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Eine lange Reise mit Happy End

Löwen bei Empfang im Mannheimer Rathaus / Am Samstag gegen Balingen

Die Reise war lang. Lang und beschwerlich. Aber sie endete mit einem Happy End: Die Rhein-Neckar Löwen holten allen widrigen Vorzeichen zum Trotz den ersten Titel in der Vereinsgeschichte und qualifizierten sich für die Champions League. Am Freitag wurde der badische Handball-Bundesligist dafür von der Stadt Mannheim geehrt. Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz und Sportbürgermeister Lothar Quast empfingen zusammen mit Vertretern der Politik und Verwaltung die Löwen im Rathaus zum Gratulieren. „Toll, was die Mannschaft geleistet hat. Insbesondere nachdem diese Spielzeit von großem Verletzungspech geprägt war“, sagte Kurz über „die Botschafter für die gesamte Region“ und lobte: „Schön, dass dieses grandiose Team zusammenbleibt. Dann dürfte für die Zukunft ja noch einiges möglich sein.“ Löwen-Kapitän Uwe Gensheimer bedankte sich im Namen der Mannschaft: „Wir hoffen, dass es nicht der letzte Titel war, sondern freuen uns schon auf das nächste Mal.“

Am Samstag (16.30 Uhr) wird das letzte Heimspiel der Saison gegen den HBW Balingen-Weilstetten in der Mannheimer SAP Arena angeworfen.  „Wir wollen uns den Fans noch einmal von unserer Schokoladenseite zeigen und die Partie gewinnen“, sagt Löwen-Coach Gudmundur Gudmundsson. Dafür hat der Isländer sein Team erneut akribisch vorbereitet. „Wir haben viel getan und wir wissen, was mit Balingen auf uns zukommt. Sie spielen einen etwas anderen Handball“, sagt Gudmundsson und meint damit beispielsweise die offensive Deckungsvariante der Schwaben oder das Spiel mit dem siebten Feldspieler. „Wir haben uns im Hinspiel lange schwer getan und uns die beiden Punkte beim 34:33-Erfolg erst in der Schlussphase gesichert. Keine Frage, wir haben vor der Arbeit und der Leistung des Gegners großen Respekt“, so der Löwen-Trainer weiter. Schließlich bedeuten die 25 Pluspunkte auf der Habenseite der Balinger nicht umsonst das beste Abschneiden seit der Bundesligazugehörigkeit: „Das ist das Ergebnis guter Leistungen“, so Gudmundsson: „Dennoch, wir wollen uns von unseren Anhängern mit einem Sieg in die Pause verabschieden.“

So sieht das auch Manager Thorsten Storm, der beim Empfang im Rathaus noch einmal die Saison im Zeitraffer Revue passieren ließ. „Es war eine lange, es war eine beschwerliche  Reise“, so begann Storm seine Ausführungen. Und er meinte nicht nur den Weg durch die Gruppenphase des EHF-Cups, die die Löwen beispielsweise ins slowakische Presov oder ins ukrainische Zaporozhye führte. Schließlich kamen die Badener vor dieser am Samstag zu Ende gehenden Saison aus dem Niemandsland. Acht Spieler hatten den Verein verlassen, neun Neue trugen das Trikot der Rhein-Neckar Löwen – aber keiner wusste so richtig, wo sie stehen. Nach einem Fast-Totalschaden lag ein neuer Weg vor dem badischen Bundesligisten. Eine Mischung aus Topspielern und Talenten sollte es richten, die badische Fahne hoch halten. Dass die Löwen diese am Ende in Nantes hissen durften – davon wagte zu Beginn dieser Spielzeit keiner zu träumen. Aber es passierte etwas Einmaliges. Die Mannschaft fand sich in Rekordzeit in sensationeller Manier, spielte eine überragende Hinrunde in der Bundesliga und führte sogar wochenlang die Tabelle an. Dass dieses Team dann in der Rückserie allen widrigen Umständen trotzte und bei einer langen Verletztenliste immer weiter zusammenrückte, spricht für diese verschworene Einheit, die für Kampfgeist, Herz, Wille und Leidenschaft steht. Eine Einheit, die Geschichte geschrieben habe. „Der erste Titel der Vereinsgeschichte, der EHF-Cup 2013, machte bei Partnern, Sponsoren und unseren Fans Träume wahr. Aber natürlich auch bei unseren Spielern, die teilweise sehr lange auf dieses historische Ereignis warten mussten. Darauf, endlich einen Pokal in den Händen zu halten, darauf ihn ihren Anhängern präsentieren zu dürfen. Und ihn auch heute zu zeigen. Weil dieser Europacup so unglaublich viel für alle bedeutet“, so Storm weiter zu einer Reise der Löwen aus dem Schatten ins Licht. „Und ich möchte jedem danken, der für etwas Helligkeit auf diesem Weg gesorgt hat.“ Der Manager überreichte OB Kurz ein Löwen-Trikot mit Unterschriften: „Da wir so viele Verletzte in dieser Saison hatten, kann ein Ersatzspieler nicht schaden“, so Storm.

Das Video vom Empfang im Mannheimer Rathaus: