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Nach einer kurzen Auszeit wieder volle Konzentration (MM)

Rhein-Neckar Löwen heute bei Aufsteiger Erlangen

MANNHEIM. Nach der Gala folgte die verdiente Belohnung. Nikolaj Jacobsen, Trainer der Rhein-Neckar Löwen (Bild), gab seinen Profis nach dem 32:25 gegen den MKB Veszprem einen Tag frei. Seine Jungs sollten den Erfolg genießen, sich ausruhen, den Kopf freibekommen. Doch gestern bat der Däne zur Vorbereitung wieder pünktlich in die Trainingshalle, auch vor der heutigen Partie bei Aufsteiger HC Erlangen (19 Uhr/Livestream bei sport1.de) überlässt der Tabellenführer der Bundesliga nichts dem Zufall.

„In dieser Liga musst du immer hart arbeiten, vor allem wenn es zu einem Auswärtsspiel geht“, sagt der Coach. Den ungefährdeten 35:18-Heimsieg gegen die Franken hat er dabei zwar noch in guter Erinnerung, weiß aber zu gut, dass es dafür noch keine Punkte gibt. Auch das jüngste 24:24 der Erlanger gegen Bietigheim hat sich Jacobsen auf Video angeschaut und neben dem Zeitstrafen-Festival (34 Strafminuten, vier Rote Karten) auch die 5:1-Abwehr des HC zur Kenntnis genommen. „Erlangen wird mit allen Mitteln kämpfen. Dafür müssen wir bereit sein“, erwartet der Löwen-Trainer alles andere als einen Spaziergang.

In Erlangen macht man sich dagegen wenig Illusionen über den möglichen Spielverlauf. „Wenn wir eine Chance haben wollen, müssen wir eine absolute Topleistung abliefern“, sagt HC-Trainer Frank Bergemann, der allerdings weiß, wie man die Spitzenteams der Liga ärgert. Bei den Füchsen Berlin haben sich die Franken bereits einen Punkt geschnappt und schnupperten vor drei Spieltagen sogar beim THW Kiel an einem sensationellen Unentschieden. Mittlerweile hat der Aufsteiger elf Punkte auf dem Konto und nimmt derzeit den ersten Nichtabstiegsplatz ein. Eine Platzierung, die dem HC zu diesem Zeitpunkt nur wenige zugetraut hatten.

Am vergangenen Freitag verstärkte sich Erlangen zudem mit Nachwuchs-Kreisläufer Jonas Thümmler von den Berliner Füchsen. Die Rollen sieht Trainer Bergemann, der mit seinem Team erneut in der Nürnberger Arena antritt, dennoch klar verteilt: „Wenn die Löwen ins Rollen kommen, kann es für jede Mannschaft der Welt richtig bitter werden.“

Von Thorsten Hof