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Noch eine offene Baustelle (BNN)

Kreisläufer Baena muss noch integriert werden / Schmid sieht Löwen auf gutem Weg

Nach einer Woche Trainingslager im dänischen Aalborg und anschließend seit Sonntag in Bremen haben die Rhein-Neckar Löwen am Mittwoch zur Abwechslung einen speziellen Triathlon absolviert. Die muskulösen Männer des Handball-Bundesligisten machten im Bremer Stadionbad in allererster Linie deshalb eine richtig gute Figur, weil sie in Badehosen antraten zum ungewohnten Dreikampf aus Turmspringen, Wasserball und Beach-Volleyball. Die Darbietungen selbst waren, nun ja, noch ausbaufähig.

Blößen der sportlichen Art, wie sie die Spieler im Wasser und im Sand nicht verdecken konnten, wollen sich die Löwen zum Abschluss der anstrengenden 13 Tage in ihrem ureigenen Element nicht geben. „Wir würden gerne gewinnen. Aber wichtiger als die Ergebnisse ist, dass alle meine Männer Spielzeit in die Beine bekommen“, erläutert Trainer Nikolaj Jacobsen das Ziel beim erstklassig besetzten Turnier auf der Bremer Bürgerweide. Die Löwen treffen heute (16 Uhr) auf den TSV Hannover-Burgdorf, nachdem sich zuvor (14 Uhr) die SG Flensburg-Handewitt mit Titelverteidiger MT Melsungen duelliert haben wird. Die Sieger der beiden Halbfinals bestreiten am Sonntag das Endspiel, die Verlierer kämpfen um Platz drei.
Nach Testspielen bei niederklassigen Gegnern und einer erfolgreichen Prüfung in Dänemark gegen die Spitzenteams aus Aalborg und Silkeborg erwartet Jacobsen von den Duellen gegen die zwei Bundesligisten weiteren Aufschluss über den Stand der Vorbereitung auf die mit dem Erstrundenspiel im DHB-Pokal in einer Woche beginnenden Saison. „Jetzt erwartet uns ein richtiger Härtetest“, sagt Jacobsen. Andy Schmid spricht von einer „Standortbestimmung“.
Unabhängig vom Ausgang des Bremer Turniers ziehen Trainer und Spielmacher eine positive Bilanz der langen Dienstreise in den Norden. „Die Jungs haben sehr gut trainiert. Wir haben überall Fortschritte gemacht und uns alle besser kennengelernt“, betont Jacobsen. „Ich sehe uns auf einem guten Weg“, meint Schmid. Gerade auch bei der Integration der Neuzugänge.
Während die beiden Torhüter Mikael Appelgren und Darko Stanic recht problemlos die Aufgaben von Niklas Landin und Bastian Rutschmann übernommen haben, ist die größte Baustelle noch nicht abgeschlossen. Der Einbau von Kreisläufer Rafael Baena als Nachfolger von Bjarte Myrhol. „Rafa macht einen guten Eindruck, aber es wird noch dauern mit der deutschen Sprache und im Angriffsspiel“, sagt Jacobsen. Von seiner Statur her sei der massige Spanier ein ganz anderer Kreisläufer als Myrhol. „Die Mannschaft und Schmid als Spielmacher müssen sich daran noch gewöhnen. Aber das werden wir hinkriegen“, erklärt der Trainer zuversichtlich. Zwei Wochen haben die Löwen noch Zeit bis zum Punktspiel-Auftakt am 22. August in Lemgo.
Von Reinhard Sogl