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4500 Kilometer in acht Tagen (Lampertheimer Zeitung)

EHF-CUP Rhein-Neckar Löwen nach Flensburg-Trip in der Slowakei gefordert / Gegner Presov ist heimstark

(br). Der Februar ist für die Rhein-Neckar Löwen ein Reisemonat. Nur wenige Tage, nachdem der Mannheimer Handball-Bundesligist von seinem erfolglosen Pokal-Trip aus Flensburg zurückgekehrt ist, hieß es schon wieder Koffer packen. Am gestrigen Freitag machte sich das Löwen-Rudel auf in Richtung Slowakei. Dort steht am heutigen Samstagabend, 20.30 Uhr, bei HT Tatran Presov für den aktuellen Spitzenreiter der Bundesliga das erste Spiel der Gruppenphase im EHF-Cup an. Die Mannschaft von Trainer Gudmundur Gudmundsson ist klarer Favorit. Doch der Isländer warnt vor der Atmosphäre in der Stadthalle in Presov, die mit 4000 Zuschauern ausverkauft sein wird.

Wie immer hat Gudmundur Gudmundsson den kommenden Gegner der Löwen mit Hilfe von Videoaufzeichnungen studiert. Sein Forschungsergebnis: „Presov ist sehr heimstark. Die Halle dort ist ein richtiger Hexenkessel.“ Gudmundsson schaute sich auch die letztjährige Heimbegegnung der Slowaken im EHF-Cup-Viertelfinale gegen den SC Magdeburg an. Die Partie endete 29:29. Magdeburg tat sich sehr schwer.

In den vergangenen sechs Jahren holte Presov jeweils den slowakischen Meistertitel. Im tschechischen Nationalspieler Alexander Radcenko, der 2006 auch schon für den MT Melsungen in der Bundesliga spielte, dem Slowaken Radolav Antl, der lange Jahre in der Schweiz aktiv war, hat Tatran international erfahrene Rückraumakteure. In der Saison 2010/2011 spielte Presov noch in der Champions League, schied aber dort in der Gruppenphase aus. Großer Rückhalt ist Torhüter Jakup Krupka, der tschechischer Nationalkeeper ist. Aktuell führt Presov die Tabelle in der slowakischen Liga erneut souverän mit sechs Punkten Vorsprung an. In der SEHA-Liga, in der süd- und osteuropäische Spitzenklubs wie RK Zagreb oder der weißrussische Verein Brest gegeneinander spielen, belegt Tatran derzeit Rang sieben. Neben dem dänischen Spitzenklub KIF Kolding gilt Presov als stärkster Gegner der Löwen in der EHF-Cup-Gruppe B. Des Weiteren treffen die Mannheimer in Hin- und Rückspiel noch auf den ukrainischen Spitzenklub HC Motor Zaporoshye. Die beiden Erstplatzierten qualifizieren sich für das Viertelfinale. Das Final Four fände dann in Nantes/Frankreich statt. „Wir haben eine schwere Gruppe“, sagt Gudmundur Gudmundsson, der nach der Pokalniederlage am vergangenen Dienstag in Flensburg vor allem im Angriff bei seiner Mannschaft Verbesserungsbedarf sieht. Der Isländer, der bis auf den weiterhin langzeitverletzten Kapitän Uwe Gensheimer auf alle Leistungsträger zurückgreifen kann, betont weiter: „Die Mannschaft muss sich darauf einstellen, dass alle in der Halle gegen uns sein werden.“ Übrigens, am kommenden Mittwoch sind die Löwen schon wieder auf Tour. Um 20.15 Uhr steht die Bundesliga-Partie beim TuS Nettelstedt-Lübbecke an. Dann hätten die Mannheimer 4500 Kilometer innerhalb von acht Tagen hinter sich gebracht. Ein Kraftakt.