Veröffentlichung:

WM ist Zeit für Sichtung und Detailarbeit

Sebastian Hinze nutzt Turnierphase unter anderem für intensive Taktik-Einheiten

WM ist Zeit für Sichtung und Detailarbeit: Sebastian Hinze nutzt Turnierphase unter anderem für intensive Taktik-Einheiten.
Michael Jacobsen spricht mit Halil Jaganjac.

WM-Zeit ist immer auch Test-Zeit. Im Training der Rhein-Neckar Löwen tummeln sich genauso viele Nachwuchsspieler wie Profis, und Coach Sebastian Hinze kann sich ein genaues Bild von dem verschaffen, was im Unterbau so geleistet wird. Auf der anderen Seite nutzen verletzte und angeschlagene Spieler die Gelegenheit, sich ohne größeren (Zeit-)Druck wieder in Form zu bringen.

Sascha Pander hat gute Nachrichten: Sowohl Jannik Kohlbachers Ellenbogen als auch Sebastian Heymanns Fuß befinden sich auf dem Weg der Besserung. „Beide sind absolut im Zeitplan“, sagt der erfahrene Physiotherapeut. Auf seiner Liege behandelt er seit vielen, vielen Jahren die großen und kleinen Baustellen der Löwen-Profis. Auch einer seiner bisher herausforderndsten Fälle macht weiterhin Fortschritte.

Halil Jaganjac trainiert voll mit der Mannschaft, arbeitet parallel dazu weiter an der lange schwer lädierten Wurfarmschulter. Wie der kroatische Kleiderschrank so tickt, zeigt sich am Rande der Halleneinheit. Um keine Zeit zu verlieren, kümmert sich Halil kurzerhand selbst um eine Wunde am Finger, überklebt das fehlende Stück Haut mit Tape. Dieser Mann hat wahrlich schon ganz andere Schmerzen ausgehalten und überwunden.

WM ist Zeit für Sichtung und Detailarbeit: Viele junge Gesichter im Profi-Training

WM ist Zeit für Sichtung und Detailarbeit: Sebastian Hinze nutzt Turnierphase unter anderem für intensive Taktik-Einheiten.
Sebastian Heymann am Strampeln.

Im Taktiktraining steht der 26-Jährige im Innenblock neben Steven Plucnar. Von den Profis sind lediglich noch Mikael Appelgren, Patrick Groetzki, Jon Lindenchrone, Gustav Davidsson, Tim Nothdurft und Valentin Willner dabei – den Rest füllen A-Junioren auf. Unter anderem mit von der Partie: die Brüder Lennart und Laurin Karrenbauer (beide Rückraum), Torwart Dave Hörnig, die Außen Lucas Pabst und Cedric Mayer sowie Kreisläufer Elias Ciudad-Benitez.

„Für die Jungs ist das Training selbst schon eine wichtige Maßnahme zur individuellen Weiterentwicklung. In dieser Konstellation mit den Profis zu arbeiten, ist für sie eine tolle Möglichkeit, sich zu zeigen, aber auch Dinge dazuzulernen“, sagt Co-Trainer Michael Jacobsen. Tatsächlich machen die Jungs aus der Junglöwen-Schmiede einen guten Eindruck, fordern die Profis nicht nur im obligatorischen Fußballduell, sondern auch im Sechs-gegen-Sechs zum Abschluss der Einheit.

Kern des rund zweistündigen Programms sind die taktischen Abläufe innerhalb eines speziellen Spielzuges. Dabei werden einzelne Teile vorgegeben, um es der Abwehr leichter und dem Angriff schwerer zu machen. Coach Hinze schaut dabei sehr genau hin, beobachtet jedes Detail und gibt auch sehr klares Feedback, wenn ihm etwas Wichtiges auffällt. Es wird schnell klar: Im Maschinenraum der Löwen wird die WM-Zeit genauso intensiv genutzt wie die wenigen freien Tage zwischen Liga-Spielen.