28 ein.

„Können optimistisch sein“

Mikael Appelgren beim Einlaufen auf das Spielfeld.

Und so erwartet Löwen-Keeper Appelgren auch am Donnerstag eine enge Kiste: „Lemgo hat tolle Fans, die wieder richtig heiß sein werden nach den drei Siegen, die sie gerade geholt haben. Aber das gilt auch für uns: Wir wollen unser Selbstvertrauen mitnehmen, mit breiter Brust und erhobenem Kopf dort auftreten.“ Den drei Lemgo-Siegen in Meisterschaft und Pokal samt Final-Four-Einzug stehen fünf Liga-Siege am Stück der Löwen gegenüber. Das bittere Pokal-Aus habe man, wenn auch mit sehr viel Aufwand, mittlerweile einigermaßen verarbeitet, sagt „Apfel“: „Was die Bundesliga angeht, können wir immer noch optimistisch sein.“

Durch die Niederlage von Flensburg am vergangenen Spieltag sind die Löwen nun punktgleich mit Platz zwei, welcher sehr wahrscheinlich am Ende der Saison zur Teilnahme an der Champions League berechtigen wird. Das ist das große Ziel der Löwen. Um dieses zu erreichen, müssen Spiele wie in Lemgo gewonnen werden. „Die Liga ist so ausgeglichen. Jede Mannschaft hat ihre Probleme und auch wir haben immer noch einige Baustellen. Andererseits haben wir durch die Ergebnisse der Konkurrenz noch echte Chancen, oben mitzuspielen. Und umso wichtiger ist es, dass wir in erster Linie auf uns schauen, Energie aufbauen und weiter in der Erfolgsspur bleiben.“

Lemgo heimstark, Löwen generell im Aufwärtstrend

Christoph Theuerkauf gegen Ilija Abutovic in der vergangenen Saison.

Während Lemgo vor allem über starke Heimauftritte den teils katastrophalen Saisonstart korrigieren und in der Tabelle vier Punkte zwischen sich und die Abstiegsplätze bringen konnte, haben die Löwen eine Serie von drei Heim- und zwei Auswärtssiegen am Stück zusammengebastelt. Das wirkt sich, abgesehen vom Pokal-Schmerz, auch im Guten auf die Laune der Spieler aus. „Die Stimmung in der Mannschaft ist gut“, sagt Mikael Appelgren, der den Blick ganz klar nach vorne richtet: „Wir spielen jetzt noch um zwei Titel mit, in der Liga und im EHF-Cup, und für die Meisterschaft ist der Dezember extrem wichtig.“

Die Löwen wollen in den letzten vier Spielen des Jahres keinen Punkt mehr abgeben, um dann mit neun Heimspielen und nur noch fünf Partien in fremden Hallen im Jahr 2020 noch einmal richtig oben anzugreifen. Was alles möglich ist, zeigt der aktuelle Blick auf die Tabelle: Zwischen Rang 2 (Flensburg, 24:8) und Rang 7 (Füchse Berlin, 20:10) liegen gerade einmal zwei Minuspunkte. Mikael Appelgren findet das gut und prophezeit für den langen Rest der Runde: „Das wird eine sehr interessante Saison.“