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Stress und Strapazen (MM)

MANNHEIM. Die Koffer waren gerade erst ausgepackt, da konnten sie schon wieder eingeräumt werden. Am Mittwoch kehrten die Rhein-Neckar Löwen vom Pokalspiel bei der SG Flensburg-Handewitt (20:24) zurück, gestern machte sich der Handball-Bundesligist auf eine zwölfstündige Reise in den Osten der Slowakei. Von Frankfurt über Wien nach Kosice ging es mit dem Flugzeug, es folgte ein Bustransfer nach Presov, wo die Gelbhemden heute (20.30 Uhr) ihr erstes Spiel in der Gruppenphase des EHF-Cups bestreiten.

„Von der Papierform her ist das eine lösbare Aufgabe. Aber gerade auswärts müssen wir auf der Hut sein“, sagt Rechtsaußen Patrick Groetzki (Bild). Er weiß, was die Löwen erwartet: ein echter Hexenkessel. Tatran Presov gilt als sehr heimstark. Das bekamen in dieser Saison schon viele Gegner in der nationalen Liga und auch in der SEHA-Liga, einem supranationalen Wettbewerb mit Mannschaften aus Bosnien-Herzegowina, Kroatien, Mazedonien, Montenegro, Weißrussland, Serbien und der Slowakei, zu spüren. Ein Lied davon singen kann auch der SC Magdeburg, der sich in der vergangenen Saison im Viertelfinale des EHF-Cups zu einem 29:29 in Presov mühte.

Kolding und Löwen favorisiert

„Ich habe mir zwei Spiele der Mannschaft auf Video angesehen, das ist ein sehr gefährlicher Gegner“, sagt Trainer Gudmundur Gudmundsson, der sich mit den Löwen unbedingt eine gute Ausgangsposition in der Gruppe B verschaffen will. Am kommenden Samstag erwarten die Badener um 19 Uhr (GBG Halle am Herzogenried) HC Motor Zaporozhye aus der Ukraine, ehe die zwei Duelle mit KIF Kolding-Kopenhagen anstehen. Die beiden Gruppenersten ziehen ins Viertelfinale ein. „Kolding und wir sind in dieser Gruppe die Favoriten“, hat Abwehrchef Oliver Roggisch zwar Respekt vor Presov, will den Gegner aber auch nicht stärker reden, als er ist.

Kurioses ereignete sich übrigens zu Jahresbeginn bei Tatran: Der Klub entließ Trainer Dorde Rasic und als Begründung nannte der Verein nicht das Verpassen der Gruppenphase in der Champions League, sondern das Fehlen des Coaches beim Trainingsauftakt.

Von Marc Stevermüer