Veröffentlichung:

Rhein-Neckar Löwen mit zwei Spielen in zwei Tagen

Löwen müssen an einem Wochenende in Leipzig und Barcelona antreten

Der Terminstress im Handball hat einen neuen Höhepunkt erreicht. Die Europäische Handball Federation (EHF) hat in der vergangenen Woche weitere Spieltage der laufenden VELUX EHF Champions League terminiert, darunter auch das Auswärtsspiel der Rhein-Neckar Löwen beim FC Barcelona. Am Sonntag, 12. November, um 19.00 Uhr treten die Löwen beim Rekordsieger der Königsklasse an und das nur einen Tag nach dem Auswärtsspiel der Mannheimer in der DKB Handball-Bundesliga am Samstag, 11. November um 18:10 Uhr beim SC DHfK Leipzig.

„Wir haben die Terminierung unseres Auswärtsspiels in Barcelona zur Kenntnis genommen und müssen nun erst einmal sehen, wie wir mit der Situation umgehen. Fakt ist, dass wir als Rhein-Neckar Löwen alle Beteiligten seit Monaten über die Terminproblematik dieser Partie hingewiesen haben“, findet Löwen-Geschäftsführerin Jennifer Kettemann deutliche Worte. „Zwei Spiele an zwei Tagen, ohne Regeneration und Vorbereitung, verbunden mit einer Reise von Leipzig nach Barcelona, das hat es in der Vergangenheit noch nicht gegeben. Hier wurde ganz klar eine Grenze überschritten, was wir so nicht akzeptieren können“, ist auch der Sportliche Leiter der Löwen, Oliver Roggisch, wenig angetan über den Terminplan seiner Mannschaft. Dennoch wollen die Löwen beide Spiele mit ihrer Bestbesetzung angehen.

„Unsere Mannschaft möchte das Spiel in Barcelona absolvieren, wir müssen nun aber erst einmal schauen, wie wir in der Nacht von Leipzig nach Barcelona kommen. Neben der Belastung unseres Teams erwarten uns nun natürlich auch deutliche Mehrausgaben“, prophezeit Jennifer Kettemann. „Wenn es nach mir gegangen wäre, hätte unsere 2. Mannschaft die Partie in Barcelona absolviert. Ich bin sehr stolz auf unsere Spieler, die dieses Spiel in Barcelona aber unbedingt spielen wollen, weil es eben auch etwas Besonderes ist, in der Champions League an den Start zu gehen“, so die Geschäftsführerin weiter.

„Durch den neuen TV-Vertrag in Deutschland kommt es für die Europapokalteilnehmer bereits jetzt schon mehrmals zu Einsätzen am Donnerstag in der Bundesliga und am Samstag im Europapokal. Aber Samstag und Sonntag, zwei Auswärtsspiele zu absolvieren, das sprengt eigentlich meine Vorstellungskraft“, so Kettemann abschließend, die gleichzeitig hofft, „dass so ein Fall im gesamten europäischen Handball nie wieder vorkommt. Jeder Club sollte eine Pause von mindestens drei Tagen zwischen zwei Pflichtspielen haben“, fordert Kettemann ein Umdenken bei der Terminansetzung.

Neben der Partie in Barcelona ist auch das Heimspiel der Löwen gegen den Champions-League-Titelverteidiger Vardar Skopje von der EHF terminiert worden. Am Sonntag, 26. November 2017 kommt es um 19 Uhr in der SAP Arena zum Duell mit den Mazedoniern. Die Löwen bieten für diese Partie Sonderpreise im Unterrang der SAP Arena an. Der Kartenvorverkauf beginnt am heutigen Montag. Bereits am 18. November 2017 müssen die Löwen zu Vardar Skopje reisen (Anwurf 17:30 Uhr), nur zwei Tage nach dem Auswärtsspiel der Badener in der Bundesliga bei der MT Melsungen.

Für das Duell mit dem ungarischen Vizemeister MOL Pick Szeged haben die Löwen unterdessen einen Heimrechttausch vorgenommen. Hintergrund ist der Belegungsplan der Magdeburger GETEC Arena, der eine Verlegung des Auswärtsspiels der Löwen beim SC Magdeburg nicht zulässt. Die Löwen spielen nun am Donnerstag, 2. November in Magdeburg und am Sonntag, 5. November in Szeged (Anwurf 17:00 Uhr). Das Rückspiel gegen die Ungarn steigt dann im Frühjahr 2018 im Harres St. Leon-Rot. Noch nicht terminiert ist das Duell mit dem kroatischen Serienmeister RK Zagreb. Auch hier kommt es aktuell noch zu Überschneidungen mit dem Spielplan der Bundesliga. „Ich bin aber zuversichtlich, dass wir auch dieses Problem in der Terminierung zeitnah lösen werden. Wir sind uns bewusst, dass es ein unglaublich komplexes Thema ist, die Spielpläne für die nationalen und internationalen Ligen zu erstellen und es hierbei immer wieder zu Konflikten kommen wird. Diese wird man aber nur gemeinsam lösen können. Hier stehen die Verbände in der Verantwortung, in Zukunft nicht nur für die Gesundheit unserer Spieler, sondern auch für die Zukunft unserer Sportart die richtigen Entscheidungen zu treffen“, so Jennifer Kettemann.