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Nach der Trauer die Enttäuschung
Löwen verlieren das Spiel um Platz drei beim Lidl Final4 mit 31:32 (15:19) gegen den HBW Balingen-Weilstetten
Nach der Trauer die Enttäuschung: Die Rhein-Neckar Löwen verlieren das Spiel um Platz drei beim Lidl Final4 mit 31:32 (15:19) gegen den HBW Balingen-Weilstetten und runden damit ein komplett gebrauchtes Kölner Wochenende ab. Nach einem krassen Fight gegen Kiel bekommen die Jungs in Gelb nur phasenweise die Körperspannung zurück und müssen sich einer famos kämpfenden Gallier-Truppe geschlagen geben.
Die Löwen müssen auf die im Halbfinale verletzten Ivan Martinovic (Knie) und Jannik Kohlbacher (Adduktoren) verzichten. Mindestens genauso schwer wiegt das so unglücklich verlorene Spiel gegen Kiel. Die Niederlage vom Samstag hängt den Löwen schwer in den Klamotten. Balingen hingegen besticht vom Start weg mit der Leichtigkeit des Underdogs, geht direkt mit 0:2 in Führung (3.). Steven Plucnar und Juri Knorr bringen ihre Farben auf die Anzeigetafel (2:2, 4.). Dennoch wird schnell klar: Während es für Balingen nur etwas zu gewinnen gibt, kämpfen die Löwen mit den Dämonen aus dem Halbfinal-Krimi gegen den THW.
Den Schwaben geht alles leicht von der Hand, zu allem Überfluss fliegen ihnen praktisch sämtliche Abpraller zu. Nach einem ersten 0:3-Lauf steht es 3:6 für den HBW (10.), nach dem zweiten bereits 4:9 (13.). Löwen-Coach Sebastian Hinze fängt sich eine gelbe Karte, weckt aber auch die Mannschaft auf. Jon Lindenchrone, Löwe des Tages, markiert das 7:9 (17.). Den Außenseiter bringt das nicht aus dem Konzept. Wenig später steht es wieder 7:11, erzielt Ex-Löwe Magnus Grupe ein Tor des Willens (19.). In die Pause geht es mit demselben Abstand und 15:19 aus Löwen-Sicht.
Nach der Pause brauchen die Gelben noch ein paar Minuten, bis sie endgültig ins Rollen kommen. Erst setzen sich die Balinger beim 16:22 auf sechs Treffer ab (37.), dann kommen zehn rauschhafte Löwen-Minuten. Einen 7:0-Lauf schließt Patrick Groetzki mit dem 25:24, der ersten Führung des Favoriten an diesem Mittag, ab (47.). Lindenchrone steht zu diesem Zeitpunkt bei 9 Treffern von 10 Versuchen, David Späth bei drei parierten Siebenmetern. Tobias Heinzelmann beendet die Balinger Tor-Flaute mit dem 26:25 (51.).
Es folgt ein Schreckmoment, als HBW-Torwart Benedek Nagy bei einer Rettungsaktion gegen den Pfosten knallt und lange intensiv versorgt werden muss. Unter großem Applaus wird er vom Feld verabschiedet, das er eigenständig verlassen kann. Ohne den Ungarn geht es in die Crunchtime. Heinzelmann gleicht aus (26:26, 51.), Groetzki mit seinem fünften Tor antwortet mit dem 27:26 (52.). Die Löwen sorgen wieder für Hochspannung in der LANXESS Arena. Nach Mórés verworfenem Siebenmeter holt Heinzelmann die Führung zu den Galliern zurück (29:30, 55.).
Elias Fügel macht das 29:31 (57.). Jetzt wird es wieder richtig knackig. Gustav Davidsson mit feinem Heber bringt Gelb auf 30:31 ran (58.). Späth hält, Mateusz Kornecki hält. Auszeit HBW bei genau einer Minute auf der Uhr. Jerome Müller erhöht auf 30:32, da sind noch 30 Sekunden übrig und die Sensation so gut wie perfekt. Móré mit seinem sechsten Tor erzielt noch das 31:32, dann geht die Zeit aus, Balingen feiert Platz drei beim Lidl Final4. Die Löwen sind rundum bedient.
Rhein-Neckar Löwen – HBW Balingen-Weilstetten 31:32 (15:19)
Löwen: Späth (6 Paraden), Appelgren (7 Paraden) – Nothdurft, Plucnar (2), Knorr (2), Heymann, Móré (7/3), Davidsson (2), Groetzki (5), Forsell Schefvert (4), Michalski, Willner, Lindenchrone (9), Jaganjac, Karrenbauer
Balingen: Kornecki (4), Nagy (2) – Matthes, Leimeter, Huber (2), Grupe (2), Ingason (2), Strobel (1), Santos, Grüner (1), Timmermeister, Müller (7), Dyatlov, Fügel (6), Heinzelmann (6), Pfattheicher (5/2)
Trainer: Sebastian Hinze – Matthias Flohr
Schiedsrichter: Jörg Loppaschewski & Nils Blümel
Spielfilm: 0:2, 2:2, 3:6, 4:9, 7:9, 7:11, 9:13, 11:16, 15:19 (HZ), 16:22, 20:24, 26:24, 26:26, 29:29, 29:30, 30:30, 30:31, 31:32 (EN)