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Wiedersehen mit Nantes und die Löwen-Monsterwoche

Deutscher Meister vor schwierigen Aufgaben

Nach dem zweiten Heimsieg in der DKB Handball-Bundesliga peilen die Rhein-Neckar Löwen nun auch den zweiten Sieg in der VELUX EHF Champions League an. Am Mittwoch, 27. September, um 18.30 Uhr geht es beim HBC Nantes um zwei wichtige Punkte, wenn man eine gute Ausgangslage für das Achtelfinale im Auge behalten will.

In der Liga wirft bereits die „Woche des Wahnsinns“ ihre Schatten voraus: Für die Partien am 1., 3. und 5. Oktober in der SAP Arena gegen Kiel, Hannover und Hüttenberg sind noch Karten an allen bekannten Vorverkaufsstellen, unter der Tickethotline 0621 18190333, online sowie im Arena-Ticketshop verfügbar.

Sportlich geht der Fokus des Deutschen Meisters zunächst einmal nach Frankreich an die Atlantikküste. Für Löwen-Coach Nikolaj Jacobsen ist die Partie beim französischen Spitzenklub das Vorspiel für eine Woche, die er so noch nicht erlebt hat in seiner langen Karriere als aktiver Handballer und Handball-Trainer: „Nantes auswärts wird sehr hart für uns. Der HBC hat mehrmals Paris geschlagen, unter anderem auch schon in diesem Jahr. Danach kommt dann unsere Monsterwoche mit Kiel am Sonntag, Hannover am Dienstag, Hüttenberg am Donnerstag und Kristianstad in der Champions League am Samstag.“ Wie genau seine Mannschaft auf die extreme Belastung reagiert, kann Jacobsen bei aller Erfahrung nicht abschätzen: „Wir müssen sehen, wie wir da durchkommen. Das kann uns viel kosten.“

„Jetzt geht es richtig zur Sache“

Löwen-Kapitän Andy Schmid geht die nächsten Tage gelassen an: „Ich denke, dass wir für die anstehenden Aufgaben gut aufgestellt sind. Jetzt geht es richtig zur Sache. Das ist unser Tagesgeschäft, das gehört dazu. Dafür sind wir Handballer: um unser Können zu präsentieren.“ Vor Nantes hat er dabei großen Respekt: „Wir haben gesehen, was sie leisten können. Sie haben Szeged geschlagen und auch schon Paris.“ „Le H“ (das „H“), wie sich die Handballer des HBC nennen, startete mit einem 30:26-Erfolg gegen den ungarischen Top-Klub Pick Szeged in die aktuelle CL-Saison und lieferte Titelverteidiger Vardar Skopje beim 23:27 einen harten Kampf.

In der Liga ging es für den amtierenden Pokalsieger mit zwei Siegen los. Die Führungskräfte der Mannschaft, zu denen neben Olivier Nyokas, David Balaguer, Eduardo Gurbindo und Kiril Lazarov auch die ehemalige THW-Größe Dominik Klein gehört, können es an einem guten Tag mit jedem noch so glänzend besetzten Gegner aufnehmen. „Nantes verfügt über eine gute Mischung aus erfahrenen und jungen Spielern. Zudem arbeiten sie richtig hart in der Abwehr“, weiß Löwen-Trainer Jacobsen. Zum Duell mit den Rhein-Neckar Löwen kam es bisher einmal. Erinnern kann sich daran noch jeder, der es mit einem der beiden Klubs hält: Am 19. Mai 2013 holten sich die Mannheimer mit dem 26:24-Erfolg im EHF-Cup-Finale den ersten Titel ihrer Geschichte.

Kiel sucht Weg aus der sportlichen Krise 

Nicht weniger Prestige steht am Sonntag, 1. Oktober, um 15 Uhr auf dem Spiel. Vor wahrscheinlich ausverkaufter Kulisse in der SAP Arena messen sich mit den Löwen und den Zebras vom THW Kiel zwei der drei in den vergangenen Jahren erfolgreichsten deutschen Mannschaften. Für den THW geht es nach bislang fünf Niederlagen in dieser Saison (drei in der Liga, zwei in der Champions League) darum, einen möglichst direkten Weg aus der sportlichen Krise zu finden. Löwen-Kapitän Andy Schmid macht sich denn auch keine Hoffnung, dass die Kieler in Mannheim leichte Beute der Löwen werden könnten: „Die Kieler sind angeschlagen und werden mit allem kommen, was sie haben.“

Der Clasico des deutschen Handballs verspricht jede Menge Spannung, genauso wie das anschließende Top-Duell mit TSV Hannover-Burgdorf am Dienstag, 3. Oktober, um 17.30 Uhr in der SAP Arena. Die Niedersachsen sind mit fünf Siegen in die Spielzeit gestartet, haben in Kiel sowie zuhause gegen Flensburg und Magdeburg gewonnen. Die Aufgabe, es rund 48 Stunden nach dem Kracher gegen Kiel mit den starken Recken aufzunehmen, hat es in sich und stellt die Löwen vor eine besondere Herausforderung. Zumal es wieder 48 Stunden später gegen den TV Hüttenberg geht und zum krönenden Abschluss, weitere zwei Tage danach, der IFK Kristianstad als Gastgeber in der VELUX EHF Champions League wartet. Leicht wird bei dieser Taktung keines der Spiele. Im Gegenteil: Die Rhein-Neckar Löwen werden in jeder Partie an die Grenzen des Leistbaren gehen müssen – und teilweise auch darüber hinaus.