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Vorlage konzentriert genutzt (BNN)

Löwen nach dem Sieg in Leipzig und Kiels Patzer auf dem Weg zum Titel

Als die Rhein-Neckar Löwen gestern Abend in Leipzig ihre Arbeit aufnahmen, hatte Verfolger Kiel in Magdeburg gerade gepatzt. Die Niederlage des Titelverteidigers diente nicht allen Badenern als Extra-Motivation, denn von dem Stolperer des Titelverteidigers hatte zumindest Kapitän Uwe Gensheimer nichts mitbekommen, wie er nach dem 30:21 (13:10)-Sieg beim SC DHfk Leipzig am Sport-1-Mikrofon zugab. „Ich wollte nichts wissen, es ging nur um uns heute. Aber es ist natürlich schön, dass auch die Kieler Federn lassen“, sagte der Rechtsaußen, mit sieben Toren bester Werfer der Löwen, die nach Minuspunkten nun einen Zähler besser dastehen als die SG Flensburg-Handewitt. Und am Sonntag muss der neue Tabellenzweite in Kiel antreten.

Die Löwen, die ein spielfreies Wochenende haben, hatten ja am Sonntag in Berlin Federn gelassen. Die Rückkehr auf den Erfolgsweg geriet eindrucksvoll, weil die Badener über 60 Minuten eine konzentrierte Leistung ablieferten. Von Beginn an waren sie gewillt, keinen weiteren Ausrutscher zuzulassen. Vor allem Alexander Petersson fand schnell ins Spiel. In der zehnten Minute erzielte er bereits seinen dritten Treffer zum 4:2.
Die Gäste profitierten von einigen technischen Fehlern der Sachsen, provoziert auch durch die wiederum ganz starke Defensive der Gäste. Ein weiterer Tempogegenstoß, den Hendrik Pekeler in der 16. Minute verwertete, brachte die erste Fünf-Tore-Führung zum 8:3.
Der Aufsteiger versuchte, mit sieben Feldspielern Oberhand zu gewinnen, doch dieser Schuss ging ehernach hinten los. Danach fanden die Leipziger etwas besser ins Spiel, immer wieder aber auch in Torhüter Mikael Appelgren ihren Meister. Der 10:13-Pausenstand war aus Sachsen-Sicht etwas schmeichelhaft. Deutlicher wegzuziehen, gelang den Löwen auch nach Wiederbeginn zunächst nicht. Als Strosack in der 40. Minute auf 13:17 verkürzte, nahm Trainer Nikolaj Jacobsen eine Auszeit, in der insbesondere Gensheimer für seine zuvor mangelhafte Abwehraktion sein Fett weg bekam. Keine Frage, der Coach wollte jede Nachlässigkeit gleich im Ansatz verhindert wissen. Die Ansprache fruchtete: Die Löwen bauten den Vorsprung aus. „Wir haben in der zweiten Halbzeit alles noch besser gemacht und konzentriert durchgezogen“, sagte Gensheimer.
Von Reinhard Sogl