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Tolle zweite Halbzeit sichert den Sieg

Löwen gewinnen 35:32 in Kielce / Gensheimer trifft zehn Mal

Mit einer deutlichen Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit haben die Rhein-Neckar Löwen eine erfolgreichen Einstand ins neue Jahr in der Champions League gefeiert. Beim polnischen Meister KS Vive Targi Kielce siegten die Badener mit 35:32 (15:19) und haben damit ihre gute Ausgangsposition im Kampf um den Sieg in der Vorrundengruppe B verteidigt. Beim Sieg über das Team des Ex-Löwen Mariusz Jurasik waren Henning Fritz im Tor und Uwe Gensheimer, der zehn Mal traf, die besten Löwencracks.

„Super, dass die Mannschaft in dieser Atmosphäre nach der unglücklichen Niederlage gegen Kiel diese Moral gezeigt hat“, freute sich Thorsten Storm über den Triumph. Der Manager der Rhein-Neckar Löwen freute sich „über eine starke Torhüterleistung von Henning Fritz und eine gute Chancenverwertung im zweiten Abschnitt vor allem durch Uwe Gensheimer und Andrej Klimovets“, die den Erfolg möglich machten.  

In der ersten Hälfte machten die Löwen ganz einfach zu viele Fehler. In der Deckung offenbarten sich zu viele Lücken, die der wurfgewaltige Rückraum der Polen zu einfachen Toren nutzte, und im Angriff schlichen sich immer wieder Unkonzentriertheiten ein. Die technischen Fehler führten zur Verunsicherung bei den Badenern. In der fairen Begegnung hatte Kielce zudem mehr Glück beim Erhaschen von Abprallern, so dass sich das Team von Bogdan Wenta kontinuierlich absetzen konnte. Die Löwen gerieren schon nach 15 Sekunden mit 0:1 in Rückstand und spätestens nach dem 11:14 (24.) hatte Lindgren genug und nahm eine Auszeit. Doch auch danach lief es nicht entscheidend besser und nur einem Last-Second-Tor von Michael Müller aus 14 Metern war es zu verdanken, dass die Badener „nur“ mit vier Toren Rückstand in die Kabine gingen – 15:19.

„Wir lagen nach 30 Minuten zu Recht in Rückstand“, war Ola Lindgren gar nicht zufrieden mit dem Auftreten seiner Truppe bis dahin. Immerhin konnte der Coach der Löwen später zufrieden feststellen, dass „die Jungs das erwartet schwere Spiel mit einer Leistungssteigerung für sich entschieden haben. Das gibt Selbstvertrauen für die kommenden Aufgaben.“

Zu Beginn der zweiten Hälfte taten sich die Löwen zunächst weiterhin schwer und beim 20:24 (37.) lagen sie weiterhin  mit vier Toren hinten, doch nachdem Lindgren in der Defensive auf eine offensivere 5:1-Formation umgestellt hatte, fanden die Badener plötzlich in die Spur. Das lag auch daran, dass Fritz im Kasten, der Szmal bereits nach 17 Minuten abgelöst hatte, immer besser wurde. Karol Bielecki schaffte in der 44. Minute mit einem Rückraum-Kracher das 26:26 und nur wenige Sekunden später gelang Michael Müller sogar die erste Führung für die Badener im gesamten Spielverlauf – 27:26. „Die Umstellung in der Abwehr war der Schlüssel zum Sieg“, sagte Ólafur Stefánsson. 

Jetzt lief der Löwen-Motor und geriet nur noch einmal ins Stottern, als Siarhei Harbok eine Zwei-Minuten-Strafe aufgebrummt bekam und Kielce von 29:31 zum 31:31 ausgleichen konnte (54.). Doch Fritz mit weiteren Paraden – insgesamt waren es am Ende 16 – und Uwe Gensheimer mit einigen Treffern im Gegenstoß machten den Sack zu. „Wir haben in der zweiten Halbzeit unsere physische Überlegenheit gegenüber Kielce ausgespielt“, sagte Storm. Insgesamt überzeugte die gesamte Mannschaft mit einer sehr guten zweiten Halbzeit, so dass die Löwen zumindest den zweiten Platz in der Gruppe B sicher haben dürften. Am nächsten Sonntag (21.2.) geht es beim ungarischen Meister KC Veszprém um die Tabellenführung. Vorher müssen die Lindgren-Schützlinge gedanklich allerdings noch einmal auf die Bundesliga umschwenken. Am Mittwoch steht das Spitzenspiel beim HSV Hamburg auf dem Programm.

KS Vive Targi Kielce: Cleverly, Kubiszewski (50.-58.) – Jurasik (7), Knudsen (6), Podsiadło (5) – Kuchczyński (1), Nat (1) – Stojković (7/2) – Grabarczyk (1), Tubic, Krieger, Gliński, Żółtak, Rosiński (3), Jachlewski (1).
Rhein-Neckar Löwen:
Szmal, Fritz (ab 17.) – Stefánsson, Manojlović (1), Bielecki (6) – Groetzki (3), Gensheimer (10/2) – Klimovets (6) – Roggisch (2), Prieto (1), Harbok (2), Guðjónsson, Müller (4), Bruhn (n.e.).
Strafminuten:
Grabarczyk (2), Knudsen (2), Stojković (2) – Harbok (2).
Disqualifikation:
Roggisch (58., dritte Zeitstrafe).
Trainer:
Bogdan Wenta – Ola Lindgren.
Zuschauer:
4200.
Schiedsrichter:
Martin Gjeding/Mads Hansen (DEN).
Spielfilm:
3:2 (4.), 5:5 (10.), 7:7 (13.), 9:7 (15.), 11:9 (20.), 14:11 (24.), 19:15 (HZ), 21:19 (34.), 24:20 (37.), 25:24 (41.), 26:27 (44.), 28:28 (47.), 28:30 (50.), 31:31 (54.), 31:33 (57.), 32:35 (Ende).
Zeitstrafen:
3 – 4.
Siebenmeter:
2/2 – 2/2.
Beste Spieler: Jurasik, Stojković – Fritz, Gensheimer.