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Große Vorfreude auf Nord-Süd-Gipfel

Rhein-Neckar Löwen empfangen die SG Flensburg-Handewitt

Kurz vor dem Fest der Liebe geht es auf der Platte noch einmal derbe zur Sache: Wenn am Donnerstag, 21. Dezember, um 20:45 Uhr die Rhein-Neckar Löwen und die SG Flensburg-Handewitt aufeinandertreffen, kommt es zum Duell der beiden aktuell erfolgreichsten Mannschaften der DKB Handball-Bundesliga. Dass der Nord-Süd-Gipfel seinen ganz eigenen Reiz hat, hängt nicht nur mit der Tabellenkonstellation zusammen, sondern auch mit der emotional behafteten gemeinsamen Historie beider Klubs. 

Zu der Geschichte von Löwen und Flensburgern gehören neben dem Dauerduell beim Final Four des DHB-Pokals vor allem die zahlreichen Auseinandersetzungen in der nationalen Meisterschaft. Unvergessen ist die dramatische Partie Ende Mai dieses Jahres, als sich die Süddeutschen bei den Nordlichtern mit 23:21 durchsetzen und damit den zweiten Titelgewinn in Folge auf den Weg bringen konnten. Bemerkenswert ist auch die Heimbilanz der Löwen: Von den vergangenen 53 Bundesliga-Heimspielen haben die Mannheimer nur zwei verloren – beide gegen die SG.

SAP Arena ausverkauft

Die Bedeutung der Partie lässt sich nicht zuletzt an der Zuschauernachfrage ablesen: Mit 13.200 Besuchern ist die SAP Arena schon seit längerem ausverkauft. Und auch die Löwen-Spieler wissen genau, was am Donnerstagabend Sache ist. „Ich freue mich sehr auf das Spiel gegen Flensburg. Wenn wir da alle gemeinsam mit den Fans noch etwas drauflegen im Vergleich zum Berlin-Spiel, können wir auch das gewinnen“, sagt Mikael Appelgren, der gegen die Füchse mit 20 Paraden eine Wahnsinnspartie ablieferte.

Auch Alexander Petersson schaut dem zweiten Spitzenspiel innerhalb von acht Tagen gerne entgegen: „Gegen Berlin hatte ich die ganze Zeit über Gänsehaut. Danach haben wir das freie Wochenende genossen. Ab diesem Montag aber richten wir den Blick nach vorne, steigt mit jedem Tag die Vorfreude auf Flensburg.“ Dabei liegen beide Teams in Sachen Performance ziemlich genau auf Augenhöhe, der Vorsprung der Löwen besteht aus einem Verlustpunkt weniger und einem um 30 Treffer besseren Torverhältnis.

Formkurve spricht für die Löwen

Was die aktuelle Form anbelangt, gehen die Löwen mit einem leichten Vorteil in den Vergleich mit Flensburg. Vier Siege in Folge feierten die Löwen, während die Jungs von der Förde in der Liga vor rund einer Woche eine bittere Heimklatsche gegen den THW Kiel einstecken mussten. Will die Truppe von Maik Machulla nicht mit einem Drei-Punkte-Rückstand in die Winterpause gehen, dürfen sie sich keine Niederlage erlauben – und stehen damit ein Stückchen mehr unter Druck als die Nordbadener.

Dass das Flensburger Star-Ensemble auch kämpfen kann, zeigte sich an diesem Wochenende: Bei einer starken HSG Wetzlar setzte sich der Champions-League-Sieger von 2014 mit 24:19 durch. Einer der Sieggaranten war Mattias Andersson, der insgesamt eine starke Saison spielt und zu jenen Jungs gehört, die aus dem bärenstarken SG-Kollektiv noch ein bisschen herausragen. Dasselbe gilt für die Herren Glandorf, Mogensen, Mahé und Lauge, die eines der besten Rückraum-Teams der Liga bilden. Wenn man dazu noch das Riesentalent Simon Jeppsson zählt, haben die Flensburger in Sachen Wurfgewalt die Nase vorne im Vergleich mit den Löwen.

Die Waffen der Norddeutschen

Dabei gehören die Abwehr um die Weltklasse-Verteidiger Tobias Karlsson und Henrik Toft Hansen sowie das schon fast legendäre Tempospiel nach Ballgewinn zu den eigentlichen Stärken der SG. Waffen haben die Norddeutschen also genug. Viel wird für die Löwen darauf ankommen, ihre eigene Qualität zum Tragen zu bringen – und die Flensburger vor schwer lösbare Aufgaben zu stellen. Hendrik Pekeler jedenfalls weiß, dass man sich auf dem Kantersieg über Berlin nicht ausruhen darf. „Wir wollen gegen Flensburg und Stuttgart nachlegen“, sagt der Löwen-Kreisläufer, der aktuell wohl seine beste Saison als Handballer spielt und auch am Donnerstag ein Faktor dafür sein kann, dass am Ende die Löwen jubeln – und nicht wie im Hinspiel beim 22:27 die Flensburger.

Das Top-Spiel ist zudem der Rahmen für Teil zwei der Löwenherz-Aktion zugunsten von Herzenswünsche e.V. Fans können wie schon beim Duell mit Berlin Lose zum Stückpreis von drei Euro kaufen, dabei attraktive Preise abräumen und in jedem Falle den guten Zweck unterstützen. Herzenswünsche e.V. unterstützt schwerkranke Kinder, indem der Verein den Kleinen deren größten Wunsch erfüllt. Zudem können sich Sponsoren der Löwen an der Tor-Wette beteiligen und dabei einen gewissen Betrag (Minimum 10 Euro) auf jeden Treffer des Deutschen Meisters setzen. Auch über spontanes Engagement freuen sich die Löwen sehr. 

Einlass in die Arena ist am Donnerstag ab 19.15 Uhr. Aufgrund des großen Andrangs wird zusätzlich zu den Eingängen A und B der Eingang D geöffnet.