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Verneigung vor den Löwenfans

Nach dem letzten Heimspiel wird es traditionell emotional in der SAP Arena – diesmal nehmen neun Löwen Abschied

Verneigung vor den Löwenfans. Nach dem letzten Heimspiel wird es traditionell emotional in der SAP Arena, diesmal nehmen neun Löwen Abschied
Danke der Mannschaft an die Fans.

Sebastian Hinze macht es, Juri Knorr genauso. Und alle anderen natürlich auch. Bei der Verabschiedung von Trainern und Spielern, die den Verein nach der Saison verlassen, wird es emotional in der ausverkauften SAP Arena, gibt es eine tiefe Verneigung vor den Löwenfans. Nicht weniger als neun Löwen winken ein letztes Mal Richtung abgedunkelter Tribünen – Zeit, innezuhalten.

Für den Cheftrainer ist es eine Selbstverständlichkeit, und offenkundig eine Herzenssache, das Wort direkt an die Löwenfans zu richten. Die Unterstützung sei grandios gewesen über seine drei Löwen-Jahre hinweg. „Vor allem auswärts“, betont der gebürtige Wuppertaler mit Blick auf die reisefreudig-treuen RNL-Anhänger*innen. Dreimal nacheinander machten sie die Spielstätten von Final4-Turnieren zu Löwen-Bastionen, 2023 und 2025 in Köln beim Kampf um den DHB-Pokal, 2024 in Hamburg bei den EHF Finals. Das alles, diese einmaligen Erlebnisse, gekrönt vom Pokaltriumph 2023, werde er auf ewig bei sich tragen.

Wie viel dieser Enthusiasmus der Mannschaft bedeutet, unterstreicht Juri Knorr. Vier Jahre lang habe er es jedes Mal genossen, in die SAP Arena zu kommen. „Eine der schönsten Hallen Deutschlands“, wie er in seinem letzten DYN-Interview sagt. Vor den Löwenfans verneigt er sich. Man spürt, wie sehr ihm dieser Moment zu Herzen geht, wie sehr der immer noch junge Mann in diesem Moment diese vier teils wilden Löwenjahre fühlt. Sein Herz habe er in Heidelberg verloren, zitiert Uwe Gensheimer einen alten Schlager und meint es doch ganz ernst: „Du hast dich hier handballerisch und als Person enorm weiterentwickelt, und du hast hier Freunde fürs Leben gefunden.“

Verneigung vor den Löwenfans: Erfolge schweißen zusammen – Misserfolge auch

Verneigung vor den Löwenfans. Nach dem letzten Heimspiel wird es traditionell emotional in der SAP Arena, diesmal nehmen neun Löwen Abschied
Sebastian Hinze wird verabschiedet.

Erfolge schweißen zusammen. Misserfolge genauso. Beides haben Hinze und Knorr mit Olle Forsell Schefvert erlebt, der keine langen Reden schwingt. Dass er ergriffen ist von dem Augenblick, daran besteht kein Zweifel. Mit seiner mitreißend-aufopfernden Spielweise hat er die Herzen der Löwenfans im Sturm erobert. Wie oft war er im Duo mit Halil Jaganjac das Letzte, das ein hoffnungsvoller Angreifer des Gegners sah, bevor es dunkel wurde.

„Ein Teil dieses Pokalsieges 2023 zu sein, ein Teil des Banners, das da unter dem Hallendach hängt, das macht mich unheimlich stolz“, sagt Schefvert. Umgekehrt sind die Löwen stolz, einen solchen Typen in ihren Reihen gehabt zu haben. Nichts weniger gilt für Hinze und Knorr, für die Co-Trainer Michael Jacobsen und Dragan Jerkovic, für die Junglöwen Niklas Michalski und Valentin Willner, für Gustav Davidsson und Jon Lindenchrone, die allesamt nach einem Jahr respektive zwei Jahren im Profi-Kader neue Herausforderungen suchen und den Verein, jeder auf seine Weise, in vielerlei Hinsicht bereichert haben.

Nach so viel Emotion ist erst einmal Luftholen angesagt. Die Löwen verabschieden sich in die Sommerpause, die Mitte Juli, also in etwas mehr als einem Monat, auch schon wieder endet. Alle Informationen zum Vorbereitungsplan und den darin inbegriffenen Testspielen samt Trainingslager folgen. Fest steht, dass sich die Löwenfans, die bereits fleißig beim Dauerkarten-Vorverkauf zugreifen, auf eine aufregende Saison 2025/26 freuen: Dann mit neuem Trainerteam, neuem Spielmacherteam und neuer alter Löwen-Power.