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Rhein-Neckar Löwen tanken kräftig Selbstvertrauen (MM)

Mannheim. Eigentlich sollte es das letzte Derby zwischen den Rhein-Neckar Löwen und FrischAuf Göppingen in dieser Saison gewesen sein. Doch nach dem 30:29 der Badener gingen die Blicke natürlich noch einmal Richtung EHF-Cup. Dabei stehen die Chancen auf das Halbfinale für die Mannheimer zwar besser als für die Schwaben, aber auch Löwen-Coach Gudmundur Gudmundsson wollte nicht abstreiten, dass ein neuerliches Aufeinandertreffen durchaus seinen Reiz hätte – zumal die Gelbhemden die jüngsten beiden Vergleiche für sich entscheiden konnten.

„Ich hätte nichts gegen ein Halbfinale gegen Göppingen. Das war wieder ein tolles Spiel“, schmunzelte der Isländer. „Aber erst müssen wir noch einmal gegen Velenje gewinnen“, blickte „Gudmi“ Richtung Samstag, wenn um 19 Uhr in der Mannheimer MWS Halle das Rückspiel im Viertelfinale ansteht.

Das werden die Löwen dann auf jeden Fall mit viel Selbstvertrauen angehen können, das sie sich in Göppingen erarbeitet hatten. „Es hat sich gelohnt ruhig zu bleiben, unsere Taktik musste sich irgendwann durchsetzen“, machte Antreiber und Vollstrecker Andy Schmid viel mentale Stärke in seinem Team aus, während Geschäftsführer Thorsten Storm auch der spielerische Ansatz gefiel: „Die Mannschaft hat guten Handball geboten und immer wieder neue Lösungen gesucht.“

Zusätzlich fiel kaum jemand leistungsmäßig ab. Torwart Goran Stojanovic steigerte sich von Minute zu Minute, Gensheimer, Cupic, Lijewski und Schmid trugen sich alle mindestens fünfmal in die Torschützenliste ein. Und als es 18 Sekunden vor Schluss doch noch einmal brenzlig wurde, feierte auch Zarko Sesum nach seiner Augen-OP ein kurzes aber effektives Comeback.

„So froh, wieder dabei zu sein“

„Ich bin so froh, wieder dabei zu sein, ganz egal wie lange ich gespielt habe“, freute sich der Serbe über seinen Einsatz. Dass ihn der Coach ausgerechnet im heißen Endspurt aufs Feld brachte, war ein ganz besonderer Vertrauensbeweis. Aber Gudmundsson weiß, was er an dem Rechtshänder hat. „Er wird uns in den nächsten Wochen wieder richtig weiterhelfen können“, erwartet sich der Trainer eine zusätzliche Qualitätssteigerung.

Zuschauen musste dagegen Patrick Groetzki, der nach dem Aufwärmen passen musste. „Wir wollten auch mit Blick auf Samstag kein Risiko eingehen“, erläuterte Gudmundsson mit Blick auf die muskulären Probleme des Rechtsaußen, der sich in Velenje verletzt hatte. Die entstandene Lücke schloss allerdings Ivan Cupic im Alleingang.

Dass der kleine Linkshänder bereits einen Drei-Jahres-Vertrag in Kielce unterschrieben haben soll, dementierte in Göppingen dessen Berater Sascha Bratic. „Diese Gerüchte gibt es schon länger. Aber Ivan hat nirgends unterschrieben. Natürlich gibt es angesichts der Situation bei den Löwen Anfragen. Aber vielleicht kann Ivan ja auch hier bleiben“, ist hier das letzte Wort laut Bratic offenbar noch nicht gesprochen.

Von Thorsten Hof