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Nächster Tiefschlag für Sigurdsson

Mannheim. Bei den Rhein-Neckar Löwen reißen im Saison-Endspurt die Hiobsbotschaften nicht ab: Nach dem Meniskus-Einriss bei Ólafur Stefánsson, der gleichzeitig das vorzeitige Saisonende für den Isländer bedeutet (wir berichteten), musste nun Kapitän Gudjon Valur Sigurdsson (Bild) erneut unters Messer, da sich nach seiner Knie-Operation im Februar bislang keine Besserung einstellte. Die niederschmetternden Aussichten für den Führungsspieler: weitere sechs Monate Pause. Damit würde der Weltklasse-Linksaußen den Löwen erst wieder mit Beginn der Rückrunde 2010/2011 zur Verfügung stehen.

„Das ist natürlich ein harter Schlag für uns alle. Aber wir setzen auf Goggi. Egal, wann er zurückkommt. Er ist unser Kapitän und wir brauchen ihn. Spätestens zur Rückrunde der neuen Saison ist er wieder da“, erklärte Löwen-Manager Thorsten Storm. Damit wird aller Voraussicht nach der zum Bundesliga-Aufsteiger TSG Friesenheim ausgeliehene Niklas Ruß zu den Badenern zurückkehren und hinter Nationalspieler Uwe Gensheimer bereitstehen.

Bruhn rückt für Stefánsson auf

Auch in der Partie gegen die Füchse Berlin am Sonntag (17.45 Uhr) in der Europahalle Karlsruhe wird Trainer Ola Lindgren mit Blick auf den Stefánsson-Ausfall improvisieren müssen. „Wir ziehen Thomas Bruhn als zusätzlichen Linkshänder in den Kader und haben mit Siarhei Harbok eine Alternative im Rückraum“, hat sich der Schwede bereits seine Gedanken gemacht. Gabor Ancsin – derzeit ebenfalls an Friesenheim ausgeliehen – soll dagegen erst nach dem Füchse-Spiel integriert werden. „Er muss erst die Abläufe noch besser kennenlernen. Für Sonntag wäre das sicher zu kurzfristig gewesen“, so Lindgren.

Neben den Personalsorgen muss sich der Coach aber immerhin keine Gedanken machen, wie er seine Mannschaft gegen Berlin motiviert. Nach dem 28:33 im Hinspiel dürfte jedenfalls noch eine Rechnung offen sein. „Das kann man wohl sagen“, bestätigt Lindgren die Revanche-Gelüste, die er gestern nochmals verstärkte. Zur Einstimmung auf Sonntag musste sich sein Kader das Spiel aus dem Dezember anschauen, das klare Hinweise auf die Marschroute für das Rückspiel gab. „Wir haben da einfach zu passiv und zu unbeweglich gedeckt und Berlin zu keiner Zeit ernsthaft unter Druck gesetzt“, erwartet Lindgren nun ein ganz anderes Auftreten. th

 22.05.2010