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Wieder ein Krimi gegen Österreich!

Hinspiel in Gruppe 7 der EM-Qualifikation ist ein Kampfspiel, das sich stetig zuspitzt

Wieder ein Krimi gegen Österreich. Hinspiel in Gruppe 7 der EM-Qualifikation ist ein Kampfspiel, das sich stetig zuspitzt.
Bundestrainer Alfred Gislason.

Wieder ein Krimi gegen Österreich! Dritter Spieltag für Deutschland in der Qualifikation zur EHF EURO 2026. Bei kämpferischen Österreichern kommt das DHB-Team nicht über ein 26:26 (13:11) hinaus. In Gruppe 7 bleiben die Deutschen an der Spitze, gefolgt vom heutigen Gegner, der am Samstag zum Rückspiel dem nördlichen Nachbarn einen Besuch abstattet.

Nach einer Viertelstunde steht ein 4:4 auf der Anzeigetafel in Wien. Es ist die Definition eines Abwehrkampfes, dazu stehen mit dem Lemgoer Constantin Möstl und dem Kieler Andreas Wolff zwei herausragend aufgelegte Männer in den Toren. Deutschland arbeitet sich über eine sehr gute 5-1-Formation in die Partie, macht so die eigenen Offensivfehler wett. Das kaum eingespielte Trio Marko Grgic, Luka Witzke und DHB-Debütant Miro Schluroff tut sich schwer, aus dem gebundenen Spiel Ballfluss zu generieren.

11:13 steht es zur Pause. Österreich bleibt im Spiel, weil insbesondere Tobias Wagner mit 5 Treffern aus 5 Versuchen der starken deutschen Abwehr Probleme bereitet. Dies allerdings unter Einsatz des siebten Feldspielers, was wiederum den ein oder anderen deutschen Vorstoß aufs leere Tor ermöglicht. Nach 30 Minuten ist es ein überwiegend zähes Handballspiel, bei dem die beiden Löwen David Späth und Juri Knorr, frisch genesen nach Erkältung, zunächst außen vor sind. Jannik Kohlbacher, der dritte Löwe im Bunde, musste nach Ausbruch eines Infekts in die Heimat zurückkehren.

Wieder ein Krimi gegen Österreich! Grgic übernimmt Verantwortung, Wagner fast perfekt

Grgic erhöht mit dem 12:15 zu Beginn der zweiten Hälfte auf plus drei für Deutschland. Wolff nimmt Lukas Herburger einen völlig freien Wurf vom Kreis weg (13:16, 37.). Österreich bleibt beim Sieben-gegen-sechs, muss trotzdem viel Aufwand betreiben für eine gute Torchance. Deutschlands offensive Deckung mit Julian Köster als Vorposten macht sich weiterhin bezahlt. Beide Teams drücken nun deutlich mehr aufs Gaspedal. Wagner stellt den Anschluss her mit Tor Nummer sieben (18:19, 41.). In die Schlussviertelstunde geht es mit 18:20 (46.). Entschieden ist noch gar nichts im nach wie vor kampfbetonten und taktikgeprägten „Derby“.   

Wichtig die Siebenmeter-Parade von Wolff gegen Janko Bozovic (19:21, 48.). Rune Dahme erarbeitet sich einen Strafwurf nach klugem Einläufer, Debütant Tim Freihöfer verwandelt krachend zum 19:22 (49.). Köster stellt nach Ballgewinn erstmals auf plus vier (19:23, 50.). Jetzt dreht Möstl noch einmal auf, bringt Österreich ran auf zwei Tore (22:24, 53.). Möstl hält zwei Siebenmeter in Serie, die Halle kocht (23:24, 54.). Auf der Gegenseite ist auch Wolff wieder da, pariert gegen Nemanja Belos. Sebastian Frimmel schafft den Ausgleich zum 24:24 – es ist wieder ein Krimi gegen Österreich!

Grgic übernimmt Verantwortung, trifft vom Siebenmeterstrich zum 24:25 (57.). Wagners 9. Wurf springt vom Pfosten aus dem Tor, es ist sein erster Fehlversuch. Jetzt entscheiden die berühmten Kleinigkeiten. Siebenmeter für Österreich, 19 Sekunden vor Schluss bei 25:26: Frimmel wuchtet kompromisslos ein. Grgic zielt knapp daneben im letzten Angriff – Austria feiert das 26:26 wie einen Sieg.