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Wieder eine enge Kiste?

Löwen gastieren am Freitag beim TSV GWD Minden

Zwei Spiele, zwei Siege. Die Rhein-Neckar Löwen wollen nach dem guten Start in die neue Bundesliga-Saison am Freitagabend (19.45 Uhr) auch beim TSV GWD Minden gewinnen. „Ich bin zufrieden mit dem Start, aber wir müssen jetzt nachlegen“, fordert Löwen-Trainer Gudmundur Gudmundsson.

Der Isländer hakte den am Ende dann doch sehr deutlich ausgefallenen Sieg am Sonntag gegen die HSG Wetzlar (34:23) wie immer schnell ab. Gleich zu Wochenbeginn beschäftigte sich Gudmundsson mit dem nächsten Gegner, dem TSV GWD Minden, studierte stundenlang Videosequenzen. Was Gudmundsson bei seinem Videostudium so herausgefunden hat, bereitet ihm jetzt nicht gerade Sorgen, aber es lässt ihn jetzt auch nicht mit einem Hochgefühl der Partie entgegenblicken. „Minden hat gegen Flensburg und in Hannover gut mitgehalten, das zeigt ihre Stärke“, warnt Gudmundsson vor dem 14. der Vorsaison. „Was ich gesehen habe, zeigt, wie schwer die Aufgabe ist.“ Das Team von Goran Perkovac, der vor der Saison auf seinen kroatischen Landsmann Sead Hasanefendic folgte, hielt gegen die SG Flensburg-Handewitt 55 Minuten mit, bevor die Partie noch 18:23 verloren ging, bei der  TSV Hannover-Burgdorf erkämpfte es sich am Wochenende ein 27:27.

Minden ist also alles andere als ein gemütlicher Betriebsausfug zum Ende der Woche. Aber das sollte das Löwen-Rudel spätestens seit der Vorsaison wissen. Da hatten die Gelbhemden in Minden so ihre Mühe. Die Badener lagen zwar fast die gesamte Partie in Führung, konnten sich aber nie wirklich absetzen. Am Ende gewannen die Gelbhemden mit 26:23 – auch weil Torwart Niklas Landin in der Schlussphase stark parierte, Alexander Petersson, Andy Schmid und Bjarte Myrhol wichtige Tore erzielten. „Das war eine enge Kiste“, erinnert sich Gudmundsson.

Der Coach erwartet am Freitagabend – der Einsatz des angeschlagenen Nikola Manojlovic (Rückenprobleme) ist genauso noch ungewiss wie die Rückkehr von Oliver Roggisch nach einer Ellenbogenverletzung – einen ähnlichen Spielverlauf gegen kämpferisch starke Gastgeber – und eine Steigerung der Angriffsleistung seiner Sieben. „Das war mir gegen Wetzlar zu wechselhaft.“ Da hatten die Löwen lange Probleme mit den Mittelhessen, setzten sich erst in den letzten zehn Minuten deutlich ab und gewannen 34:23. „Wir müssen im Angriff noch konstanter spielen“, fordert Gudmundsson.

Der „Ober-Löwe“ hat aber durchaus Verständnis, dass es in der Offensive noch nicht ein Rädchen in das andere greift, noch nicht ein Rädchen in das andere greifen kann. Schließlich fallen mit Alexander Petersson (Operation nach eingerissener Bizepssehne) und Zarko Sesum (Kreuzbandanriss, Innenbandanriss, Fraktur des Schienbeinkopfes) zwei Schlüsselspieler der Vorsaison im Angriff aus. „Die anderen Jungs machen das gut“, verteilt der Trainer ein Lob an Isaias Guardiola sowie die Neuzugänge Runar Karason und Sergei Gorbok: „Aber sie können sich auch noch steigern.“ Vielleicht ja schon in Minden …