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„Werden als Spieler den ersten Schritt gehen“

Andy Schmid im „Sky“-Interview über Solidarität, Quarantäne und Kontakte in Zeiten von Corona / Am Abend live auf Facebook-Seite der Löwen

Andy Schmid fordert Vernunft und Solidarität.

Löwen-Spielmacher und Mit-Kapitän Andy Schmid hat sich aus der häuslichen Quarantäne gemeldet. Im Interview mit „Sky“, Medienpartner der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga, sprach der 36-Jährige gewohnt offen und direkt über das alles beherrschende Thema Corona-Krise. Zur Verantwortung der Handball-Profis fand der Schweizer klare Worte. Es ginge nun darum, Solidarität gegenüber den Klubs und damit der gesamten Sportart zu zeigen – und zwar auf allen Ebenen: „Ich glaube, dass wir als Spieler den ersten Schritt gehen können und auch werden.“

Als Vorbild voranmarschieren, das zeichnet einen guten Anführer aus. Andy Schmid zeigt dies immer wieder auf der Platte. Gleichzeitig ist der zweifache Familienvater jemand, der den Blick über den Tellerrand hinaus richtet. Wenn man sich nun von Partnern, Sponsoren und Fans wünsche, solidarisch zu sein und auf eventuelle Regressansprüche zu verzichten, müssten insbesondere die Spieler dies mit ihrem Vorangehen unterstützen.

Nach einem ersten positiven Test auf das Coronavirus innerhalb der Löwen-Mannschaft wurde der komplette Kader in häusliche Quarantäne geschickt. Nicht zuletzt unter diesem Eindruck kann sich Schmid nur schwer vorstellen, dass die Saison 2019/20 zu Ende gespielt wird. Man sehe schließlich an der eigenen Situation, wie schnell sich das Virus ausbreite: „Wir messen zweimal täglich unsere Temperatur und leiten das an das Gesundheitsamt weiter. Unsere Trainingshalle ist bis zum 19. April gesperrt.“ Unter diesen Umständen falle es schwer, sich auszumalen, dass man am 23. April mit dem Spiel in Stuttgart wieder in den Liga-Betrieb einsteige.

„An geregeltes Training ist nicht zu denken“

Andy Schmid geht nicht nur auf der Platte voran.

Auf die Frage, wie schwer es einem als Profisportler falle, auf „Stand-by“ zu schalten und sich trotzdem fit zu halten, sagte der Löwen-Spielmacher: „Das geht eigentlich noch. Wir probieren, die Situation so anzunehmen wie sie ist. Wir machen unser kleines Fitnessprogramm zuhause – aber an ein geregeltes Training ist nicht zu denken.“ Aktuell arbeite er sich in den Schulstoff seines ältesten Sohnes ein, stehe unter anderem das Ein-mal-eins auf dem Lehrplan. Seit Dienstag sind Schulen und Kindertagesstätten in Baden-Württemberg geschlossen – vorerst bis nach Ostern.

Den Kontakt innerhalb der Mannschaft halte man laut Schmid digital und über das Telefon, tausche sich täglich auf vielen Wegen aus: „Da darf ich auch unseren Verein loben. Wir sind da immer auf dem neuesten Stand, hatten auch schon eine Telefonkonferenz am Montag. Man merkt, dass man in dieser schwierigen Zeit zusammenstehen muss. Nicht nur auf die Finanzen bezogen, sondern darauf, wie man miteinander umgeht.“

Abschließend appelliert Andy noch einmal an die Gesellschaft: „Wir müssen Vorbild sein. Ich hoffe, dass die Leute jetzt kapieren, dass Corona keine einfache Grippe ist, sondern dass wir die älteren Leute und die Risikopatienten schützen müssen.“

Löwen-Fans, aufgepasst! Am Freitagabend ab 17 Uhr steht Andy Schmid in einer Live-Schalte auf der Facebook-Seite der Löwen für eure Fragen zur Verfügung.