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Rückraum-Sorgen

Kronau (xve). Die Rhein-Neckar-Löwen haben große Ziele. Die Gruppenphase der Champions League, das Final Four Turnier um den Deutschen Pokal und die Verringerung des Abstands zu den Spitzenteams aus Kiel und Hamburg, gab Ola Lindgren, Trainer des Handball-Bundesligisten aus Kronau und Östringen, gestern zum ersten Pressegespräch als Marschroute aus.

Richten soll dies ein Kader, der mit Robert Gunnarsson (VfL Gummersbach) Andy Schmid (Bjerringbro-Silkeborg), Borge Lund (THW Kiel) und Ivan Cupic (RK Velenje) nur auf vier Positionen ergänzt wurde. „Die Neuen haben einen guten Eindruck gemacht.“ In sechs Wochen soll Lindgren aus neuen und alten Spielern eine Einheit formen. Nicht leicht, da die Rolle des Spielmachers mit Lund und Schmid gleich zwei neue Gesichter hat. „Deshalb fangen wir in diesem Jahr ein bisschen früher an“, erklärte der Schwede. Hauptaugenmerk soll außerdem die Arbeit an einer neuen Abwehrformation einnehmen. „Letztes Jahr haben wir hauptsächlich 6-0 gedeckt. Dieses Jahr wollen wir auch eine offensivere Variante einstudieren“, kündigte er an. Sechs Wochen mit 13 Testspielen bleiben ihm dafür Zeit. Ende August steht der Saisonauftakt in der Bundesliga an und vom 3. bis 5. September sind die Löwen Ausrichter der Qualifikation zur Champions-League. „Bis dahin sollten wir in Form sein“, sagte Lindgren.

Manager Thorsten Storm ist als Architekt des Kaders derzeit nicht ganz so zuversichtlich: „Wir haben keinen Plan B. Wir haben im Moment nur einen Plan A und hoffen, dass der aufgeht.“ Den Löwen-Geschäftsführer plagen schon zum Trainingsauftakt große Verletzungssorgen auf den Halbpositionen. Weniger auf Halbrechts, wo mit Michael Müller immerhin noch ein Linkshänder im Kader steht und die Pause für Routinier Olafur Stefansson nach seinem Eingriff am Meniskus mit vier Wochen einigermaßen übersichtlich ist, als viel mehr im linken Rückraum, wo niemand zu sagen weiß, ob es der halbseitig erblindete Karol Bielecki wieder zurück auf höchstes Niveau schaffen wird. „Er hat jetzt einmal mit Ball trainiert und hat einen guten Eindruck gemacht. Es ist aber viel zu früh, mehr zu sagen“, informierte Trainer Lindgren. Dem Manager selbst sind weitestgehend die Hände gebunden: „Auf diesem Niveau gibt es in Europa nur eine Handvoll Spieler und die stehen natürlich alle unter Vertrag.“

Das erste Testspiel bestreiten die neuformierten Löwen morgen beim TSB Heilbronn-Horkheim, ehe es am Montag um 19.30 Uhr in der heimischen SAP-Arena zu Gunsten von Nikita Velyky, Sohn des im vergangenen Jahr verstorbenen ehemaligen Löwenspielers Oleg Velyky, gegen eine Weltauswahl geht. Dabei sind unter anderem die ehemaligen Löwen Mariusz Jurasik, Christian Schwarzer, aber auch die Weltstars Nikola Karabatic und Ivano Balic und viele mehr. Karten gibt es noch.

 22.07.2010