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Abschied (1/7): Niklas Ruß – Ein Schritt zurück

Als die A-Junioren der Rhein-Neckar Löwen 2008 Deutscher Meister wurden, gehörte Niklas Ruß zu den Leistungsträgern. Das war auch so, als die deutschen Junioren ein paar Wochen später Europameister wurden. Der Gewinn der Junioren-Weltmeisterschaft im vergangenen Sommer bedeutete den dritten Titel für den Linksaußen im Nachwuchsbereich. Das Talent und das Potenzial des Malschenbergers sind unbestritten und um sich weiterzuentwickeln, geht Ruß im Sommer einen Schritt zurück, um nach vorne zu kommen. Zum zweiten Mal verlässt er die Löwen und wechselt zum künftigen Zweitligisten SG Leutershausen.

„Für mich bietet sich in Leutershausen die Chance, regelmäßig zu spielen. Das möchte ich nutzen, um mich weiter zu verbessern, denn mein Ziel bleibt die Bundesliga“, sagt Ruß. Über Spielpraxis will er den nächsten Schritt in seiner Karriere machen und seine Stärken besser zur Geltung bringen. Wegen seiner Schnelligkeit brilliert er im Gegenstoß und ist darüber hinaus mit einem guten Wurfrepertoire ausgestattet.

Das schiebt er unter anderem darauf, dass er bei den Löwen einigen der besten Außenspieler der Welt über die Schulter schauen durfte. „Jede Trainingseinheit hat mich weitergebracht, weil ich mir nicht allein bei Uwe Gensheimer etwas abschauen konnte, sondern auch bei unseren Rechtsaußen Patrick Groetzki und Ivan Čupić.“ Mit wachem Auge erlebte Ruß die vergangenen zwölf Monate, um weiter an sich zu arbeiten. Auf dem Feld konnte er sein Können jedoch nur selten zeigen, denn mit Gensheimer hatte er den Torschützenkönig der Bundesliga vor sich. „Es ist völlig klar, dass es für mich schwer war, regelmäßig zu spielen“, ist sich Ruß seiner Rolle stets bewusst gewesen.

Bereits im Jahr 2005 wechselte Ruß in die Nachwuchsabteilung der Löwen und entwickelte sich fortan schnell zu einem der großen Talente bei den B-Junioren. Im Trainingszentrum in Kronau holte sich der Flügelmann den letzten Schliff. „Ich habe den Löwen viel zu verdanken, hier habe ich die Ausbildung genossen und mich so entwickelt, dass ich letztlich einen Vertrag als Profi bekam“, erklärt der 21-Jährige, der bei seinen Einsätzen in der SAP Arena von den Zuschauern gefeiert wurde.

Dennoch wechselte er bereits im Dezember 2010 den Verein, um mehr Spielanteile zu bekommen. Für sechs Monate heuerte er bei der TSG Friesenheim an, wo er ebenfalls Bundesliga-Luft schnupperte, den Abstieg der „Eulen“ aber auch nicht verhindern konnte. Und weil die Löwen wieder einen Linksaußen benötigten, kehrte Ruß vor dieser Saison sofort wieder zu den Badenern zurück.

Die statteten ihn mit einem Zweitspielrecht für die SG Leutershausen aus, wo er immer wieder zum Einsatz kam – und einen so guten Eindruck hinterließ, dass ihn die „Roten Teufel“ nach der Saison fest an die Bergstraße lotsten. 

STECKBRIEF NIKLAS RUSS

Im Verein: 7/2005 bis 12/2010 und 7/2011 bis 6/2012
Erstes Spiel: 15. November 2008 (RNL – Stralsunder HV 33:24)
Letztes Spiel: 2. Juni 2012 (RNL – Bergischer HC 30:28)
Spiele gesamt: 30
Tore: 20
Tore Schnitt: 0,7
Tore max.: 7

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