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Abschied (2/7): Krzysztof Lijewski – Die Löwen-Kolonie in Kielce

Irgendwie ist das Ende für Krzysztof Lijewski bezeichnend für die gesamten zwölf Monate, die der Pole bei den Löwen unter Vertrag stand. Wegen einer Bänderverletzung im Sprunggelenk verpasste der Linkshänder die beiden abschließenden Meisterschaftsspiele in Hüttenberg und gegen den Bergischen HC. „Das ist traurig, ich wollte mich eigentlich auf dem Feld verabschieden“, sagt Lijewski, der vor einem Jahr vom HSV Hamburg zu den Löwen kam, verletzungsbedingt aber nicht konstant sein großes Potenzial abrufen konnte. Ohne Titel zieht er in diesem Sommer weiter und kehrt in seine polnische Heimat zurück, wo er künftig für KS Kielce unter Vertrag steht. Dort – so dachte Lijewski – trifft er seinen älteren Bruder Marcin wieder, mit dem er schon gemeinsam beim HSV den rechten Rückraum bildete. Doch Marcin unterschrieb überraschend doch noch für ein weiteres Jahr in Hamburg.

Seine ersten Partien im Trikot der Löwen machten Hoffnung, dass der schussgewaltige Mann aus dem rechten Rückraum zum neuen Leistungsträger würde. Im Heimspiel gegen den frischgebackenen Meister HSV Hamburg gelangen Lijewski ausgerechnet gegen seine alten Kollegen neun Treffer und nach dem Sieg über die Hansestädter war der Jubel im Lager der Badener groß.

Dieses Niveau konnte der Pole jedoch nicht dauerhaft halten, weil er immer wieder von Verletzungen zurückgeworfen wurde. Kleine Blessuren zwangen Lijewski zu Pausen im Training und die körperlichen Probleme machten sich schließlich auf dem Spielfeld bemerkbar. „Leider hat mir oft die Fitness gefehlt“, sagt der Linkshänder, der sich in der Rückserie oft in den Dienst der Mannschaft stellte und trotz Problemen auf dem Feld stand. „Das muss man ihm hoch anrechnen“, ist Manager Thorsten Storm beeindruckt von den kämpferischen Qualitäten Lijewskis.

Der war im Sommer auch deshalb zu den Löwen gewechselt, weil er endlich einmal im Verein zusammen mit Karol Bielecki spielen wollte. Seit dem Junioren-Alter bildet er mit dem Halblinken, der bereits seit Dezember 2007 für die Löwen Tore wirft, im Nationalteam eine Zange, 2007 wurden beide in Deutschland Vize-Weltmeister. „Wir sind echte Freunde“, berichtet der Mann aus dem rechten Rückraum, der deshalb wenige Probleme hatte, sich nach seinem Wechsel aus Hamburg bei den Löwen zurechtzufinden.

Die große Hoffnung, nach dem Gewinn der Meisterschaft mit den Hamburgern vor einem Jahr jetzt mit den Löwen einen weiteren Titel folgen zu lassen, erfüllte sich für Lijewski allerdings nicht. Das Aus im EHF-Pokal traf ihn schwer, diesen Pokal wollte der Pole unbedingt in den Händen halten, ehe er die Löwen nach nur einem Jahr in diesem Sommer schon wieder verlässt.

Gemeinsam mit Bielecki – und Čupić – wechselt Lijewski im Sommer nach Kielce, wo er die Kolonie der Ex-Löwen auf insgesamt sechs vergrößert. Schließlich stehen dort bereits Sławomir Szmal, Grzegorz Tkaczyk und Mariusz Jurasik unter Vertrag. „Dort soll ein Team entstehen, das in der Champions League ganz weit kommen kann“, freut sich der Linkshänder auf die neue Aufgabe. Immerhin kann er dort auch künftig mit seinem Kumpel Bielecki zusammen auf Torejagd gehen.

STECKBRIEF KRZYSZTOF LIJEWSKI

Im Verein: 7/2011 bis 6/2012
Erstes Spiel: 7. September 2011 (TV Großwallstadt – RNL 24:27)
Letztes Spiel: 16. Mai 2012 (RNL – SG Flensburg-Handewitt 27:34)
Spiele gesamt: 31
Tore: 122
Tore Schnitt: 3,9
Tore max.: 9

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