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Bittere Pleite im Bergischen Land

Löwen verlieren 23:24 beim BHC

Die Rhein-Necker Löwen haben ihre erste Saisonniederlage kassiert. Der bisherige verlustpunktfreie Tabellenführer unterlag am Abend beim Bergischer HC mit 23:24 (11:9). Auch 17 Paraden von Torhüter Niklas Landin konnten die erste Niederlage der laufenden Saison nicht verhindern.  Das Spiel musste zudem mehrfach aufgrund von Fehlern der beiden Zeitnehmer unterbrochen werden.

„Wir wussten wie schwer es hier wird, leider haben wir es nicht geschafft heute über 60 Minuten unsere Leistung zu bringen, zudem haben wir eine unterirdische Überzahl gespielt“, sprach ein sichtlich enttäuschter Kapitän Uwe Gensheimer nach der Partie. „Wir haben leider unseren Rhythmus nicht gefunden, was auch an den ständigen Spielunterbrechungen aufgrund der Probleme mit der Hallenuhr lag. Trotzdem gratuliere ich dem BHC, der den Sieg heute einfach mehr gewollt hat und die Partie auch verdient gewonnen hat. Bei uns haben heute zu viele Leistungsträger nicht ihre Leistung gebracht, dann verliert man so eine Partie“, analysierte Löwen Trainer Nikolaj Jacobsen nach der Partie. Sein Gegenüber Sebastian Hinze freute sich über den Erfolg: „Von zehn Spielen gegen die Rhein-Neckar Löwen gewinnen wir eins, das war heute der Fall. Das macht mich unheimlich stolz, zumal diese zwei Punkte sicher nicht eingeplant waren.“ In einer äußerst zerfahrenen ersten Hälfte, die aufgrund zahlreicher Unterbrechungen fast 45 Minuten dauerte, reichten den Löwen fünf starke Minuten vor der Pause um aus einem zwischenzeitlichen Zwei-Tore-Rückstand eine Zwei-Tore-Führung zu machen. Dabei vergaben die Badener in der ersten Hälfte noch beste Möglichkeiten schon zur Pause deutlicher zu führen. In acht Minuten Überzahl erzielten die Löwen in der ersten Halbzeit grade mal ein glückliches Tor durch Alexander Petersson. Zu den elf erzielten Treffern kamen in der ersten Hälfte ebenfalls elf Fehlwürfe. 

Das erste Tor der Partie durch Kristian Nippes glich Mads Mensah aus. Bjarte Myrhol besorgte dann beim 2:1 nach tollem Anspiel von Andy Schmid die erste Führung der Gäste. Beim 5:3 nach zehn Minuten führten dann aber wieder die Gastgeber – erstmals mit zwei Toren, auch weil zwei Abspiele von Alexander Petersson in der Anfangsphase der Partie direkt beim Gegner landeten. Nikolaj Jacobsen nahm seine erste Auszeit, mit Erfolg. Nach einer Viertelstunde hatten die Löwen beim 5:5 ausgeglichen, sahen sich beim 5:7  Zwischenstand umgehend aber erneut einem Rückstand hinterher laufen. Erst bei der dritten Zeitstrafe gegen die Gastgeber nutzte Alexander Petersson die sich bietende Überzahl zum 8:8 Ausgleich. Patrick Groetzki vergab anschließend, ebenfalls noch in Überzahl, die Chance die Führung für den Tabellenführer zurückzuholen. Verlassen konnten sich die Löwen aber auf ihren Torhüter. Niklas Landin hatte zur Halbzeit schon elf Paraden auf seinem Konto, „fischte“ kurz v  or der Pause zudem zwei Würfe der Gastgeber aus dem Winkel und ermöglichte seiner Mannschaft so beim 9:8 durch Andy Schmid erstmals wieder die Führung, die Kapitän Uwe Gensheimer bis zum Halbzeitstand von 11:9 auf zwei Treffer anwachsen lies.

Das erste Tor der zweiten Hälfte gehörte aber wieder den Gastgebern, ehe das Spiel zum wiederholte male unterbrochen werden musste. Neben den Löwen hatten auch die beiden Zeitnehmer so ihre Probleme mit der Partie. Mehrfach musste das laufende Spiel unterbrochen werden, da weder der Spielstand, noch die von den Schiedsrichtern ausgesprochenen Zeitstrafen, an der Anzeigentafel stimmte. Die Gastgeber nutzten diese Zwangspause besser,  wollten den Sieg mehr und erkämpften sich zunächst den 15:15 Ausgleich, ehe Christian Hoße sogar in Unterzahl die Führung für den BHC erzielte. Der Tabellenführer wirkte völlig von der Rolle, Groetzki und Petersson vergaben so in eigener Überzahl beste Chancen.

Die Gastgeber spielten sich unterdessen in einen Rausch, eine Viertelstunde vor dem Ende führte der Außenseiter mit 19:17, das Publikum feierte den „Underdog“. Eine Zeitstrafe gegen Kim Ekdahl du Rietz nutzte der BHC dann sogar zum 20. Tor – drei Treffer Vorsprung, Nikolaj Jacobsen zog seine letzte Auszeit, knappe zehn Minuten blieben dem Tabellenführer noch die erste Saisonniederlage abzuwenden. Doch das nächste Tor erzielte wieder der BHC, nach einem Fehlwurf von Mads Mensah traf Moritz Preuss zur 21:17 Führung. Nikolaj Jacobsen stellte nun seine Abwehr um, Uwe Gensheimer agierte vorgezogen, die Löwen gewannen umgehend die ersten Bälle. Mads Mensah und Kim Ekdahl du Rietz verkürzten so zunächst auf 19:21. Nach einer Zeitstrafe gegen Viktor Szilagyi erzielte Uwe Gensheimer den vermeintlichen Anschlusstreffer, doch die beiden Unparteiischen entschieden auf Kreis ab. Erneute vertippten sich nun die beiden Zeitnehmer, erneute war die Partie unterbrochen. Ein regulärer Spielverlauf war in den Schlussminuten nicht mehr möglich, denn auch nach dem nächsten Tor der Löwen durch Kim Ekdahl du Rietz musste die Partie aufgrund einer falschen Eingabe der Spielleitung und des falschen Spielstandes auf der Anzeigentafel unterbrochen werden. Die Löwen, die grade Tempo aufgenommen hatten, wurden so gleich mehrfach gebremst.

Fünf Minuten vor dem Ende lag der BHC beim Spielstand von 24:22 noch in Führung, ehe Mads Mensah mit seinem dritten Tor den Anschluss zum 23:24 aus Sicht der Löwen besorgte. Patrick Groetzki vergab anschließend mit  einem Gegenstoss den möglichen Ausgleich, ehe aber auch der BHC den Ball nochmals verlor. Den Badener gehörte der letzte Angriff der Partie, Mads Mensah wurde jedoch von Fabian Gutbrod gestoppt, die beiden Unparteiischen zögerten keine Sekunde und zeigten dem BHC-Akteur die rote Karte. Drei Sekunden blieben den Löwen noch, der letzte Wurf von Andy Schmid landete jedoch im Abwehrblock der Gastgeber.

Bergischer HC – Rhein-Neckar Löwen 24:23 (9:11)

Bergischer HC: Gustavsson, Huhnstock; Preuss (3), Hoße (4), Hermann (1), Artmann, Gunnarsson (3/1), Nippes (4), Oelze, Artmann, Dragas (3), Gutbrod (3), Szilagyi (2), Meschke (1)

Rhein-Neckar Löwen: Peribonio, Landin; Schmid (4), Gensheimer (4/2), Kneer, Suton, Sigurmannsson, Myrhol (2), Mensah (3), Groetzki (2), Reinkind, Guardiola, Petersson (4), Ekdal du Rietz (4),

Trainer: Sebastian Hinze – Nikolaj Jacobsen

Schiedsrichter:  Nils Blümel / Jörg Loppaschewski

Zeitstrafen: 8 – 4

Siebenmeter: 1/1 – 2/2

Zuschauer: 2253

Strafminuten: Meschke (4), Gunnarsson (2), Preuss (2), Gutbrod (4), Hermann (2), Szilagyi (2) – Kneer (2), Myrhol (2), Ekdahl du Rietz (2), Guardiola (2) Beste Spieler: Huhnstock, Nippes – Landin

Spielfilm: 1:1 (5.), 5:3 (10.), 5:5 (15.), 8:6 (21.), 8:8 (25.) 9:11 (HZ), 15:15 (40.), 17:17 (45.), 20:17 (50.), 24:23 (EN)