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Abschiede und Talentschau bei den Löwen (RNZ)

Mannheim. Mit einem Titel hat es nichtgeklappt in der abgelaufenen Saison für die Rhein-Neckar Löwen. Das stand schon vor dem 30:28 15:12)-Sieg im letzten Spiel gegen den bereits als Absteiger feststehenden Bergischen HC fest. Auf Platz fünf endete die Reise in der Handball-Bundesliga – weniger als erhofft und auf einen Titel warten die Löwen noch immer sehnsüchtig. Den hat allerdings Uwe Gensheimer eingeheimst: Der Linksaußen war mit acht Treffern gegen den Bergischen HC erneut erfolgreichster Löwe und hat in der abgelaufenen Spielzeit insgesamt 247 Tore geworfen, mehr als jeder andere Bundesliga-Spieler und wurde daher als Torschützenkönig geehrt. Der 25-Jährige ist der erste Deutsche, dem dieses Kunststück seit der Saison 1995/96 gelang. Damals holte der heutige Hamburger Trainer Martin Schwalb die Trophäe.

Da es beim Spiel gegen den Bergischen HC nur noch um die berühmte goldene Ananas ging und ein Sieg kaum gefährdet schien, brachte Trainer Gudmundur Gudmundsson alle Spieler zum Einsatz, die sich einerseits vor ihrer Verabschiedung noch einmal zeigen durften, oder aber sich als hoffnungsvolle Talente präsentierten. So zeichneten sich die Youngster Nicolas Herrmann (Außen) und Mittelmann Kevin Bitz aus, dazu glänzte der junge Torhüter Jonas Maier, der im zweiten Durchgang zwölf Bälle abwehrte, darunter einen Siebenmeter. „Ich bin sehr zufrieden mit der Leistung von Maier und Bitz, sie haben seit ein paar Wochen mit uns trainiert“, gab es vom Trainer ein Sonderlob. Im nächsten Jahr, wenn die Mannschaft wieder einmal neu formiert wird, sollen ja auch neue Talente eingebaut werden. Dann hat „Gudmi“ aber auch mehr Zeit denn– wie die Löwen offiziell mitteilten – tritt Gudmundur Gudmundsson nach den Olympischen Spielen in London als Trainer der isländischen Nationalmannschaft zurück. „Ich freue mich auf die Zukunft und das neue Konzept bei den Löwen,“ sagt der Löwen-Dompteur. Nach dem Spiel wurde es dann etwas wehmütig, als sieben Spieler mit kleinen Präsenten und unter den Klängen der GruppeBAB„Niemals geht man so ganz“ offiziell verabschiedet wurden: Niklas Ruß (Leutershausen), Robert Gunnarsson (Paris), Krzysztof Lijewski (Kielce), Michael Müller (Wetzlar), Karol Bielecki (Kielce), Ivan Cupic (Kielce) und Henning Fritz (Torwart-Trainer der DHB-Junioren).

Mit dem Saisonabschluss wurde auch das Ergebnis der Wahl zum „Löwenrudel des Jahrzehnts“ bekannt gegeben. Fünf Monate lang konnten die Fans abstimmen und ihre Favoriten aus zehn Jahren SG Kronau-Östringen wählen. Das Ergebnis: Towart: Slawomir Szmal, Rückraum: Mariusz Jurasik, Oleg Velyky, Karol Bielecki, Rechtsaußen: Patrick Groetzki, Linksaußen Uwe Gensheimer, Kreis: Oliver Roggisch, Coach: Wolfgang Schwenke.

Von Hasso Waldschmidt