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Zwei Teams, ein Ziel
Die Rhein-Neckar Löwen treffen am Donnerstag, 19 Uhr, auf den VfL Gummersbach
Die Rhein-Neckar Löwen treffen am Donnerstag, 19 Uhr, auf den VfL Gummersbach. „Ein Duell auf Augenhöhe“, wie Löwen-Trainer Sebastian Hinze einschätzt. Vor dem 12. Spieltag der DAIKIN Handball-Bundesliga liegen beide Mannschaften gleichauf bei 14:8 Punkten, trennt sie lediglich die Tordifferenz, die mit plus 24 – im Vergleich zu plus 8 beim VfL – deutlich für die Männer in Gelb spricht. Ansonsten steht der Vergleich unter dem Motto: zwei Teams, ein Ziel.
Das Ziel heißt: zurück an die Spitze der stärksten Liga der Welt. Die Löwen waren dort zuletzt in der Saison 2019/20, bevor die Corona-Pandemie allen Ambitionen ein jähes Ende setzte, die „Gelbhemden“ letztlich auf Rang vier über den deutlich nach vorne verlegten Zielstrich gingen. Die goldenen Zeiten Gummersbachs liegen wesentlich weiter zurück. In der Saison 1991/92 waren die Oberbergischen letztmals dran an den Spitzenrängen, verpassten aber bereits knapp die damals existente Play-off-Runde um die Meisterschaft.
Nach einigen Zwischenhochs in den 2000ern und Anfang der 2010er Jahre, in denen man direkt zu Beginn des Jahrzehnts zweimal den Europapokal der Pokalsieger gewann, folgte der allmähliche Abstieg. 2018/19 verabschiedete sich der „Bundesliga-Dino“ dann tatsächlich aus dem Oberhaus. Was sich seitdem beim VfL ereignet, ist nichts weniger als eine Wiederauferstehung, sowohl sportlich als auch wirtschaftlich. Die führenden Köpfe, soweit diese auch sichtbar in der Öffentlichkeit stehen, sind Geschäftsführer Christoph Schindler und Chefcoach Gudjon Valur Sigurdsson.
Zwei Teams, ein Ziel: Perspektivisch soll es nach oben gehen
Während seiner aktiven Zeit als Linksaußen spielte „Gogi“ sechs Jahre lang bei den Löwen. Diese Zeitspanne hat er in Gummersbach bereits um über ein Jahr getoppt. Von 2005 bis 2008 war er als Spieler dort, seit 2020 ist er der „Hauptübungsleiter“. Seine Bilanz: Aufstieg im zweiten Jahr, souveräner Klassenerhalt im dritten Jahr, Qualifikation für die Euro League im vierten Jahr. Zwangsläufig einigte man sich mit dem Isländer auf eine Verlängerung seines Vertrags. Perspektivisch soll es weiter nach oben gehen und letztlich zurück in die nationale Spitze.
„Gummersbach geht dabei einen ähnlichen Weg wie wir“, beschreibt Sebastian Hinze das Konzept beider Teams. Junge entwicklungsfähige Spieler, gerne aus dem eigenen Haus, dazu einige Highlight-Spieler, die jederzeit allein den Unterschied machen können. Bei den Löwen sind das zum Beispiel Juri Knorr, Ivan Martinovic, David Späth und Jannik Kohlbacher, bei den Gummersbachern Kentin Mahé, Julian Köster, Dominik Kuzmanovic und Ellidi Vidarsson. Weil Mahé aktuell verletzt fehlt, muss vor allem Nachwuchskraft Ole Pregler in die Bresche springen – was der 22-jährige gebürtige Melsunger ganz ausgezeichnet macht.
Was zudem die Augenhöhen-Theorie untermauert: In den beiden Jahren nach dem VfL-Aufstieg konnte keines der beiden Teams beide Liga-Spiele in einer Saison gewinnen. 2022/23 gewann jeweils die Auswärtsmannschaft, 23/24 das Heimteam. Handball-Fans dürfen sich auf einen sportlichen Kracher mit Spannungsgarantie freuen. Tickets gibt es noch hier. Live übertragen wird die Partie von Dyn.