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Ab in den Bus – auf gehts ins nächste Jagdrevier

Mannheim. Es war fast schon ein ungewohntes Gefühl. Gleich mehrere Nächte in Folge konnte Patrick Groetzki in seinem eigenen Bett verbringen, nachdem er zuvor mit den Rhein-Neckar Löwen binnen einer Woche drei Auswärtspartien zu bestreiten hatte. Hannover, Sarajevo, Hannover – so lautete die Reiseroute für den Handball-Bundesligisten.

„Immerhin waren wir in Hannover zweimal im gleichen Hotel. Da konnte ich mich wenigstens ein bisschen an die Matratze gewöhnen“, lacht der Rechtsaußen, der aber gesteht, in seinem eigenen Bett dann doch am besten geschlafen zu haben: „Da komme ich ein wenig herunter, wenngleich man sich an den Reisestress schon relativ schnell gewöhnt. Zumal wir diese Strapazen gerne auf uns nehmen, wenn die Ergebnisse stimmen.“

Und die stimmten in den vergangenen Wochen auf jeden Fall. Einzig das 29:29 gegen Kielce fiel aus dem Rahmen, ansonsten fuhren die Badener seit der 30:34-Niederlage gegen Hamburg Mitte September nur noch Siege ein. Zwei Punkte sollen ebenfalls heute (19 Uhr) beim Abstiegskandidaten TSV Dormagen her. Die Rheinländer schieden am Dienstag im DHB-Pokal gegen den Zweitligisten TSG Friesenheim aus. Und auch in der Liga steht der TSV nur auf Rang 15. „Aber auswärts“, betont Groetzki, „ist es immer gefährlich. Dormagen hat in eigener Halle zuletzt Melsungen geschlagen.“

Qualitätsunterschied zeigen

Respekt ist also angesagt, Angst aber nicht. Die Löwen reisen selbstbewusst zum Kellerkind. „Wir wollen oben in der Tabelle dranbleiben“, gibt Trainer Ola Lindgren die Marschroute vor. Er möchte erneut einen Qualitätsunterschied zwischen beiden Teams sehen und setzt auf seinen ausgeglichenen Kader. „Wir werden in der Breite immer besser“, freut sich Groetzki und verweist auf Siarhei Harbok, der zuletzt acht Treffer in Hannover erzielte. Der Rechtsaußen selbst bekam in den vergangenen Partien immer wieder eine Pause, für ihn rückte dann der gelernte Halbrechte Alexandros Alvanos in die Formation.

„Er macht seine Sache ganz gut“, sagt Groetzki, der froh darüber ist, seit dem Sommer das Abitur in der Tasche zu haben: „Ich kann mich jetzt auf das Wesentliche konzentrierten.“ Die Zeiten, in denen er noch das Mathebuch mit ins Bett nahm, sind endgültig vorbei. Er kann jetzt wirklich in Ruhe schlafen.

Von Marc Stevermüer

 24.10.2009