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Thomas Bruhn fiebert der Premiere entgegen

Rechtsaußen kann beim VfL Gummersbach erstmals eingesetzt werden / Mannschaft will sich rehabilitieren

Zum Glück hat Thomas Bruhn ein sonniges Gemüt. Ansonsten wäre der Neuzugang der Rhein-Neckar Löwen nach dem 31:31 in der Champions League gegen Chambéry Savoie HB wohl kaum zu ertragen gewesen. Schließlich musste sich der Rechtsaußen eine durchwachsene Vorstellung seiner neuen Mannschaft von der Tribüne aus ansehen. In der Königsklasse ist der Däne nämlich erst ab Januar 2010 spielberechtigt, während er in der Bundesliga am Sonntag seine Premiere feiert. In der Kölner „Lanxess arena“ treffen die Löwen auf den VfL Gummersbach und brennen auf Wiedergutmachung. Der Anpfiff ertönt um 17:45 Uhr und die Partie wird live im DSF übertragen.

Gegen Chambéry musste Thomas Bruhn noch zuschauen.Die Enttäuschung über den Spielausgang war dem Dänen zwar ins Gesicht geschrieben, seine grundsätzlich gute Laune ließ er sich dadurch aber trotzdem nicht verderben. „Ich freue mich auf mein erstes Spiel für die Rhein-Neckar Löwen“, sagt der 28-Jährige, der mit der Rückennummer 21 ausgestattet wurde im Hinblick auf das Duell am Sonntag. Die Nummer 21 trug bis zu seinem Wechsel zum TuS N-Lübbecke Alexandros Alvanos, was deshalb passt, weil Gruhn dessen Position einnehmen soll und als Back up für Patrick Groetzki eingeplant ist.

Sein erster Eindruck im neuen Umfeld ist rundherum positiv. Sowohl von der Mannschaft als auch vom Umfeld wurde der Linkshänder gut aufgenommen und konnte in dieser Woche in den Trainingseinheiten in das neue Team hineinfinden. Besonders das richtige Defensivverhalten muss sich der „Neue“ schnellstmöglich aneignen, denn Trainer Ola Lindgren legt viel Wert auf eine funktionierende Abwehrreihe. „Einiges ist hier für mich zwar neu, aber ich versuche, mich so schnell wie möglich umzustellen“, sagt der Mann, der beim Tabellenführer der Zweiten Liga in Dänemark bisher im Schnitt vier Tore pro Begegnung erzielte.

In den kommenden Monaten würde Bruhn diese Quote am liebsten bestätigen und so nachhaltig auf sich aufmerksam machen. Gleichzeitig möchte er seine Stärken bestmöglich für die Mannschaft einbringen. Der schnelle Außenspieler hat bei den Badenern nämlich einen Vertrag unterschrieben, der im Juni 2010 ausläuft. Zwar besitzt der Däne anschließend noch zwei Jahre Vertrag bei AG Håndbold, dem Kooperationspartner der Löwen, doch Bruhn wäre froh, wenn er auch über Juni 2010 hinaus ein Löwe bleiben könnte. „Wenn die Rhein-Neckar Löwen mich danach behalten möchte, wäre das toll. Und mit AG Håndbold gäbe es sicher eine Einigung“, erklärt Bruhn.

Mit einem Erfolg über die Oberbergischen können die Löwen den dritten Tabellenplatz zurückerobern und gleichzeitig einen direkten Konkurrenten distanzieren. Im Falle einer Niederlage droht hingegen der Absturz auf Rang sechs. Logisch, dass die Partie gegen den VfL richtungweisenden Charakter besitzt. „Es ist für uns von Vorteil, dass wir drei Tage nach dem Chambéry-Spiel schon wieder ran müssen. Gegen Gummersbach wollen wir uns rehabilitieren“, kündigt Guðjón Valur Sigurðsson ein kämpferisches Löwenrudel an. Der Mannschaftskapitän der Badener wird besonders motiviert sein, schließlich streifte er sich vor seinem Wechsel zu den Löwen im Sommer 2008 drei Jahre lang das Trikot des VfL über.

Vielleicht war das Remis gegen Chambéry nur der Auftakt für einen goldenen November. Im Oktober starteten die Löwen nach dem 29:29 gegen Kielce, dem ersten unnötigen Punktverlust in der Champions League, nämlich eine Serie von fünf Siegen hintereinander. Gegen eine Wiederholung hätte im Lager der Badener niemand etwas einzuwenden. Auch Thomas Bruhn nicht, der seinem ersten Einsatz am Sonntag entgegenfiebert.