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Mit Respekt und Vorfreude nach Ostwestfalen (MM)

Löwen-Routinier Alexander Petersson genießt die traditionell hitzige Atmosphäre in Minden / GWD hofft heute Abend auf die nächste Überraschung

MANNHEIM. HSG Düsseldorf, TV Großwallstadt, SG Flensburg-Handewitt, Füchse Berlin und nun im dritten Jahr bei den Rhein-Neckar Löwen – Alexander Petersson (Bild) weiß, wovon er spricht, wenn es um die Bundesliga geht. Auch die Tabellenführung mit den Badenern kann der Routinier vor der heutigen Auswärtspartie bei GWD Minden (20.15 Uhr) bestens einschätzen. „Die richtig schweren Gegner kommen noch, aber wir sind inzwischen wieder auf dem besten Weg zu unserer Form aus dem Vorjahr.“

Was den 34-Jährigen optimistisch stimmt, war nicht zuletzt der souveräne Auftritt der Badener am vergangenen Samstag zum Auftakt der Champions League gegen den französischen Rekordmeister Montpellier (35:24). Trainer Nikolaj Jacobsen sprach nach den 60 Minuten gegen die Franzosen vom besten Spiel seiner Mannschaft, seit er bei den Löwen das Sagen hat.

Eine Auffassung, der sich Petersson gerne anschließt. „Das hat sich gegen Ende des Spiels wirklich gut angefühlt, die neuen Dinge klappen immer besser“, sieht der Linkshänder die Löwen auf einem guten Weg. Ein Spaziergang sei in Minden deshalb aber noch lange nicht zu erwarten.

„Montpellier war ein anderes Niveau, eine andere Liga. Man merkt, wenn der Gegner dich nicht gut kennt und vielleicht nur ein oder zweimal ein Video gesehen hat. In Minden wird das anders. Die kennen uns in- und auswendig, das ist die Bundesliga“, hat Petersson Respekt vor der Auswärtsfahrt zum Traditionsklub aus Ostwestfalen, der in der noch jungen Saison schon einige Schwankungen offenbarte. Dem 30:21-Paukenschlag gegen die Füchse Berlin vor genau einer Woche stehen beispielsweise Niederlagen gegen Aufsteiger Bietigheim und zuletzt beim Bergischen HC gegenüber. In der heimischen Kampa-Halle ist GWD um Manager und Tausendsassa Horst Bredemeier allerdings immer zu beachten.

Gegner bläst zur „Großwildjagd“

„Die Halle ist unheimlich eng, die Zuschauer sind aggressiv – in dieser Atmosphäre macht es immer Spaß zu spielen“, weiß auch Petersson, der seine Teamkollegen aber zugleich in die Pflicht nimmt. „Im Minden kann sich keiner zurücknehmen und hoffen, dass der Nebenmann den Job macht. Da müssen wir alle hundertprozentig bei der Sache sein.“

Die Mindener hoffen unterdessen, nach Berlin das zweite Spitzenteam überraschen zu können und blasen gegen die Badener zur „Großwildjagd“. Den Schlüssel für eine mögliche Überraschung sieht der Mindener Trainer Goran Perkovac in der Defensive: „Wir müssen in der Abwehr eine Schlacht bieten. Sie dürfen nicht zu leichten Toren kommen, denn wenn sie auf 35 oder mehr Treffer kommen, dann haben wir keine Chance. Außerdem müssen wir im Angriff diszipliniert spielen. Jeder Fehlwurf wird konsequent bestraft.“

Von Thorsten Hof