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Vier Favoriten und zwei Löwen kämpfen um die Medaillen

EM 2014, 12.Tag: Vor den beiden Halbfinals Dänemark – Kroatien und Frankreich – Spanien

Es ist „crunch time“ in Dänemark, am Freitag geht es um „Alles oder fast Nichts“ in den beiden Halbfinalspielen der EM 2014. Den Auftakt macht die Partie zwischen Weltmeister Spanien und Olympiasieger Frankreich (ab 18.25 Uhr live auf Sport 1), dann folgt der Showdown der Gastgeber gegen Kroatien (ab 20.55 Uhr live auf Sport 1), sogar mit deutscher Beteiligung:  Denn gepfiffen wird die Partie vom Schiedsrichtergespann Lars Geipel und Marcus Helbig.

Auch zwei Löwen stehen am Freitag im Fokus des Handball-Interesses: der dänische Torwart Niklas Landin Jacobsen und der spanische Kreisläufer Gedeon Guardiola. „Ich würde gerne noch einmal auf Niklas treffen, am liebsten im Finale“, meint Weltmeister Guardiola. „Ich spüre keinen Druck, keine Belastung trotz des riesigen Interesses an unserer Mannschaft“, meint Europameister Landin Jacobsen, der seinen 2012er Titel in der Heimat verteidigen will.

Ganz Dänemark erwartet einen klaren Erfolg gegen die Kroaten, aber die geben sich selbstbewusst: „Jeder hält Dänemark für den Favoriten, aber wir haben schon häufiger gezeigt, was wir können“, meint Ivan Cupic zu den Chancen der Kroaten, die zum sechsten Mal in Folge seit 2004 in einem EM-Halbfinale stehen. Und für sie geht es darum, einen Fluch zu beenden: Zweimal trafen sie in EM-Halbfinals auf die jeweiligen Gastgeber, 2004 verloren sie gegen Slowenien, 2012 gegen Serbien. „Wir schauen nicht zurück, nur nach vorne“, entgegnet Cupic.

Mit den vier Halbfinalisten haben auch die besten Mannschaften der EM das Halbfinale erreicht – alle vier waren vor der EHF EURO auch als die Topfavoriten gehandelt worden. Dänemark ist die einzige Mannschaft mit einer weißen Weste mit sechs Siegen in sechs Spielen. Kroatien, Spanien und Frankreich haben je nur ein Spiel verloren.

Dänemark stellt mit 125 Gegentoren die beste Abwehr, Frankreich mit 157 Treffern den besten Angriff des bisherigen Turniers. Während Dänen und Franzosen schon am zweiten Hauptrundenspieltag als Gruppensieger feststanden, zogen Spanien und Kroatien am Mittwoch nach. Die einzige Mannschaft, die den Topteams ansatzweise Paroli bieten konnte, waren die Polen, die im Falle eines Erfolges über Kroatien im entscheidenden letzten Spiel ins Halbfinale eingezogen wären – doch am Ende fehlten der Mannschaft des deutschen Trainers Michael Biegler die Kräfte.

Aber wer ist unter den Favoriten nun der Topfavorit auf den Titel? „Dänemark ist schon sehr stark, gerade wegen des Heimvorteils“, meint Gedeon Guardiola, der für sein Halbfinale gegen Frankreich die Chance auf den Finaleinzug bei 50:50 sieht. „Frankreich hat sich bei der EM von Spiel zu Spiel enorm entwickelt. Durch das Comeback von Thierry Omeyer im Tor haben sie viel Selbstvertrauen gezogen, zudem spielt Nikola Karabatic ein überragendes Turnier“, sagt Spaniens Trainer Manoel Cadenas: „Und wir haben in der Hauptrunde nur selten überzeugt, aber wir können uns steigern.“

Spanien stand bislang fünfmal in einem EM-Halbfinale, Frankreich viermal, die Dänen sogar siebenmal. Und am Sonntag fällt dann auch die Entscheidung, ob es nach dem bislang einzigen deutschen EM-Titel 2004 erstmals wieder einen anderen Europameister als Frankreich (2006, 2010) und Dänemark (2008, 2012) gibt. Weder Spanien noch die Kroaten konnten sich bislang in die Siegerlisten eintragen.

An der Spitze der Torjägerliste steht derweil der Isländer Gudjon Valur Sigurdsson, der bislang 44 Treffer erzielt hat und damit klar vor den bereits ausgeschiedenen Kiril Lazarow (Mazedonien/38) und Siarhei Rutenka (Weißrussland/34) liegt. Und „Goggi“ hat am Freitag im Spiel um Platz fünf gegen Polen (16 Uhr) noch die Chance, seine Führung auszubauen.

 

Am Freitag, 24. Januar, geht es wie folgt weiter:

Halbfinals in Herning:

Frankreich – Spanien (18.30 Uhr, ab 18.25 live auf Sport1)
Dänemark – Kroatien (21 Uhr, ab 20.55 Uhr live auf Sport1)

Spiel um Platz 5:

Island – Polen (16 Uhr)