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Schuften fürs Comeback

Eines hat Gudjon Valur Sigurdsson in den letzten Monaten gelernt – sich in Geduld zu üben. „Ich mache mir keinen Druck und warte einfach ab“, sagt der Kapitän der Rhein-Neckar Löwen, der dem Handball-Bundesligisten seit Januar nicht zur Verfügung steht. Zweimal wurde der in seiner isländischen Heimat als „Eiskrieger“ bezeichnete Allrounder am linken Knie operiert. „Ich kann zwar immer noch nicht richtig laufen, aber die Ärzte sind mit dem Heilungsverlauf bislang sehr zufrieden“, sagt der 31-Jährige, der im Reha-Zentrum „Sportomed“ in Mannheim derzeit täglich für sein Comeback schuftet.

Für ihn sei es „eine Katastrophe“, mit anzusehen, wie sich seine Kollegen unter Anleitung von Trainer Ola Lindgren auf die neue Saison vorbereiten. „Handballprofi zu sein, war und ist mein Lebenstraum – dafür habe ich viel geopfert“, betont der stets hoch motivierte und immer gut gelaunte Löwen-Kapitän. Zunächst wollte „Goggi“ beim Pokal-Final-Four wieder aufs Parkett zurück, dann war sein Comeback für das nur wenige Tage später stattfindende Champions-League-Viertelfinale gegen den THW Kiel Ende April geplant – beide Male spielte das lädierte Knie nicht mit, Sigurdsson musste sich einer zweiten Operation unterziehen. „Jetzt geht es nur darum, dass ich wieder auf die Beine komme“, sagt der Isländer, der in Peking 2008 Olympiasilber und im Januar EM-Bronze gewann. „Dennoch ist es natürlich nicht einfach, beim Training oder bei den vielen Spielen nur von außen zuzuschauen“, fügt der Familienvater an.

Von seinem Arbeitgeber bekommt Sigurdsson in jedem Fall die bestmögliche Unterstützung, damit der Kapitän schnellstens wieder an Bord ist. „Goggi ist für jede Mannschaft ein belebendes Element – es wird Zeit, dass er wieder zurückkommt“, erklärt Löwen-Manager Thorsten Storm und unterstreicht so den immensen Wert des „Eiskriegers“ – als Spieler und als Persönlichkeit. Bin

 24.08.2010