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Knifflige Aufgabe in Kielce

Kielce. Grund zur ungetrübten Freude hatte Karol Bielecki trotz seiner zehn Tore nicht. Dem Kräftemessen der Rhein-Neckar Löwen in der Handball-Champions League mit KS Kielce in der Karlsruher Europahalle drückte der Pole seinen Stempel auf, beim Abpfiff jubelten seine Landsleute auf der Gegenseite deutlich lauter. Das seinerzeitige 29:29 war ein Achtungserfolg für die Gäste, die sich im weiteren Verlauf der Vorrunden-Gruppe B als ernsthafter Anwärter auf einen der beiden begehrten Spitzenplätze erwiesen.

Den Einzug ins Achtelfinale haben die Badener bereits geschafft. Ihrem Gegner im Rückspiel am heutigen Samstag (16 Uhr/live bei Eurosport) ist er kaum noch zu nehmen. Der sportliche Reiz beim Duell des mehrfachen polnischen Meisters, dessen Zentralfigur der ehemalige Löwe Mariusz Jurasik ist, mit dem Bundesligisten liegt im Streben nach der günstigen Ausgangsposition für den weiteren Verlauf des Wettbewerbs. Die ersten beiden Gruppenplätze, um die auch der derzeitige mit den Löwen punktgleiche Tabellenführer MKB Veszprem wetteifert, versprechen für das Achtelfinale leichtere Gegner.

„Das ist ein sehr wichtiges Spiel“, sagt Ola Lindgren im Wissen um den einen Zähler Vorsprung seiner Mannschaft vor KS Kielce. Dass die Löwen in der Stadt mit 200 000 Einwohnern zwischen Warschau und Krakau vor einer schwierigen Aufgabe stehen, erklärt der Trainer auch, zeigt sich aber zuversichtlich: „Wir können da gewinnen.“

In Bestbesetzung kann Lindgren sein Team allerdings nicht aufs Spielfeld schicken. Kapitän Gudjon Valur Sigurdsson fällt bekanntlich lange aus. Für den Kreisläufer Bjarte Myrhol kommt dieses wie vermutlich auch das nächste Bundesligaspiel am Mittwoch in Hamburg noch zu früh. Grzegorz Tkaczyk, neben Bielecki und Slawomir Szmal der dritte Pole im Löwen-Kader, kann allenfalls mit Reisetipps hilfreich sein. Nach langer Verletzungspause hat er zwar das Training wiederaufgenommen, an Spieleinsätze ist vor März indes nicht zu denken.

Mit einer Nebenrolle wird sich wohl Torhüter Szmal begnügen müssen. Sein Konkurrent Henning Fritz dürfte nach den Glanzparaden in der Bundesliga-Partie gegen den THW Kiel erneut erste Wahl sein. Die ärgerliche Heimniederlage gegen den deutschen Serienmeister sollte nach Auffassung von Thorsten Storm die Gelb-Schwarzen nicht mehr belasten. „Es ist gut, dass es gleich weitergeht“, betont der Manager, der dem an den VfL Gummersbach ausgeliehenen Steffen Fäth den Wechsel zur HSG Wetzlar erlaubte. Die Löwen behalten jedoch die Option auf die Rückverpflichtung des 19-jährigen Junioren-Weltmeisters.

Von Edgar Grünvogel

 13.02.2010