Veröffentlichung:

Nielsen neuer Vorsitzender

Heidelberg. (dh) Die Umstrukturierung des Aufsichtsrats beim Handball-Bundesligisten Rhein-Neckar Löwen ist vollzogen: Wie die RNZ bereits berichtete, wird Jesper Nielsen fortan als Vorsitzender des Gremiums fungieren. Dieter Matheis ist sein Stellvertreter. Weitere Mitglieder des Aufsichtsrates sind die Gesellschafter Achim Niederberger, Daniel Hopp und Gregor Greinert sowie der Nordhorner Unternehmer Bernd Rigterink. Löwen-Manager Thorsten Storm freut sich über die Neugründung: „In dieser Zusammensetzung treffen höchste wirtschaftliche Kompetenz, ein europäisches Netzwerk und sportliche Leidenschaft für den Handballsport zusammen. Damit sind die Rhein-Neckar Löwen für die Zukunft bestens aufgestellt.“

Regionale Vertreter sucht man im neuen Gebilde vergeblich, was kürzlich noch undenkbar war: Zwei Vertreter der Ursprungsvereine waren im Aufsichtsrat Pflicht. Karlheinz Just (Kronau) und Thomas Essenpreis (Östringen) haben diesen Part bis zuletzt übernommen. Dass nun kein Mitglied der Stammvereine mehr im Gremium sitzt, lässt eigentlich nur einen Schluss zu: Der Gesellschaftervertrag wurde geändert.

Entstanden ist ein Zusammenschluss, der überall „regieren“ könnte. Die Bindung zur Region fehlt. Es ist sogar denkbar, dass die Lizenz irgendwann einmal verkauft werden könnte. Zur Erinnerung: Der HSV Hamburg entstand 1999 aus dem VfL Bad Schwartau. Die Hanseaten übernahmen damals die Bundesligalizenz des VfL.

Wobei ein Szenario wie im Basketball oder Eishockey, wo man Lizenzen innerhalb Deutschlands beliebig hin und her „schieben“ kann, noch nicht denkbar ist: In Ballwerfer-Kreisen vergibt der Landesverband die Lizenzen. Folglich kann man mit ihnen nicht länderübergreifend hantieren. Noch wohlgemerkt: Es existieren Bestrebungen, die auch im Handball vergleichbare Verhältnisse wollen.

Wie auch immer: Bessere Voraussetzungen wie in der Mannheimer SAP Arena sucht man deutschlandweit wohl vergeblich.

 02.09.2009