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Wiedersehen mit Damgaard bei dänischem Spitzenteam

Löwen am Samstag im EHF Cup zu Gast bei TTH Holstebro

Löwe Gedeón Guardiola geht in den Zweikampf.

Was haben Torbjørn Bergerud, Michael Damgaard und Petar Nenadic gemeinsam? Sie sind alle vorzügliche Handballer – und sie haben alle schon einmal für Team Tvis Holstebro gespielt. Der Gegner der Rhein-Neckar Löwen am Samstag (19.30 Uhr/live auf DAZN) im EHF Cup zehrt jedoch nicht nur von der Vergangenheit. 2017 gewann TTH den dänischen Pokal und führt aktuell das Verfolgerfeld der Liga auf Spitzenreiter Aalborg an.

Dabei liegt der Klub aus dem Nordwesten des Landes vor den ebenfalls international tätigen Teams Bjerringbro/Silkeborg, GOG und Skjern. Am Mittwoch hatte man Primus Aalborg, der in der Champions League zweimal Flensburg schlug, am Rande eines Punktverlustes, führte zur Halbzeit 12:10 und musste sich nach 60 Minuten knapp mit 21:23 geschlagen geben. Bis zum 21:21 schnupperte TTH noch an einer Überraschung.

Der Druck liegt auf Holstebro

Top-Torschützen in einer insgesamt sehr homogenen Mannschaft sind Magnus Bramming und Johan Meklenborg, die mit 105 und 97 Toren in 20 Liga-Spielen klar die interne Liste der besten Schützen anführen. Der 29-jährige Bramming ist Linksaußen und seit 2012 bei Holstebro aktiv. Meklenborg, 25 und Rückraum-Spieler, sprüht nur so vor Spielwitz und kann sowohl im Eins-gegen-eins, als auch als Passgeber glänzen. Das in Deutschland bekannteste Gesicht ist Allan Damgaard (Rückraum Mitte), der hierzulande für den HSV Hamburg und Frisch auf! Göppingen gespielt hat. Der niederländische Halbrechte Kay Smits wechselte im Winter von Holstebro nach Magdeburg und gab dort im ersten Spiel gegen Hannover einen fulminanten Einstand.

Die Löwen wollen den zweiten Sieg im zweiten Spiel.

Fest steht: In Holstebro verfolgen sie ein schlüssiges Konzept, bringen immer wieder starke Spieler hervor und haben ihre Rolle als Spitzenteam in dem handballverrückten Land gefestigt. Umso überraschender kam die Niederlage beim EHF-Cup-Auftakt in Cuenca, wo man sich mit 27:29 geschlagen geben musste. Eine richtig schlechte Phase in der ersten Halbzeit, als man nach dem 2:2 durch Meklenborg vier Treffer infolge kassierte und kurz darauf noch einmal zwischen dem 6:3 und dem 9:3 einen Black-out hatte, reichte, um die Spanier vorentscheidend davonziehen zu lassen. Entsprechend stehen die Dänen nun zuhause unter Druck.

Verlieren sie auch diese Partie, dürfte es fast unmöglich werden, noch unter die besten Zwei von Gruppe B zu kommen und damit gute Aussichten auf das Erreichen des Viertelfinales zu haben. Für die Löwen kann das ein Vorteil sein – wenn sie ihn denn zu nutzen verstehen. Ohne vier Spieler reist der gelbe Tross nach Dänemark: Steffen Fäth, Jesper Nielsen, Romain Lagarde und Uwe Gensheimer fallen aus. 48 Stunden nach dem Kraftakt von Wetzlar wird es die nächste große Anstrengung brauchen, um bei TTH etwas Zählbares mitzunehmen.

Großer Schritt Richtung Viertelfinale möglich

Löwe Niclas Kirkelökke steigt hoch.

Lohnend wäre dies allemal. Nach dem Sieg gegen Nimes zum EHF-Cup-Start würde ein Auswärtserfolg die Chancen auf das Weiterkommen noch einmal drastisch erhöhen. Und so haben die Löwen ein klares Ziel vor Augen: zwei Punkte für die womöglich letzte Titelchance einzusacken. Aber aufgepasst! Holstebro ist eine Kämpfermannschaft und gibt sich, genauso wie die Löwen, nur äußerst ungern geschlagen.

Die Geschichte vom Cuenca-Spiel geht nach dem verkorksten Start sehr interessant weiter. Nach dem 3:9 aus TTH-Sicht schaffte Bramming beim 11:11 schon wieder den Ausgleich. Beim 20:18 lagen die Dänen sogar zwei Tore vorne – dann ging ihnen die Luft aus. Etwas, das den Löwen nicht passieren sollte. Viel wird am Samstagabend auf cleveres Zeit- und Personalmanagement ankommen. Und auf den Willen der Spieler. Übertragen wird die Partie live auf dem Sportportal DAZN. Spielbeginn ist um 19.30 Uhr.