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Stotterstart in die Saison (BNN)

Löwen tun sich bei Jacobsens Premiere überraschend schwer

Mannheim (sog). Nach seinem Debüt als Trainer in der Handball-Bundesliga machte Nikolaj Jacobsen nicht den Versuch, das Gesehene schön zu reden. Zufrieden, sagte der Coach der Rhein-Neckar Löwen nach dem 24:23 (8:11)-Arbeitssieg gegen den SC Magdeburg, sei er mit den zwei Punkten. Aber: „Das sah 52 Minuten lang nicht gut aus, danach haben wir dann aber Charakter gezeigt. Es war ein glücklicher Sieg“, gab der Däne zu. Erst acht Minuten vor dem Ende glückte den Löwen vor offiziell 5 571 Zuschauern in der Mannheimer SAP-Arena der 20:20-Ausgleich, nachdem es bis dahin nach der ersten Heimniederlage seit März 2013 ausgesehen hatte. „Es lief bei uns einfach lange nicht. Dass Auftaktpartien schwierig sein können, hat man ja auch gestern gesehen“, sagte Uwe Gensheimer mit Bezug auf die Kieler Niederlage in Lemgo. „Wir haben die Partie dank einer sehr guten kämpferischen Leistung noch drehen können“, fügte der Kapitän hinzu, der neun Tore erzielte.

Nach 35 Sekunden hatte Patrick Groetzki das 1:0 und damit den ersten Löwen-Treffer der neuen Saison erzielt. Doch wer glaubte, dass das der Auftakt zu einem Schützenfest werden würde, sah sich getäuscht. Es lief einfach nichts zusammen im Angriff des Vizemeisters, obwohl Jacobsen in der ersten Viertelstunde nur auf die eingespielte Stammformation baute. Tiefpunkt der Anfangsphase waren 1:46 Minuten in doppelter Überzahl, in denen den Löwen kein Treffer gelang, sie aber sogar das 2:4 kassierten.

Weil Regisseur Andy Schmid überhaupt nicht ins Spiel und auch kein Mittel gegen die kompakte Deckung der Gäste fand, zudem auch seine Nebenleute technische Fehler und schlechte Würfe aneinanderreihten, lagen die Löwen nach 18 Minuten erstmals mit drei Toren in Rückstand. Dem 5:8 ging ein Ballverlust von Mads Mensah Larsen bei seiner ersten Aktion voraus. Der Däne hatte auch danach bis auf seinen Premierentreffer fast keine gute Szene, beging Fouls und schloss überhastet und für den starken SCM-Neuzugang Jannick Green im Tor dankbar ab. Green kann in dieser Saison auf die Tipps von Tomas Svensson zurückgreifen, der zuletzt bei den Löwen Assistenztrainer von Gudmundur Gudmundsson gewesen war. Es dauerte bis zur 28. Minute, ehe der mittlerweile ebenfalls erstmals im Angriff eingesetzte Stefan Kneer das erste Tor aus dem Rückraum erzielte zum 8:10. Der gebürtige Sinzheimer hatte noch in der vergangenen Saison das Magdeburger Trikot getragen. Kneer zeigte vor allem in der Abwehr eine starke Vorstellung, er bewertete sein Debüt bescheiden als „ganz okay“.

Die Löwen kamen entschlossen aus der Kabine zurück, doch sie wurden bei der Aufholjagd immer wieder zurückgeworfen. In der 52. Minute traf Groetzki dann zur 21:20-Führung, nachdem sich Magdeburg einige Fehler erlaubt und Löwen-Torhüter Niklas Landin wieder in altbekannter Form pariert hatte. Jacobsens Einstand war gerettet. „Ich erwarte, dass wir am Mittwoch besser spielen“, sagte der Trainer. Dann geht es zum Aufsteiger Bietigheim-Bissingen.

Rhein-Neckar Löwen: Gensheimer (9), Groetzki (5), Myrhol (4), Kneer (2), Ekdahl du Rietz (2), Larsen, Reinkind.

SC Magdeburg: Weber (9), Lie Hansen (3), Jurecki (3), Rojewski (2), Musche (2), Natek (2), Bezjak (2).