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Tänzchen mit dem Maskottchen Conny (MM)

OFTERSHEIM. Luca Berger erlebt gerade eine aufregende Zeit: Am Freitag wurde er eingeschult, am Samstag besuchte er mit Papa Norbert und seinem großen Bruder Jonas das Spiel der Rhein-Neckar-Löwen gegen Wetzlar und gestern stand der erste Unterrichtstag an der Friedrich-Ebert-Schule (FES) an. Seiner Heimatzeitung erzählt der Sechsjährige von seinen Erlebnissen in der vergangenen Tagen.

„Ich wollte heute lieber in der Schule bleiben“, so das Fazit von Luca gestern Abend am Telefon. Und das, obwohl der erste richtige Schultag „fast nur langweilig“ war. „Die Lehrerin hat uns den Schulhof gezeigt, den kenn‘ ich schon auswendig“, sagt er. Auch die Zahlen, die drankamen – 5000 und 40 fallen ihm auf Anhieb ein – waren ihm nicht neu. „Aber ein paar andere Kinder kannten den Schulhof noch nicht“, gibt er zu. Also war es wohl doch gut, dass Klassenlehrerin Veronika Feldhof, die übrigens in diesem Schuljahr ebenso neu an der FES ist, wie die 1 b, die sie unterrichtet, noch einmal alles gezeigt hat.

Im Deutschunterricht hat die Klasse gestern Tino und Tina kennengelernt. Die beiden werden sie durchs Schuljahr begleiten. „Wir haben die Namen in einem Text eingekreist“, berichtet der Sechsjährige. Ob seine Sitznachbarin denn nett ist, will die Frau von der Zeitung, die ihn mit ihrem Anruf aus dem abendlichen Spielen reißt, wissen. „Ja sehr!“, lautet die prompte Antwort – die allerdings bei der Frage nach dem Namen des Mädchens ausbleibt. „Ich hab‘ den Namen schon wieder vergessen“, ärgert sich der frischgebackene Erstklässler. Aber schließlich muss er momentan ja auch jede Menge neue Eindrücke verarbeiten.

Seine ersten Hausaufgaben hat er gestern im Hort erledigt, dort gab es auch Mittagessen. Gemüsesuppe, Rohkost mit Dip und Kartoffelpüree mit brauner Soße und Frikadellen. Es habe gut geschmeckt, „nur die Suppe nicht so, da war Reis drin“, sagt er und seiner Stimme ist regelrecht anzuhören, wie er bei der Erwähnung des weißen Getreides das Gesicht verzieht. „Das war natürlich heute alles heftig, Kernzeitbetreuung, Schule und Hort. Aber das geht nicht anders“, sagt Mama Dunja, als ihr Sprössling ihr den Hörer in die Hand drückt. Die Maschinenbauerin arbeitet montags. Als sie Luca am Nachmittag abgeholt hat, hat der aber gleich eins geklärt: Abgeholt werden „geht gar nicht“, künftig will er allein von der Schule nach Hause laufen.

Während er am Abend ganz entspannt klingt, war er vor seinem großen Tag doch „sehr angespannt“. „Er kam gestern Abend noch einmal raus, weil er nicht schlafen konnte und hatte auch heute Morgen keinen Appetit“, schildert Dunja Berger. Aber jetzt dürfte die Routine einkehren.

Routiniert kann der Sportfan übrigens auch über das Spiel der Rhein-Neckar-Löwen erzählen, das er am Samstag in der SAP Arena erlebt hat. „Wir haben gegen Wetzlar gespielt und 31 zu 29 gewonnen“, berichtet er. „Wir brauchen jetzt ein Tor“, erklärte er seinem Vater fachkundig beim Stand von 21:20, hoffte bei 29:28, dass es „gleich 30“ steht, und sang lauthals „Ole, Ole, Ole, Ole!“, nachdem sein Team gewann.

Von Katrin Filthaus

Schwetzinger Zeitung