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Und wieder lacht der THW (MM)

Löwen verlieren in Ilsenburg Turnierfinale gegen Kiel

ILSENBURG. Sie lieferten sich monatelang ein Kopf-an-Kopf-Rennen um die deutsche Handball-Meisterschaft. Nach dem 34. Spieltag jubelte der THW Kiel, der gerade einmal zwei Tore besser als die Rhein-Neckar Löwen war. Und auch gestern freute sich erneut der deutsche Meister: Im Finale des Turniers in Ilsenburg unterlagen die Badener den Norddeutschen mit 23:29 (8:14).

„Wir sind sehr gut in die Partie gekommen, aber leider haben wir unser Niveau nicht halten können“, meinte Trainer Nikolaj Jacobsen, dem vor allem die Phase vor der Pause nicht gefiel. Nach gutem Start und früher 5:3-Führung lagen die Löwen beim Seitenwechsel plötzlich mit sechs Treffern zurück: „Wir haben zu viele technische Fehler gemacht und zu viel in die Breite gespielt.“

Danach gelang es den Gelbhemden nicht mehr, die Partie zu drehen – obwohl sie noch einmal auf 15:16 (40.) herankamen, was die Badener allen voran Torwart Niklas Landin zu verdanken hatten. Der Däne wechselt bekanntlich 2015 zum THW, die Löwen sind bereits auf der Suche nach einem Nachfolger. Das sagt zumindest Bernhard Slavetinsky: „Die Entscheidung von Niklas trifft uns natürlich nicht unvorbereitet.“ Mehr war dem Aufsichtsratsvorsitzenden trotz vieler weiterer Fragen nicht zu entlocken.

Während sich das Kontrollgremium also der Personalfragen annehmen will, richtet Jacobsen seinen Fokus auf den Ligastart. Die Rückreise aus dem Harz trat er nicht unzufrieden an, was auch an den beiden Auftritten in der Vorrunde lag. Gegen Wisla Plock gelang nach starker zweiter Halbzeit ein 41:31 (20:18)-Sieg, der SC Magdeburg wurde mit 28:27 (17:11) bezwungen. Zu gefallen wusste dabei insbesondere die 5:1-Abwehr, die der Trainer seit seinem Dienstantritt als Alternative zur klassischen 6:0-Variante mit Vehemenz einstudiert. „Ich bin sehr zufrieden, das hat schon gut funktioniert“, freute sich der Däne, der in der Vorrunde munter durchwechselte: „Jeder sollte die Chance bekommen, sich zu präsentieren.“

Von den Neuzugängen wusste Mads Mensah Larsen mit zwölf Turniertreffern zu überzeugen. „An ihm werden wir noch viel Freude haben“, meinte Jacobsen, der jedoch auch noch Arbeit vor sich sieht. Das zeigte die zweite Halbzeit gegen Magdeburg, als die Badener leichtfertig den Vorsprung verspielten und sogar 21:23 zurücklagen. „Die Phasen, in denen wir zu schlecht spielen, sind noch zu lang.“

Von Marc Stevermüer