Veröffentlichung:

Rennen ums Achtelfinale geht in heiße Phase

Löwen reicht am Sonntag ein Punkt, Kristianstad macht sich noch Hoffnung

Für die einen ist es die Chance, das Achtelfinal-Ticket fest zu buchen, für die anderen die Gelegenheit, einen großen Schritt in diese Richtung zu machen: Am Sonntag, 18. Februar, um 19 Uhr kommt es in der VELUX EHF Champions League zum Duell Rhein-Neckar Löwen gegen IFK Kristianstad. Die Partie mit (vor-)entscheidendem Charakter für die Gruppenphase wird im Harres in St. Leon-Rot ausgetragen. Einlass ist ab 17.30 Uhr.

Es gibt noch wenige Stehplatzkarten auf den Löwen-Geschäftsstellen in Mannheim (Mollstraße 49a) und in Kronau (Am Sportzentrum 2). Die Mannheimer Geschäftsstelle hat am Donnerstag noch von 13 bis 17 Uhr und am Freitag von 9 bis 12 Uhr geöffnet, die in Kronau am Donnerstag von 16 bis 19 Uhr und am Freitag von 10 bis 12 Uhr. Außerdem sind Karten telefonisch unter 0621 39193044 sowie per Mail an tickets@rhein-neckar-loewen.de zu haben, sofern der fällige Betrag nach Eingang der Bestellung per Lastschrift direkt abgebucht werden kann. Diese Karten werden dann an der Abendkasse hinterlegt und können dort am Spieltag abgeholt werden.

Auch für die Löwen wird es ernst

Es ist der 12. von 14 Vorrunden-Spieltagen, und so langsam wird es ernst. Auch für die Löwen. Nach der genauso überraschenden wie unnötigen Niederlage vergangenen Sonntag gegen MOL-Pick Szeged fehlt dem Deutschen Meister immer noch ein Pünktchen, um sich fix fürs Achtelfinale in der Königsklasse zu qualifizieren. Das sollte gegen Kristianstad möglich sein. Das Hinspiel in Schweden ging mit 35:22 überdeutlich an die Mannheimer. Und doch ist klar: Ein Selbstläufer wird das am Sonntag nicht.

„Schwedens hitzigster Handballklub“, wie sich der IFK selbst nennt, braucht jeden Punkt, um sich noch in die Runde der letzten 16 zu schieben. Aktuell fehlen den Skandinaviern 33 Tore – oder ein einziger Punkt – auf Orlen Wisla Plock, allerdings haben sie das vermeintlich leichtere Restprogramm. Nach dem Spiel im Harres geht es für die Truppe des Ex-Löwen Ola Lindgren noch zuhause gegen Barcelona, am letzten Spieltag nach Zagreb: Spätestens beim aktuellen Schlusslicht von Gruppe A wollen die Schweden die entscheidenden Punkte einfahren.

Dafür sind sie nicht zuletzt auf die Schützenhilfe der Löwen angewiesen, die wie Barcelona und Skopje zu den verbleibenden Gegnern von Plock gehören. So oder so müssen die Schweden erst einmal selbst ihre Leistung bringen und damit am besten schon am Sonntag anfangen. Besonders gut aus der Winterpause gekommen sind die Jungs aus der südschwedischen Provinz Skane nämlich nicht. In der heimischen Liga schleppten sie sich zu einem Unentschieden in Ystads (Tabellensiebter) und zu zwei knappen Siegen gegen den Letzten Karlskrona sowie den Neunten Hammerby. Wirklich überzeugen konnte der IFK nur im Heimspiel gegen Helsingborg, seines Zeichens Vorletzter in der „Handbollsligan“.

Leistung aus Hinspiel als Maßstab?

Auch in der Champions League ging das Jahr 2018 für Kristianstad nicht gerade bombig los. Zuhause gegen den HBC Nantes gab es ein 26:31. Nun stehen 5 Spiele in 13 Tagen an – mit dem superschweren Auftakt bei den Löwen. Im Hinspiel zeigte der Meister eines seiner besten CL-Spiele in der laufenden Saison. Mit perfekt funktionierendem Sieben-gegen-Sechs kam die Truppe von Nikolaj Jacobsen in Form der berüchtigten gelben Welle über die Schweden, entschied die Partie bis zur Halbzeit und machte es am Ende richtig deutlich. Jerry Tollbring, der vor der Saison aus Kristianstad nach Mannheim gewechselt war, meldete sich mit sieben Treffern in seiner alten Heimat zurück.

Kanonenfutter sind die Schweden eigentlich nicht – und haben personell durchaus Format: Mit Albin Lagergren steht einer der Überflieger der jüngsten Europameisterschaft beim IFK unter Vertrag, wechselt nach dieser Saison zum SC Magdeburg. Philip Henningsson, eine andere positive EM-Überraschung, ist eine weitere Säule der ausgeglichen besetzten Mannschaft, aus der noch Islands Nationalspieler Arnar Arnarsson leicht herausragt.

Star ist der Trainer

Star der Mannschaft ist der Trainer: Ola Lindgren, der 2009/10 als Trainer bei den Löwen seine Spuren hinterließ, hat als Spieler fast alles gewonnen, was zu gewinnen war, unter anderem dreimal Olympia-Silber, vier EM-Titel und zwei Weltmeisterschaften. Schwedischer Meister war er viermal – ein Ziel, das er nun auch als Trainer verfolgt. 2015, 2016 und 2017 führte er Kristianstad bereits an die nationale Spitze. Aktuell liegt der Klub mit neun Punkten Vorsprung auf Rang eins, bei 23 Siegen aus 25 Spielen sowie je einem Remis und einer Niederlage.

Der Traum der Schweden ist das Achtelfinale der Champions League, erreicht haben sie es bisher noch nie. Und so müssen sich die Löwen und ihre Fans im Harres auf eine kämpferische Truppe einstellen. Es heißt, 100 Prozent abzurufen, zumal man selbst seit fünf CL-Spielen auf einen Sieg wartet. Verzichten müssen die Jacobsen-Schützlinge dabei auf Kristian Bliznac (Muskelfaserriss) sowie auf Maximilian Trost (Kreuzbandriss).