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39:25 gegen Eisenach: Löwen beeindrucken bei ihrer Heimpremiere (RNZ)

Großes Kino im „Ufo“: Die Rhein-Neckar Löwen setzen sich bei ihrer Heimpremiere mit 39:25 gegen Eisenach durch.

Die Vorfreude war bereits beim Aufwärmen nicht zu übersehen. Mit einem breiten Grinsen im Gesicht liefen die Rhein-Neckar Löwen gestern in die Mannheimer SAP Arena ein. Es war die Rückkehr des Vize-Meisters, der erste Heimauftritt der Gelben nach einer langen und intensiven Vorbereitung. Und das anfängliche Grinsen entwickelte sich dann prompt zum Dauergrinsen. Denn bei der Premiere waren sie nicht zu stoppen, die Besten aus dem Südwesten: Der ThSV Eisenach wurde von den Löwen nicht nur erlegt, er wurde phasenweise regelrecht vorgeführt. In Zahlen: Uwe Gensheimer und Co. feierten vor 5165 Zuschauern im „Ufo“ einen 39:25 (21:11)-Erfolg. „Gerade in der ersten Halbzeit haben wir uns stark präsentiert“, sagte Teammanager Oliver Roggisch: „Eisenach kam mit unserer 3:3-Abwehr gar nicht zurecht.“

Im Löwen-Kasten stand anfangs diesmal Mikael Appelgren, der schwedische Neuzugang mit den langen blonden Haaren. Davor wirbelten alte Bekannte: Andy Schmid zog die Fäden, Gensheimer und Patrick Groetzki rasten die Außenbahnen hoch und runter. 3:0 stand es nach fünf Minuten. Die Löwen waren sofort voll da: bissig, schnell, abgezockt.

Beim 8:3 (12.) hatte Velimir Petkovic, Eisenachs Trainer, erstmal genug gesehen. Er bat zur Auszeit, formierte seine Jungs zum einminütigen Krisengipfel. Geholfen hat es nichts. Es ging weiter mit Einbahnstraßen-Handball. Gäste-Keeper Svetislav Verkic flog die Harzkugel nur so um die Ohren. Besonders erfreulich: alle trafen. Die Löwen entfachten auf jeder Position Torgefahr, überzeugten im Kollektiv, nicht als Einzelkämpfer.

Gensheimer nach Paris?

Rafa Baena, der neue Kreisbär der Badener, teilte bei seinem Heimdebüt derweil kräftig aus, war immer anspielbar und wenn er den Ball dann mal in seinen Pranken hatte, hob er ab. Und es ist ein beeindruckendes Bild, wenn 130 Kilogramm waagrecht in der Luft „stehen“. Bis zur Pause erzielte der Spanier vier Treffer. In die ging es übrigens mehr als komfortabel: Löwen 21, Eisenach 11 – Vorentscheidung nennt man das wohl.

Was sich nach dem Wechsel auch an der Aufstellung zeigte. Löwen-Trainer Nikolaj Jacobsen rotierte: Der Däne brachte Stefan Sigurmannsson für Gensheimer, Harald Reinkind für Alexander Petersson und Marius Steinhauser für Groetzki. Kräfte schonen lautete nun die Devise. Bis Weihnachten spielen die Löwen im Dreitages-Rhythmus. Ein mörderisches Pensum.

Doch bei den Gelben kann’s auch die zweite Reihe. Das Feuerwerk ging weiter: Reinkind und Kim Ekdahl du Rietz zündeten aus dem Rückraum eine Rakete nach der anderen. Großes Kino. Da konnte man es auch verschmerzen, dass der Abwehrriegel nicht mehr ganz so dicht beisammen stand und der ThSV ebenfalls zu seinen Toren kam. „Wir waren in der zweiten Halbzeit vielleicht nicht mehr ganz so konzentriert, das passiert aber mal, wenn du zur Pause schon mit elf Toren vorne liegst“, sagte Roggisch.

Das Grinsen könnte den Fans hingegen möglicherweise bald vergehen. Denn nach RNZ-Infos deutet aktuell vieles darauf hin, dass „Ober-Löwe“ Gensheimer nach Paris wechselt. Wobei momentan offenbar noch nichts unterschrieben ist.

Spielfilm: 3:0, 5:3, 10:3, 13:5, 17:9, 21:11 (Halbzeit), 22:12, 23:14, 25:16, 29:18, 31:20, 33:21, 38:24, 39:25 (Endstand).

Rhein-Neckar Löwen: Schmid 4/2, Gensheimer 8/2, Kneer 1, Baena 4, Steinhauser 2, Larsen 3, Groetzki 2, Reinkind 3, Pertersson 4, Ekdahl du Rietz 4, Sigurmannsson 1/1, Guardiola 2.

ThSv Einsenach: Wöhler 2, Celica 3, Regnarsson 3, Hansen 3, Urban 2, Holzner 2, Heinemann 1/1, Koloper 2, Criciotoiu 3, Valiullin 4.

Von Daniel Hund