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Storm: „Da müssen wir durch“

Heidelberg. (dh) „Das ist wieder so ein Spiel, bei dem wir eigentlich nichts gewinnen können.“ Thorsten Storm, der Manager der Rhein-Neckar Löwen, will vor der heutigen Bundesliga-Partie um 19 Uhr beim TSV Dormagen nichts von einem Selbstläufer hören, wohlwissend, dass sich in den Duellen David gegen Goliath häufig eine Eigendynamik entwickelt. „Insgeheim wartet jeder doch nur auf unseren Ausrutscher“, erklärt Storm: „Aber da müssen wir durch.“

Das Zauberwort heißt Konzentration. Denn, wenn die Gelbhemden ihr Potenzial ausschöpfen, ist ein Ausrutscher so gut wie ausgeschlossen. Und die letzten Wochen machen Mut: „Die Leistungen haben gestimmt“, freut sich der Manager, „jetzt müssen wir schauen, dass wir mit einem Sieg in die Supercup-Pause kommen.“

Mit Blamagen kennen sich die Dormagener übrigens ebenfalls aus: Unter der Woche kassierte der Erstligist eine 26:31_Pleite im DHB-Pokal bei der TSG Friesenheim, dem Kooperationspartner des Rudels. Wobei sich der Überraschungseffekt dennoch ein wenig in Grenzen hielt. Schließlich trennen beide Klubs eigentlich nur fünf Plätze: Dormagen belegt den 15. Rang im Oberhaus, Friesenheim ist Zweiter im Unterhaus. Vom Leistungsniveau her bewegen sich beide nahezu auf Augenhöhe, was nicht unbedingt für die Klasse der Bundesliga spricht.

Aus Sicht von Storm tummelt sich in der Bundesliga ohnehin zu viel Masse statt Klasse. Kürzlich sprach sich der 45-Jährige für eine Reduzierung der Bundesliga und die Einführung eines Play-off-Modus aus. „Ich bin da mal Hardcore vorgeprescht“, betont er, „es kann ja nicht sein, dass jedes Jahr zwei Vereine finanziell kaputt gehen.“ Stimmt. Trotzdem gibt es Kritik am Storm-Vorstoß. Hinter vorgehaltener Hand heißt es: Storm würde nur auf die Play-off-Karte setzen, weil er sich dadurch bessere Chancen auf die Meisterschaft ausrechnet. Storm sagt: „Das ist Blödsinn. Es geht mir einzig und allein um die Wirtschaftlichkeit.“

 24.10.2009