Löwen lassen auch in Kolding kaum Wünsche offen / Abwehr und Appelgren stark
Zehn Minuten waren noch zu spielen bei KIF Kolding, als Trainer Nikolaj Jacobsen von den Rhein-Neckar Löwen in einer Auszeit seine Spieler ermahnte: „Spielt vernünftig weiter und schließt das jetzt gut ab!“ Die Forderung richtete sich vor allem an die Ergänzungsspieler des deutschen Vizemeisters, denn angesichts einer Elf-Tore-Führung bei den Dänen durften sich die Stammkräfte schonen. Und Stefan Sigurmannsson, Marius Steinhauser, Hendrik Pekeler erfüllten die Vorgabe ebenso wie der in der 55. Minute eingewechselte Torhüter Marco Bitz. Die in allen Wettbewerben noch verlustpunktfreien Löwen gewannen mit 30:18 (12:8) und feierten ihren zweiten Erfolg in der Königsklasse.
Nach diesem Kantersieg hatte es lange nicht ausgesehen. Nach 17 Minuten lagen die Löwen mit 3:6 zurück. „Erst danach sind wir richtig ins Spiel gekommen“, sagte Kapitän Uwe Gensheimer in Partie eins nach seinem angekündigten Abschied. Das galt für alle Mannschaftsteile, traf insbesondere aber für Torhüter Mikael Appelgren zu. Der Schwede, der schon beim 22:21-Heimsieg gegen Barcelona prächtig pariert hatte, wartete wieder mit einer Weltklasseleistung auf. Bis zur Pause musste er nur noch zweimal hinter sich greifen und als er das Feld räumte, lag seine Quote abgewehrter Bälle bei 48 Prozent.
Für Appelgren kam Bitz, der kurzfristig für Darko Stanic die Reise nach Kopenhagen mitgemacht hatte. Der Serbe hatte sich im Abschlusstraining am Samstag am Fuß verletzt und droht auch für das Duell mit dem polnischen Meister Kielce am Mittwoch (18.30 Uhr) in Mannheim auszufallen.
Appelgren konnte aber auch deshalb erneut glänzen, weil die Abwehr wieder einmal starke Vorarbeit leistete. „Wir hatten nur zu Beginn ein paar Probleme, weil wir einfach zu unkonzentriert waren. Am Ende freue ich mich sehr über diesen Sieg, den wir aber auch nicht überbewerten sollten. Bei den Gastgebern haben heute wichtige Leute in der Abwehr gefehlt“, erklärte Jacobsen.
Die Löwen gingen erstmals nach dem 1:0 mit 7:6 in der 21. Minute durch Guardiola in Führung. Sie bauten sie kontinuierlich aus und lagen beim 22:12 durch Harald Reinkinds vierten von letztlich sechs Treffern nach 43 Minuten mit zehn Toren vorn. Sechsmal trug sich auch Andy Schmid in die Schützenliste ein.