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30:29 – Löwen krallen sich Punkte im Derby

Badener bringen zwei Zähler aus Göppingen mit

Die Rhein-Neckar Löwen behalten die Champions-League-Plätze im Blick: Die Badener bezwangen am Dienstagabend im Landesderby Frisch Auf Göppingen mit 30:29 (17:15) und sicherten sich damit zwei wichtige Auswärtszähler im Kampf um die internationalen Tickets.

„Das war ein tolles Handballspiel. Göppingen hat in der ersten Halbzeit überragend agiert und das Spiel dominiert. Und wir hatten Probleme. Aber nach etwa 15 Minuten haben wir unsere Linie gefunden und auch besser gedeckt“, erklärte Löwen-Trainer Guðmundur Guðmundsson nach der hart umkämpften Partie. Geschäftsführer Thorsten Storm ergänzte: „Die Jungs haben immer an sich geglaubt und sind cool geblieben, haben dagegengehalten und immer wieder Lösungen gefunden.“

Wieder im Kader stand Žarko Šešum. Der Rückraum-Allrounder feierte sein Comeback in der hitzigen Schlussphase. Noch 18 Sekunden zeigte die Hallenuhr, als die Schiedsrichter nach der Auszeit von Löwen-Coach Guðmundsson wieder anpfiffen. Und die Badener den knappen Vorsprung verteidigten. Der gut aufgelegte Andy Schmid legte noch einmal die Kugel knapp über die Latte. Dann war Schluss. Und auch Guðmundsson hielt es nicht mehr auf der Bank. Auswärtssieg! Durchatmen. Weiter geht’s am Samstag (19 Uhr) in der Mannheimer MWS Halle gegen RK Velenje. Dann gilt’s im Viertelfinal-Rückspiel um den EHF-Cup.

Das badisch-schwäbische Duell begann vor 5.000 Zuschauern in der Göppinger EWS Arena mit einer Führung für die Hausherren. Und bis auf den prompten Ausgleich liefen die Löwen weitestgehend einem Rückstand hinterher. Die Göppinger bauten ihren Vorsprung phasenweise bis auf drei Treffer aus. Weil die Badener nur schleppend in die Begegnung fanden, in den Anfangsminuten zu viele Fehler machten und leichte Tore zuließen. Aber mit zunehmender Spieldauer griff bei der Truppe von Coach Guðmundsson ein Rädchen erfolgreich ins andere. Beim 13:13 (25.) war der erneute Gleichstand hergestellt. Und die Löwen legten nach, nutzten ihre Möglichkeiten nun auch konsequenter: Uwe Gensheimer gelang nach feiner Einzelleistung die erste Führung, die Krzysztof Lijewski ausbaute. Und auch zur Pause hatten die Badener die Nase mit zwei Toren vorn, weil erneut Lijewski nach einer Auszeit erfolgreich die lange Ecke anpeilte und Tahirović im FA-Kasten keine Chance ließ.

Nach dem Wechsel glich Göppingen wieder aus, aber die Löwen blieben am Drücker, legten immer wieder vor. Dann trat Maximilian Schubert zum zweiten Siebenmeter gegen Löwen-Goalie Goran Stojanović an (37.). Erneut erwischte es den Montenegriner am Kopf. Das Gespann Immel/Klein beriet sich kurz, aber beließ es dann bei einigen eindringlichen Worten an den Werfer. Im Gegenzug sorgte Gensheimer für die Zwei-Tore-Führung (20:18), auf die Frisch Auf prompt antwortete. Und selbst als die Löwen mit 24:21 (46.) vorne lagen, ließen sich die Hausherren nicht abschütteln, glichen wieder aus (50.). Danach gelang den Badenern ein 4:0-Lauf. Die Kampfkraft und der Wille der Löwen waren beeindruckend, auch wenn es am Schluss noch einmal ganz eng wurde. Šešum konstatierte: „Ich bin so froh, wieder dabei zu sein. Ganz egal wie lange ich gespielt habe. Mit Hilfe von allen hier im und um den Klub habe ich es geschafft, nach dieser Verletzung zurückzukommen. Danke. Ich bin sehr glücklich.“ Das waren alle anderen Löwen auch.

FA Göppingen: Tahirović, Rutschmann (ab 38. bis 44. und ab 46.) – Thiede (1), Rnić (9/1), Horák (3) – Markez (1), Oprea (2) – Späth (3) – Anušić, Kneule (4), Lobedank (4), Schöne (1), Schubert (1), Markićević.
Rhein-Neckar Löwen: Stojanović, Fritz (n.e.) – Müller, Schmid (5), Bielecki (3) – Čupić (5), Gensheimer (7/2) – Myrhol (4) – Roggisch, Lijewski (6), Šešum, Gunnarsson (n.e.), Lund, Groetzki (n.e.), Ruß (n.e.).
Strafminuten: Späth (2), Rutschmann (2), Lobedank (2) – Müller (2), Myrhol (2), Lund (2), Čupić (2), Roggisch (4), Gensheimer (2).
Trainer: Velimir Petkovic – Guðmundur Guðmundsson.
Zuschauer: 5.000.
Zeitstrafen: 6 – 7.
Disqualifikation: Anušić (52., dritte Zeitstrafe).
Spielfilm: 3:1 (4.), 7:4 (9.), 9:7 (14.), 12:10 (20.), 13:13 (25.), 14:16 (29.), 15: 17 (Hz.), 18:18 (36.), 19:20 (39.), 21:24 (46.), 24:25 (50.), 24:28 (55.), 25:29 (58.), 29:30 (Endstand).
Siebenmeter: 5/1 – 2/2.
Frisch Auf Göppingen: Markez wirft über das Tor.
Frisch Auf Göppingen: Schubert scheitert an Stojanović.
Frisch Auf Göppingen: Markićević scheitert am Pfosten.
Frisch Auf Göppingen: Schubert scheitert an Stojanović.
Schiedsrichter: Christoph Immel/Ronald Klein (Tönisvorst/Ratingen).
Beste Spieler: Rnić – Stojanović, Gensheimer, Schmid.