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Vergleich mit Nielsen lässt Löwen aufatmen (Kicker online)

Kopenhagens Zukunft nach Rückzug des Finanziers ungewiss

Erleichterung bei den Rhein-Neckar Löwen: Der Bundesligist hat sich mit seinem früheren Mäzen Jesper Nielsen über noch ausstehende Sponsoring-Zahlungen geeinigt. Am vergangenen Freitag hatte Nielsen beim dänischen Spitzenklub AG Kopenhagen völlig überraschend seinen Ausstieg erklärt. Grund sollen finanzielle Probleme gewesen sein.

„Jesper Nielsen kann die ursprünglichen Verträge sowohl bei uns als auch in Kopenhagen nicht mehr erfüllen. Aber wir haben uns getroffen und einen Vergleich gefunden“, erklärte Löwen-Geschäftsführer Thorsten Storm bei einer Pressekonferenz zum Trainingsauftakt am Montag und verriet: „Beide Seiten mussten Abstriche machen.“ Aber immerhin erhalten die Löwen nun noch einen Teilbetrag. Storm: „Ich gehe davon aus, dass diese Vereinbarung jetzt eingehalten wird.“

Nielsen war im Februar bei den Löwen ausgestiegen, am Freitag zog er sich nun auch von allen Ämtern bei AG Kopenhagen zurück. Seinen Heimatklub hatte er mit großer finanzieller Unterstützung aus der Bedeutungslosigkeit zu einem der absoluten Top-Klubs Europas gemacht. Dänische Medien hatten zuletzt aber verstärkt über finanzielle Probleme bei Nielsen berichtet.

er Ausstieg Nielsens in Kopenhagen wurde sofort mit seinen noch offenen Verpflichtungen bei den Löwen in Verbindung gebracht. Nach Informationen der „Handballwoche“ standen den Badenern von Nielsen bis 2015 noch zwölf Millionen Euro zu. Nach dem Vergleich mit Nielsen sind die finanziellen Sorgen beim Bundesligisten nun erst einmal gelindert, wenn auch nicht verschwunden: „Wir mussten den Etat um zwei Millionen Euro kürzen“, sagte Storm, der ansonsten keinen Kommentar zu Zahlen abgeben wollte.

Zu Gute käme dem Verein, dass die Signale in Sachen Nielsen schon frühzeitig erkannt worden seien. „Wir haben schon im letzten Jahr entgegengewirkt, zum Beispiel, indem wir die Verträge mit Lijewski, Cupic und Bielecki aufgelöst haben“, meinte Storm, der mit den Löwen in Zukunft erst einmal auf junge Talente setzen wird.

AG Kopenhagen in Nöten: Muss Mikkel Hansen verkauft werden?

In Kopenhagen fiel man nach dem Rückzug des großen Geldgebers indes aus allen Wolken. Und die Angst geht weiter um: Geschäftsführer Sören Colding erklärte im dänischen Fernsehen, er könne derzeit nicht garantieren, dass der Verein seinen Verpflichtungen gegenüber den Spielern nachkommen könne. Man sei derzeit auf der Suche nach einem neuen Sponsor.

In Dänemark wird nun bereits kräftig spekuliert, dass die Kopenhagener ihren Superstar Mikkel Hansen verkaufen müssen, um ihr finanzielles Überleben zu sichern. Auch ob der Klub die Ablösesumme für den vorzeitigen Wechsel von Kim Andersson an den THW Kiel überweisen kann, scheint derzeit fraglich zu sein.