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„Das ist das bisher wichtigste Spiel der Saison“

Mannheim. In der Liga-Tabelle ist FrischAuf Göppingen auf Platz drei bereits da, wo die Rhein-Neckar Löwen hinwollen. Am Sonntag müssen die Badener nun aber zuerst verhindern, dass die Schwaben ihnen auch noch den begehrten Platz im Final-Four-Turnier um den DHB-Pokal am 10./11. April in Hamburg wegschnappen. „Das ist für uns das bisher wichtigste Spiel der Saison“, weiß auch Löwen-Trainer Ola Lindgren um die Bedeutung des Pokal-Viertelfinales am Sonntag in der EWS Arena (17.45 Uhr/live im DSF).

Geschäftsführer Thorsten Storm redet mit Blick auf den Pokal-Kracher ebenfalls erst gar nicht lange um den heißen Brei herum. „Das ist die große Chance, eines unserer Saisonziele gleich nach der EM-Pause einzutüten“, hofft der Manager, dass alle den absoluten Willen zeigen, zum fünften Mal in Folge das Ticket für die Hansestadt zu lösen.

Viel Zeit zur Vorbereitung blieb Trainer Lindgren allerdings nicht: Am Dienstag trudelten die deutschen Nationalspieler von der Europameisterschaft ein, die Polen und Isländer hatten sogar bis Mittwoch frei. „Klar hat die EM viel Kraft gekostet, aber unsere Spieler hatten Wettkämpfe auf hohem Niveau. Das kann auch ein Vorteil sein“, blickt Lindgren auf die Titelkämpfe in Österreich zurück, die bis auf Bjarte Myrhol alle gut überstanden haben. Der norwegische Kreisläufer zog sich eine Blockade im Halswirbelbereich zu und fällt gegen Göppingen definitiv aus. Den Part des beherzten Kämpfers soll in der Abwehr Nikola Manojlovic übernehmen, im Angriff steht Andrej Klimovets bereit. Auch Carlos Prieto, der bei der EM für Spanien endlich wieder ein wenig Spielpraxis sammeln konnte, ist eine Option. „Auf dieser Position haben wir genügend Alternativen“, so Lindgren.

Wichtiger als Personalfragen wird in Göppingen allerdings die Einstellung sein. Gehen die Löwen ähnlich nachlässig wie zuletzt zum Jahresabschluss beim TuS N.-Lübbeke (26:31) in die Partie, werden sie bei der Überraschungsmannschaft der Vorrunde mit dem DHB-Trio Haaß-Kaufmann-Späth Probleme bekommen. Positiv sollte dagegen der 30:29-Liga-Erfolg vom 6. Dezember in den Hinterköpfen verankert sein. „Wir müssen von Anfang an die nötige Beweglichkeit und Aggressivität einbringen“, weiß Trainer Ola Lindgren, der seine Trainingseindrücke gerne bestätigt sehen möchte. „Wir haben in der kurzen Zeit sehr gut und konzentriert gearbeitet. Man spürt bei den Spielern die Bedeutung dieser Begegnung“, schildert der Schwede seine Eindrücke.

Und schließlich ist das Pokalspiel nur der Startschuss für eine wahre Hammer-Serie gegen Kiel (10. Februar), beim HSV (17. Februar) sowie den beiden Champions-League-Spielen in Kielce (13. Februar) und Veszprem (21. Februar). Ein Sieg am Sonntag wäre daher doppelt wichtig.

Von Thorsten Hof

 06.02.2010