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Rhein-Neckar Löwen gegen THW Kiel: „Wir rechnen uns gute Chancen aus“ (RNZ)

Die Rhein-Neckar-Löwen erwarten am Mittwoch den THW Kiel und wollen ihren Vorsprung auf sechs Punkte ausbauen

Am Mittwoch um 19 Uhr empfangen die Rhein-Neckar Löwen den THW Kiel in der SAP Arena. Vor dem Gipfeltreffen sprach die RNZ mit Lars Lamadé, dem Geschäftsführer der Badener.

Lars Lamadé, wer geht am Mittwoch denn als Favorit ins Spiel?

Bei Heimspielen haben wir ja eigentlich immer gut ausgesehen. Aber ich denke, dass es diesmal keinen echten Favoriten gibt. Wir rechnen uns jedenfalls gute Chancen gegen Kiel aus.

Der THW ist bislang noch nicht so richtig in Tritt gekommen. Woran liegt das?

Sie haben in Flensburg verloren. Also bei einer Mannschaft, bei der jeder verlieren kann. Und man darf nicht vergessen, dass sie wichtige Spieler abgegeben haben. Einen Filip Jicha und einen Aron Palmarsson kann man nicht einfach so ersetzen. Das sind Spieler, die jedem anderen Verein auch fehlen würden. Gut, und die zweite Niederlage haben sie in Göppingen kassiert, was in dieser Deutlichkeit sicher nicht zu erwarten war.

Mit einem Sieg könnten die Löwen auf sechs Punkte davonziehen. Wäre das schon eine Art Vorentscheidung im Titelrennen?

Nein, aber es wäre ein kleines Polster. Man weiß ja nie, wie es weitergeht. Man kann schnell mal ein paar verletzte Spieler haben. Aber ein Sieg wäre natürlich eine gute Sache. Und es ist ja immer besser, sechs Punkte vorne zu sein, als sechs Punkte dahinter zu liegen (lacht). Außerdem würde unser Vorsprung bei einer Niederlage auf zwei Punkte schmelzen. Wir freuen uns auf dieses Spiel. Die Mannschaft ist heiß und wird Gas geben.

Ihre Mannschaft hat einen Super-Start hingelegt. Haben Sie mit solch einem Auftakt gerechnet?

Es gab schon ein paar Unbekannte, gerade auch unsere beiden neuen Torleute. Aber mittlerweile muss man sagen, dass wir da nun eine Luxussituation haben. Beide pushen sich von Training zu Training. Und ist einer mal nicht so gut drauf, kann unser Trainer Nikolaj Jacobsen den anderen bringen. Auch Rafa Baena hat sich am Kreis toll eingelebt. Er hat Bjarte gut ersetzt. Er macht nicht ganz so viele Tore wie Bjarte, aber er bindet immer die Abwehrspieler und holt auch den einen oder anderen Siebenmeter heraus. Insgesamt habe ich mir aber ohnehin gedacht, dass wir gut starten werden. Denn der Rest der Mannschaft spielt jetzt schon länger zusammen und kennt auch den Trainer.

Kürzlich nach dem Sieg über Barcelona hat Xavier Pascual Fuertes die Löwen in den höchsten Tönen gelobt. Der Trainer der Katalanen sagte, dass die Löwen derzeit die beste Mannschaft Europas sind…

Naja, das halte ich jetzt für ein bisschen zu hochgegriffen. Die beste Mannschaft ist am Ende das Team, das die Champions League gewinnt. Aber zu den Top Ten würde ich uns in Europa schon zählen.

Nikolaj Jacobsen deutete kürzlich an, dass die Löwen sich in dieser Saison auf die Bundesliga konzentrieren würden. Bedeutet das gleichzeitig, dass die Königsklasse etwas vernachlässigt wird?

Nein, so kann man das nicht sagen. Natürlich wollen wir uns in der Champions League nicht abschlachten lassen. Vor allem zuhause. Was wir ja gegen Barcelona und Kielce auch schon bewiesen haben. Das Problem ist einfach, dass wir in dieser Saison noch mehr Spiele haben. Gerade in der Champions League sind es mehr und unser Kader ist eben nicht ganz so breit. Bei Flensburg sieht das beispielsweise anders aus. Für uns wäre es bitter, wenn sich mehrere Spieler zeitgleich verletzen. Es ist deshalb wirklich super, dass sich Mads Mensah Larsen und Harald Reinkind immer besser entwickeln. Nikolaj kann so Alex Petersson und Kim Ekdahl du Rietz auch mal Verschnaufpausen geben.

Wie sieht es mit der Suche nach einem Ersatz für Uwe Gensheimer aus?

Das sind wir dran. Momentan sondieren wir den Markt. Wir befinden uns in einer guten Situation. Viele Spieler möchten gerne zu uns, weil sie wissen, dass es bei uns im Umfeld passt und Trainer und Mannschaft sehr gut harmonieren. Mein Ziel wäre es, um Weihnachten herum eine Entscheidung verkünden zu können. Aber wir setzen uns da sicher nicht unter Druck.

Von Daniel Hund