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WM-Fazit: Ein Löwe in Gold und einer auf der Überholspur

Niclas Kirkeløkke erlebt Handball-Traum im Zeitraffer, Juri Knorr stellt DHB-Rekord auf

WM-Fazit: Ein Löwe in Gold und einer auf der Überholspur. Niclas Kirkeløkke erlebt Handball-Traum im Zeitraffer, Juri Knorr stellt Rekord auf
Niclas Kirkeløkke feiert einen Löwen-Treffer.

WM-Fazit: Ein Löwe in Gold und einer auf der Überholspur. Niclas Kirkeløkke hat einen Handball-Traum im Zeitraffer erlebt. Kurzfristig nachnominiert, bestritt er die letzten vier WM-Spiele mit Dänemark, gewann alle vier und feierte mit MVP Mathias Gidsel, Mikkel Hansen, Niklas Landin & Co. den Titel-Hattrick. Juri Knorr katapultierte sich bei seiner zweiten WM auf die Überholspur, verbesserte den DHB-WM-Rekord in Sachen Tore und Assists – und wurde vom Weltverband IHF völlig zurecht zum besten Nachwuchsspieler gewählt.

Mit 53 Toren und 52 Torvorlagen kommt Löwen-Spielmacher Knorr auf 105 Scorer-Punkte. Damit verbessert er die bisherige deutsche Bestmarke bei einer WM um unfassbare 38 Zähler. Dass er zudem drei Zähler mehr erzielte als der zweitbeste Scorer – seines Zeichens MVP Mathias Gidsel –, unterstreicht das Einmalige an der Leistung Juri Knorrs. Zu sagen, die Zukunft im DHB-Team gehört dem 22-Jährigen, wäre eine maßlose Untertreibung. Dieser junge Mann hat längst das Kommando in der Schaltzentrale übernommen.

In der Endabrechnung reichte es damit immerhin zu Platz fünf und einem absolut achtbaren Ergebnis aus deutscher Sicht. Am meisten von der sagenhaften Knorr-Vorstellung profitierte Löwen-Kollege Jannik Kohlbacher, der immer wieder perfekt in Szene gesetzt wurde von seinem Mittelmann. 29 Treffer erzielte der Löwen-Kreisläufer, was bei 35 Versuchen eine Klasse-Quote von 83 Prozent ergibt. K & K haben also geliefert.

WM-Fazit: Ein Löwe in Gold und einer auf der Überholspur

WM-Fazit: Ein Löwe in Gold und einer auf der Überholspur. Niclas Kirkeløkke erlebt Handball-Traum im Zeitraffer, Juri Knorr stellt Rekord auf
Löwe Jannik Kohlbacher spielte eine starke WM 2023.

Nicht ganz so viel Einfluss auf das deutsche Spiel konnten Joel Birlehm und Patrick Groetzki ausüben. Während Birlehm Torwart-Kollege Andreas Wolff unterstützte, der eine Fabel-WM spielte und hochverdient ins All-Star-Team gewählt wurde, musste Löwen-Kollege Groetzki in den finalen Spielen etwas Federn lassen und sich mit einer Wurfquote von 66 Prozent (21 Treffer bei 32 Versuchen) begnügen.

Ein wirklich bitteres WM-Ende erlebte das schwedische Löwen-Trio Mikael Appelgren, Albin Lagergren und Olle Forsell Schefvert. Angetreten als einer der Top-Favoriten, musste man sich beim Heim-Turnier letztlich mit Rang vier abfinden nach einer Niederlage im Spiel um Bronze gegen Spanien. Auf Apfel und Olle war, wenn sie denn eingesetzt wurden, absolut Verlass. Albin zeigte Leistungen mit Licht und Schatten, kam als absoluter Stammspieler auf 22 Tore bei 36 Versuchen, spielte vor allem auch als Pass- und Ideengeber sowie in der Abwehr eine zentrale Rolle.

Komplett wird das Löwen-WM-Fazit mit Ymir Örn Gislason und Kristjan Horžen. Ymir und seine Isländer waren als Mit-Favoriten gehandelt worden, verabschiedeten sich allerdings schon nach der Hauptrunde, u.a. wegen einer völlig enttäuschenden Niederlage gegen den späteren Viertelfinalisten Ungarn. An Ymir lag das nicht. Er spielte als Abwehr-Chef eine sehr solide WM. Im Angriff der Isis machte sich die eingeschränkte Einsatzfähigkeit der Top-Stars Omar Ingi Magnusson und Aron Palmarsson zu stark bemerkbar. Slowenien, bei denen Löwen-Kreisläufer Kristjan eine kleine Nebenrolle spielte, verabschiedete sich ebenfalls nach der Hauptrunde.

Unter dem Strich lässt sich festhalten aus Löwen-Sicht: Die Jungs haben sich überwiegend gut bis sehr gut geschlagen. Jetzt geht es darum, möglichst effizient zu regenerieren. Mitte der Woche startet die Vorbereitung auf das wichtige Pokalspiel in Hannover. Dann geht es quasi direkt weiter im K.o.-Modus für die WM-Fahrer der Rhein-Neckar Löwen.