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Nach Trainerwechsel: Löwen müssen gegen Göppingen flexibel bleiben

Gast am Sonntag kommt mit Markus Baur als neuem Coach

Nach Trainerwechsel: Löwen müssen gegen Göppingen flexibel bleiben. Gast am Sonntag kommt mit Markus Baur als neuem Coach.
Markus Baur, hier noch im Dress des TVB Stuttgart.

So schnell kann es gehen in der LIQUI MOLY HBL: In der vergangenen Saison startete Frisch auf! Göppingen voll durch, qualifizierte sich als Fünfter für die EHF European League. Die Löwen lagen am Boden, gingen auf Platz zehn ein – inklusive Trainerwechsel. Nicht einmal eine halbe Saison später stehen die Löwen auf Rang drei, haben die Rückkehr ins europäische Geschäft vor Augen. Und in Göppingen? Da läuft der Krisenmodus auf Hochtouren vor dem Duell mit den Löwen am Sonntag um 16.05 Uhr in der Mannheimer SAP Arena.

Seit knapp einer Woche heißt der neue Cheftrainer von Frisch auf! Markus Baur. Schorsch, wie er in Handball-Kreisen gerufen wird, gilt als einer der gewieftesten Mittelmänner seiner Generation. 2007 war er maßgeblich am vorerst letzten WM-Titel der deutschen Nationalmannschaft beteiligt, spielte als verlängerter Arm des Bundestrainers eine absolute Führungsrolle. Nach Trainerstationen u.a. in Lemgo, Stuttgart, Schaffhausen sowie bei den DHB-Junioren war er seit 2018 nicht mehr aktiv im Handball tätig, abgesehen von diversen Einsätzen als TV-Experte.

Nach Trainerwechsel: Löwen müssen gegen Göppingen flexibel bleiben – vor allem in der Abwehr

Nach Trainerwechsel: Löwen müssen gegen Göppingen flexibel bleiben. Gast am Sonntag kommt mit Markus Baur als neuem Coach.
Tim Kneule und Jacob Bagersted packen gegen Kohli zu.

Jetzt also ist der 51-Jährige zurück auf der Bühne Bundesliga. Und er hat direkt den ersten Achtungserfolg landen können. Beim 26:26 zuhause gegen den HSV Hamburg zeigten die Göppinger Moral, holten einen deutlichen Rückstand auf und retteten den ersten Punktgewinn nach zuvor vier HBL-Niederlagen in Serie. Zwar verspielte Frisch auf! unter der Woche in der Euro League einen Vorsprung, verlor am Ende mit einem Tor gegen Baurs Ex-Klub Schaffhausen. Dennoch sieht sich Löwen-Trainer Sebastian Hinze durch die neue sportliche Situation bei den Schwaben vor eine besonders anspruchsvolle Aufgabe gestellt.

„Wir müssen mit der einen oder anderen Änderung im System rechnen. In der Abwehr sieht man schon, dass sie dort verstärkt auf Körperlichkeit setzen, mit Blaz Blagotinsek und Gilberto Duarte im Innenblock, David Schmidt und Tim Kneule auf den Halbpositionen. Für uns wird es wichtig sein, ihnen nicht die erhofften Ballgewinne dort zu geben. Und falls doch, dass wir gut organisiert zurücklaufen und möglichst wenige leichte Tempo-Treffer zulassen“, analysiert der Löwen-Coach die sportliche Ausgangslage. Im Angriff dürfte es noch ein bisschen kniffliger werden aus Trainer-Sicht: „Da müssen wir unter Umständen während des Spiels unsere Schlüsse ziehen. Wo wollen sie Räume kreieren, wo wollen sie uns angreifen? Das werden wir erst auf dem Spielfeld sehen.“

Nach Trainerwechsel: Löwen müssen gegen Göppingen flexibel bleiben – auch in Sachen Personal

Nach Trainerwechsel: Löwen müssen gegen Göppingen flexibel bleiben. Gast am Sonntag kommt mit Markus Baur als neuem Coach.
Albin Lagergren gegen Berlins Lasse Andersson.

Apropos Spielfeld: Nicht mitwirken werden dort auf Löwen-Seite am Sonntag die länger verletzten Halil Jaganjac, Uwe Gensheimer und Niklas Michalski. Die zuletzt erkrankten Mikael Appelgren und Patrick Groetzki kehren zurück. Angeschlagen sind Jannik Kohlbacher und Albin Lagergren. Beide haben laut Sebastian Hinze muskuläre Probleme. Da müsse man schauen, ob bzw. für wie viele Minuten es reicht. Wie auch immer der Löwen-Kader aussehen wird. Der Trainer ist überzeugt, dass sein Team, egal in welcher Konstellation, dieses Heimspiel erfolgreich bestreiten kann: „Mir gefällt, wie die Jungs die Situation annehmen und wie sie im Training daran arbeiten, Lösungen zu finden. Wir müssen ein Stück weit wieder neu anfangen. Aber ich bin sehr optimistisch, dass wir das als Mannschaft hinbekommen.“

Bis Jahreswechsel, so der Coach weiter, werde man ganz sicher niemanden „auf die Schnelle“ nachverpflichten für den ein halbes Jahr ausfallenden Halil Jaganjac. „Robert Timmermeister wird die Chance bekommen. Und dann werden wir sehen, wie sich das alles entwickelt“, sagt Sebastian Hinze in seiner gewohnt ruhigen Art. Für das Spiel gegen Frisch auf! kann er sich einmal mehr auf die volle Unterstützung der Löwen-Fans freuen. Über 7000 Tickets sind bereits verkauft für das Spiel am Sonntag. Wer noch zugreifen möchte: Hier gibt es Online-Tickets. Und die Tageskasse der SAP Arena öffnet am Sonntag um 14.35 Uhr.