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Pflichtsieg beim Aufsteiger

Löwen gewinnen bei der HSG Nordhorn-Lingen

Patrick Groetzki im Gegenstoß frei vor dem Nordhorner Tor.

Die Rhein-Neckar Löwen haben den zweiten Auswärtssieg der laufenden Saison eingefahren. Beim Aufsteiger HSG Nordhorn-Lingen kamen die Löwen ohne Alexander Petersson (Rückenbeschwerden) am Abend in einer Partie auf schwachem Niveau zum erwarteten 27:17 (12:6) Pflichtsieg. Bester Werfer für die Löwen wurde Kreisläufer Jannik Kohlbacher mit sechs Treffern. Der Aufsteiger aus Niedersachsen wartet dagegen weiter auf den ersten Punktgewinn im Oberhaus.

Über drei Minuten dauerte es in der schicken EmslandArena von Lingen bis zum ersten Tor der Partie durch Romain Lagarde. Vorher hatten beide Mannschaften schon jeweils zwei Angriffe ohne Torerfolg abgeschlossen, Patrick Groetzki vergab dabei direkt zu Beginn völlig frei einen Tempogegenstoß. Dem Aufsteiger aus Nordhorn und Lingen merkte man den Respekt vor den Löwen an, die Gastgeber vergaben in den Anfangsminuten beste Torchancen oder leisteten sich katastrophale Ballverluste gegen die aufmerksame Abwehr der Löwen. So musste die HSG nach knapp sieben Minuten durch Jannik Kohlbacher das 0:2 hinnehmen. Doch auch im Angriffsspiel der Löwen hakte es am heutigen Tag deutlich. Fehlpässe und technische Fehler häuften sich, dennoch führten die Gäste nach acht Minuten mit 3:0. Nach dem ersten Saisontreffer von Gedeon Guardiola nahm Nordhorns Trainer Geir Sveinsson seine erste Auszeit. Neuzugang Robert Weber gelang dann das erste Heimtor des Aufsteigers nach seiner Rückkehr in die 1. Liga in seinem Spielort Lingen – symptomatisch benötigten die Niedersachen dazu einen Strafwurf um nach rund zehn Minuten zum ersten Treffer der Partie zu kommen.

Aus dem Spiel heraus fand der Aufsteiger dagegen kaum ein Mittel, um das Tor der Löwen mit dem starken Mikael Appelgren ernsthaft zu gefährden. Der Schwede hatte nach zwölf Minuten schon sechs Paraden und damit großen Anteil am Zwischenstand von 5:1 für seine Mannschaft nach rund einer Viertelstunde. Gedeon Guardiola bekam in der heutigen Partie den Vorzug vor Ilija Abutovic. Kam der Spanier in den bisherigen Saisonspielen auf keine zwei Spielminuten, machte er seine Aufgabe in der Löwen-Defensive heute gewohnt bestens. Den sechsten Treffer der Löwen durch Niclas Kirkeløkke ermöglichte Guardiola so durch einen erkämpften Ball in der Defensive. Nach nicht einmal einer Viertelstunde nahm Nordhorns Trainer bereits die zweite Auszeit. Der Aufsteiger war den keinesfalls überragend spielenden Löwen hoffnungslos unterlegen, Uwe Gensheimer traf per Siebenmeter zum 7:1 und 8:1 für die Badener. Der Kapitän der DHB-Auswahl kam nur für die Strafwürfe auf die Platte, Jerry Tollbring erhielt heute über die volle Spielzeit das Vertrauen auf Linksaußen. Es dauerte fast bis zur 20. Spielminute, ehe Nordhorn durch Julian Possehl das erste Tor aus dem Spiel heraus erzielte und zum 2:8 verkürzen konnte. Bis zur Pause gelangen der HSG in einem Spiel auf schwachem Niveau und mit vielen technischen Fehlern auf beiden Seiten wenigstens vier weitere Treffer. Die Löwen hatte die einseitige Partie trotz vieler eigener Fehler dennoch fest im Griff und gingen mit einer deutlichen 12:6 Führung in die Halbzeitpause.

Andy Schmid im Zweikampf gegen Philipp Vorlicek.

Auch wenn Nordhorns Hallensprecher in der Pause noch vom Wunder sprach, das die HSG in der 2. Hälfte für einen Punktgewinn benötige, die Löwen hatten die einseitige Partie längst vor dem Seitenwechsel entschieden. So erzielten die Gelbhemden auch in der zweiten Hälfte die ersten Treffer, machten aber auch weiter unnötige und ungewöhnlich viele Fehler im Aufbauspiel. So vergab auch Uwe Gensheimer nach vier sicher verwandelten Strafwürfen den fünften Wurf vom Siebenmeterpunkt. An der deutlichen Führung der Gäste änderte sich aber nichts, Nordhorn scheiterte immer wieder an Mikael Appelgren, die Löwen vergaben zwar selbst viel zu viele Chancen, schraubten die eigenen Führung aber dennoch kontinuierlich nach oben und zeigten dabei mehr ihre individuelle Klasse als die erwartete spielerische Überlegenheit gegen den Aufsteiger.

Es dauerte bis zur 48. Minute, als Uwe Gensheimer mit seinem fünften Strafwurf die erste Zehn-Tore- Führung der Löwen beim 20:10 erzielte. Vorher hatte auch Mads Mensah einen weiteren Siebenmeter für die Löwen vergeben, bei denen Jesper Nielsen zwischenzeitlich sogar ein Treffer aus dem Rückraum gelang. Am Ende gewannen die Löwen mit 27:17 und können mit einem weiteren Erfolg im nächsten Heimspiel am kommenden Donnerstag sich in der Spitzengruppe der Bundesliga weiter festsetzen. Anwurf gegen den Aufsteiger aus Balingen ist dann um 19 Uhr in der SAP Arena.

HSG Nordhorn – Lingen – Rhein-Neckar Löwen 17:27 (6:12)

HSG Nordhorn – Lingen: Ravensberger; Buhrmester, Heiny (1), Leenders (2), Weber (5/3), Mickal, Miedema (1), Terwolbeck, de Boer, Vorlicek (1), Prakapenia (3), Smit, Seidel (1), Possehl (1), Pöhle (2), Kalafut

Rhein-Neckar Löwen: Appelgren, Palicka; Schmid, Gensheimer (5/5), Kirkeløkke (3), Lagarde (1), Tollbring (2), Abutovic, Mensah (2/1), Fäth (3), Groetzki (1), Guardiola (1), Nielsen (2), Ganz (1), Kohlbacher (6)

Trainer: Geir Sveinsson – Kristjan Andresson

Schiedsrichter: Martin Thöne / Marijo Zupanovic

Zuschauer: 3.700 (ausverkauft)

Strafminuten: Prakapenia (2), Leenders (2), Weber (2)

Siebenmeter: 3/3 – 6/8

Gensheimer und Mensah scheitert an Buhrmester.

Spielfilm: 0:1 (5.), 1:3 (10.), 1:6 (15.), 2:9 (20.), 4:11 (25.), 6:12 (HZ), 6:15 (35.), 10:17 (40.), 10:19 (45.), 11:22 (50.), 13:22 (55.), 17:27 (EN)